Vor 6 Jahren, um diese Zeit, änderte sich unser Leben schlagartig. Bis dahin waren eine Bilderbuchfamilie. Dann bekam mein Mann seine Diagnose und es war klar, dass jetzt alles anders werden würde. #fckCancer 1/
Die Jüngste war gerade 4, sie erinnert sich an ein Leben vor der Diagnose nicht.
Ab da war unser Alltag bestimmt durch die Pflege meines Mannes, sein Bett im Wohnzimmer, ständig Rücksichtnahme, für die Kinder enorme Achtsamkeit und Vorsicht, möglichst keine Krh heimbringen...2/
... im Wissen, der Papa könnte es nicht überleben. Es wurde zum Mantra, dass keiner Schuld haben würde, falls ihn doch jemand ansteckt. Aber da kann man lange reden. Irgendwann steckten sich die Großen in der Schule mit der Grippe an (2018, in der großen Welle) 3/
Die Kinder waren bald durch, mein Mann hatte vier Wochen hohes Fieber, da entstand der Erstkontakt zum SAPV-Team. Es war davon auszugehen, dass er es nicht überleben würde. Für die Kinder war es die Hölle. Sie gaben sich doch die Schuld, dass sie es heimgebracht haben. 4/
Ab da ging es stetig bergab. Im Juli '19 verstarb er letztendlich an seinem Krebsleiden.
Wir kämpften uns in ein neues "normales" Leben zurück. Und wir fingen an die "Freiheit" zu genießen- gleichzeitig ging alles um uns viel zu schnell. Ein halbes Jahr lang. Dann kam Corona. 4/
Für uns war das erstmal eine Wohltat. Alles wurde ausgebremst. Die Welt um uns angehalten. Wir konnten uns einigeln und haben die Zeit unter uns total genossen (Gott sei Dank wussten wir nicht, wie lange es gehen würde und v.a. was das für uns noch für Folgen haben würde). 5/
Wir hangelten uns durch 2020. Irgendwie. Eine Mischung aus Coronajahr, Isolation, aber auch Abitur, Schulabschlüssen, Abenteuer, und gleichzeitig die #Trauer, die unser Begleiter wurde.
Plötzlich lernte die Welt um uns kennen, wie wir seit Jahren lebten. Vorsichtig. 6/
K4, seit Geburt chron. krank, kam erstaunlich gut zurecht.
Ich versuchte zu vertrauen, dass schon alles gutgehen würde. Bis ich Ostern 2021 durch ein sehr gutes Gespür sehr früh bemerkte, dass mit K3 etwas nicht stimmte. Es ging alles ganz schnell, wir kamen ins Krh. 7/
Die Diagnose Typ1 Diabetes war für mich ein derber Schlag, wusste ich, was das für das Kind bedeuten würde. Sie nahm es an und obwohl es nach wie vor nicht gut läuft trägt sie es mit viel Geduld.
Es folgten zusätzliche Diagnosen. Ein zuvor absolut gesundes Kind. 8/
Sehr schnell vermuteten die Ärzte, dass das, was ihr Körper bot, Folge einer Covid19 -Infektion sei. Damals gab es die Studien dazu noch nicht.
K3 wurde somit zu einem Risikokind (durch mehrere versch. Krh) und wir standen & stehen an einem bekannten Punkt. 9/
Wir müssen aufpassen, uns isolieren, die drei Geschwister haben aufgrund des Erlebten Panik davor, es heimzubringen und ihre Schwester anzustecken. K3 hat Angst vor einer neuen Infektion, will keine weiteren Schäden. Ich beruhige, versuche die Schuldfrage wieder zu verbannen. 10/
Wir haben alles getan, sind geimpft, geboostert, und dennoch kann ich mich mit der #Durchseuchung nicht anfreunden (@DrInfluenza ) Ich habe so viel verloren. Die Kinder haben schon so viel gelitten. Ich will und kann das Risiko nicht eingehen. Noch nicht. #Kinderdurchseuchung 11/
@Karl_Lauterbach ganz genau so ist es. Wir haben Sie unterstützt, es gab Mahner, die uns warnten, wir könnten enttäuscht werden. Wir haben vertraut. Gestern sagten Sie, dass es gut laufen würde. Sie nehmen die Worst-Case Berechnungen und freuen sich, dass die stimmen? 1/x
Ich habe meinen Kindern gerade erklärt, wie es seit gestern nun offiziell aussieht. Dass sie einer Infektion nicht entkommen werden, weil außer mir keiner etwas zu ihrem Schutz tut und ich kann das alleine nicht bewerkstelligen.
K4 meinte: "Dann gibt's bestimmt bald keine... 2/x