Gut, nach 5 Minuten war klar, dass @ullisima an der "Stadtstraße" in der aktuellen Dimensionierung und Trassierung festhalten will, komme was wolle. Die restlichen knapp 1 1/2 Stunden haben aber spannende Einblicke in das Mindset der Stadtregierung gestattet. 2/
Keine Angst, ich werde bzw. kann jetzt keine Interna ausplaudern - alle vorgebrachten Behauptungen und Argumente waren schon zigmal in den Medien zu lesen und zu hören. 3/
.@ullisima (und wohl auch @BgmLudwig) ist bewusst, dass die Prognosen für die UVP, die eine hochrangige Verkehrsanbindung der Seestadt Nord vorschreibt, überholt und tlw. falsch sind. Kein Wunder, die Verfahren sind zum Teil über 10 Jahre alt - die Rahmenbedingungen .. 4/
.. haben sich maßgeblich geändert, die Klimakrise ist ins (fast) kollektive Bewusstsein gerückt. Spätestens nach Absage des Lobautunnels durch @lgewessler müsste die "Stadtstraße" neu überdacht werden, wenn sie nicht mehr zwei Autobahnen miteinander verbindet. 5/
Die Dauer-Desinformationskampagne der @Stadt_Wien zeigt Wirkung. Zumindest @ullisima glaubt inzwischen selbst (zumindest wiederholt sie es mehrfach, auch medial), dass "Wohnungen für 60.000 Menschen" an der "Stadtstraße" hängen würden. Das stimmt so nicht. 6/
Nur für die Seestadt Nord (für 17.500 EW) darf nach dem aktuellen Bescheid der Baustart (!) erst nach Fertigstellung (!) der "Stadtstraße" erfolgen. D.h. vor 2028 zieht niemand in die Seestadt Nord ein. Aber selbst das ließe sich ändern. 7/
Der Widerstand gegen eine UVP-Änderung für die Seestadt ist insofern bemerkenswert, als bei einer zumindest teilweisen Entkopplung der Bebauung der Seestadt vom Straßenbau der Wohnbau im Idealfall sogar früher erfolgen könnte als laut aktuellem UVP-Bescheid. 8/
Auch die immer wieder (auch medial) vorgebrachte Abhängigkeit der weiteren Stadtentwicklungsgebiete (Am Heidjöchl, Berresgasse, Hausfeld) von der "Stadtstraße" ist an den Haaren herbeigezogen. Hält die Stadt Wien ihre gerade erst erneuerten (Modal-Split-)Ziele ein, ... 9/
... sind in der Donaustadt 2030 trotz 60.000 mehr Einwohner*innen 30% weniger Fahrzeuge unterwegs. Das sollte sich doch im bestehenden Straßennetz leicht ausgehen! 10/ systemchange-not-climatechange.at/de/update-loba…
Der Hintergrund für das Festhalten an der "Stadtstraße" dürfte also tatsächlich im Wunsch bzw. in der Hoffnung von @BgmLudwig und Teilen der @SP_Wien liegen, dass der Lobautunnel von einer zukünftigen Bundesregierung doch weiterverfolgt wird. 11/n, n=11 krone.at/2610128
Jetzt schwarz auf weiß: @BgmLudwig hält nicht nur an der „Stadtstraße“ fest, sondern auch am Lobautunnel.
Die besondere Frechheit: beides ist weder in der neuen Smart City Rahmenstrategie noch im Klimafahrplan (wie auch). Aber mit der Wirtschaftskammer wird’s paktiert.
Wiedermal ein Faktencheck zu @BgmLudwig - diesmal zu seinen Tweets in Zusammenhang mit der Gemeinderatssitzung inkl. dringlicher Anfrage von @gruenewien betreffend den Einschüchterungsversuchen der @Stadt_Wien gegenüber der Klimabewegung. wien.kavedo.com/share.php?d=20…
Na gut. Dann schauen wir uns mal die Argumentation von @BgmLudwig genauer an. Da wird ganz schnell klar, dass es dem Bürgermeister keineswegs um eine sachliche Diskussion geht, sondern um die wiederholte Verbreitung von Falschinformationen - ein Thread🧵
Die rechtlichen Schritte, die @BgmLudwig hier ankündigt, setzen zu wollen, hab ich schon am eigenen Leib erfahren: eine Klagsdrohung vom @SP_Wien-Anwalt, die jeglicher Grundlage entbehrt. @Stadt_Wien, die #Klimamusterstadt, die Klimaschutz kriminalisiert.
Late to the party, I know. Aber ich hab jetzt auch den Drohbrief im Auftrag der @Stadt_Wien bekommen. Und ich hab Fragen.
1⃣ Woher hat Jarolim Partner meine Adresse? Aus dem Melderegister jedenfalls nicht, dann wäre sie richtig geschrieben und mein Titel beim Namen dabei.
2⃣ Nach Information der @stadtwien "beteiligen Sie sich [..] an der Behinderung der Bauführung zur Errichtung der Stadtstraße Aspern." Wie denn? Indem ich wissenschaftlich fundierte Fakten aufzeige, die ev. gegen den Bau sprechen? Oder reicht der Hashtag #LobauBleibt im Namen?
3⃣ Wieso bekomme ich den Drohbrief der @Stadt_Wien überhaupt? Ich war - shame on me - noch kein einziges Mal auf der besetzten Baustelle. Bevor jetzt jemand mit "mentaler Unterstützung" kommt - in dem Brief steht explizit, ich würde d Baustelle besetzen. oe1.orf.at/player/2021121…
Der @BgmLudwig verbreitet schon wieder Falschinformationen! Hier ein kurzer Faktencheck für den heutigen @falter_at.morgen. 1/
1. Kopenhagen verfügt über 350 km baulich getrennte Radwege (curb segregated cycle tracks) [1]. Das Radwegenetz in Transdanubien ist 109 km lang [2]. Also 1/3 davon. Und selbst davon ist 1/3 Mischverkehr mit Fußgängern. 2/
[1] en.wikipedia.org/wiki/Cycling_i…
[2] data.gv.at/katalog/datase…
2. Die Seestadt Aspern wird im Endausbau 20.000 Bewohner haben, und nicht 60.000! Wenn @BgmLudwig meint, dass für 60.000 Einwohner*innen 4 Fahrspuren notwendig seien, dann reichen für die 20.000, die es tatsächlich sein werden, ja eh 2 🤡. 3/ wien.gv.at/stadtentwicklu…
.@BgmLudwig lügt!
Seit der strategischen Umweltprüfung (SUPerNOW) 2002 (!!) ist klar, dass die jetzt geplante Trassenvariante der #Nordostumfahrung die denkbar schlechteste ist. 🧵1/
Das Gegenteil der Behauptungen von @BgmLudwig würde nämlich eintreten:
"- Standorte an der Stadtgrenze und um Umland gefördert (Speckgürtel), aber mit ÖV nicht ausreichend erschließbar
- Innere Stadtbereich (Flugfeld Aspern) und Ortskerne in NÖ werden geschwächt" 2/
"- Massive Zunahmen im MIV (Modal Split + 50%!) und der CO2-Emissionen
- Nahversorgung durch Einkaufszentren in der Peripherie geschwächt
- Marchfeldlandschaft zerschnitten" 3 docplayer.org/22340784-Super…
Neben dem offensichtlichen Widerspruch, dass Straßen(aus)bau ja auch in den letzten Jahrzehnten nicht zum Klimaschutz beigetragen hat, gibt's auch noch eine schöne Erklärung, wieso die Argumentation des @OEAMTC auch wissenschaftlich nicht hält. 👇🧵 1/
Ziemlich genau 6 Jahre ist es her, dass der @OEAMTC einen "Staukostenrechner" vom Institut für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien entwickeln lassen hat. Das war damals schon Blödsinn, und ist es heute immer noch. 2/ ots.at/presseaussendu…
Der geht von der Annahme aus, dass individuelle Zeitverluste durch Stau monetarisiert werden können, d.h. die Staustunden werden mit einem Geldfaktor multipliziert und ergeben die Staukosten. Konsequenterweise ergibt sich dann eine Einsparung, wenn sich's weniger staut. 3/