Neben dem offensichtlichen Widerspruch, dass Straßen(aus)bau ja auch in den letzten Jahrzehnten nicht zum Klimaschutz beigetragen hat, gibt's auch noch eine schöne Erklärung, wieso die Argumentation des @OEAMTC auch wissenschaftlich nicht hält. 👇🧵 1/
Ziemlich genau 6 Jahre ist es her, dass der @OEAMTC einen "Staukostenrechner" vom Institut für Transportwirtschaft und Logistik der Wirtschaftsuniversität Wien entwickeln lassen hat. Das war damals schon Blödsinn, und ist es heute immer noch. 2/ ots.at/presseaussendu…
Der geht von der Annahme aus, dass individuelle Zeitverluste durch Stau monetarisiert werden können, d.h. die Staustunden werden mit einem Geldfaktor multipliziert und ergeben die Staukosten. Konsequenterweise ergibt sich dann eine Einsparung, wenn sich's weniger staut. 3/
Wo liegt der Denkfehler?
Es gibt ein Reisezeitbudget, also die im Verkehrssystem verbrachte Zeit. Und die ist auf der Systemebene eine Konstante, und beträgt in allen Gesellschaftsformen (unabhängig vom Modal Split) und seit Jahrzehnten ca. 80 Minuten/Tag. 4/
Somit führt aber jegliche Kapazitätserweiterung (und damit Stauvermeidung) nicht zu einer Reisezeiteinsparung, sondern zu einer Verlängerung der Reiseweiten! Dass das auf individueller Ebene nicht unmittelbar nachvollziehbar ist, führt oft zu Un- und Missverständnissen. 5/
Wenn man also einen Staurechner programmieren will, reicht ein Feld, in das man Staulängen (in Fzg oder Metern) oder Staustunden einträgt. Das multipliziert man dann mit Null und erhält die Staukosten.
Hier bereits vor 6 Jahren publiziert. 6/ facebook.com/FVV.TUW/posts/…
Dazu kommt ja noch, dass die Tangente eben NICHT durch den Lobautunnel entlastet würde, sondern mit Lobautunnel dort genauso viele Kfz unterwegs wären wie heute = gleich viel Stau wie heute = gleich hohe Staukosten wie heute (wenn man daran glaubt). 7/
Auch der @OEAMTC hat übrigens schon 2015 erkannt, dass der Lobautunnel keine Entlastung bringt. Das jetzige Geschwafel von Klimaschutz durch Tunnelbau ist also nur noch peinlich! 8/8
Klarstellung durch den @OEAMTC: "Konkret bezog sich [die] Aussage [Anm.: in "Österreich"] (stark verkürzt) darauf, dass der Lobautunnel für sich alleine langfristig nicht die Lösung ist und es Begleitmaßnahmen wie ÖV-Ausbau, etc. braucht. .. 1/2
.. Das bedeutet jedenfalls in keinster Weise, dass der Tunnel von Seiten des ÖAMTC nicht als Lösung gesehen wird. Der ÖAMTC bekennt sich klar zu einer sechsten Donauquerung UND zu einem Ausbau des ÖV- und Radwegnetzes." 2/2
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Ersteinschätzung zum Wiener Radbauprogramm 2021 (nach 1x drüber schlafen).
1| Nein, liebe @Stadt_Wien, mit "massivem Ausbau" hat das nichts zu tun. Das ist ein Weiterwurschteln auf schwachem Niveau.
"Kritik muss fachlich begründet sein." - Nur wieso meldet sich Ernst Pfleger dann zu Wort?
Die Unfälle, die er beschreibt, passieren offensichtlich aufgrund unangepasster Fahrweise, also Nicht-Einhaltung der StVO ... kurier.at/chronik/wien/h… via @KURIERat
... der Lobautunnel entlastet die Tangente nachweislich nicht ...
... und Aussagen über Grundwasser und Natur sollte er sich als Unfallforscher überhaupt sparen. Pfleger bleib bei deinem Leisten! meinbezirk.at/donaustadt/c-l…
Die Wickel mit den BezirksvorsteherInnen waren absehbar - sowohl was die Parkraumbewirtschaftung als auch die Umnutzung des öffentlichen Raums zugunsten von Bäumen, Fuß- und Radinfrastruktur betrifft. Dass Ulli Sima so schnell aufgibt, war aber nicht zu erwarten. 2/
Die Parkraumbewirtschaftung ist eine der effizientesten Maßnahmen, um vor allem den Einpendelverkehr in den Griff zu bekommen. Eine Reform hin zu kleineren Zonen ist dringend notwendig, um den Kfz-Binnenverkehr zu reduzieren. Viel Zuversicht ist da nicht spürbar. 3/
Weil da im Wahlprogramm der @SP_Wien schon wieder die Heilsversprechen von der 6. Donauquerung herumgeistern (S.45) ... können wir diesen verkehrs- und klimapolitischen Unsinn bitte endlich für immer im Rundordner der Geschichte entsorgen! #Klimastreik spoe.wien/wp-content/upl…
Was mich in letzter Zeit beschäftigt und im Interview mit @TMadreiter wieder heraussticht: begleitet die @Stadt_Wien die Mobilitätswende aktiv, schafft sie die Voraussetzungen, oder schaut sie den BürgerInnen dabei zu? wienerzeitung.at/nachrichten/re…
Das liest sich alles so passiv, so unbeteiligt:
"Ich gehe davon aus, dass sich in einem Zeitraum von rund 20 Jahren der Privat-PKW-Besitz massiv reduziert haben wird - und das wird sich natürlich auch im Straßenbild niederschlagen."
"Die Infrastruktur muss den Bedürfnissen der Wienerinnen und Wiener entsprechen und sich Zug um Zug weiterentwickeln."
Hinsichtlich Klimawandelanpassung klingt das schon richtig gut: Baumpflanzungen, Schwammstadt, Kühlung durch Beschattung und Verdunstung. Passt! ots.at/presseaussendu…
Auch den FußgängerInnen kommt das zugute: die Aufenthaltsqualität steigt, Verweilen im öffentlichen Raum wird angenehmer, und mehr Platz solls auch geben. Kommen zusätzliche sichere Querungen der Praterstraße? Einfacher wirds jedenfalls durch den Entfall einer Fahrspur.