Weil hier grade dieses Bild viral geht, mal ein Thread, warum man mit dieser sofortigen Empörung etwas vorsichtig sein sollte und Wintersportveranstaltungen auch bei uns auch nicht immer in romantischer Zauberwaldatmosphäre stattfinden:
In München wurde einige Zeit lang ein Slalom-Weltcup auf dem Olympiaberg ausgetragen. In fünf Jahren konnte die Veranstaltung zwei mal stattfinden. Allerdings nur, nachdem 40 LKW-Ladungen Schnee aus Reit im Winkl nach München gekarrt wurden.
Seit 2002 findet in der Gelsenkirchner Veltins-Arena ein Biathlonwettbewerb statt. Die rund 3000 Kubikmeter Schnee dafür kommen jedes Jahr aus der Skihalle Neuss (2. Bild).
Auf den Geschmack gekommen? Die Skihalle Neuss verkauft den Schnee sogar auf ihrer Webseite:
Wo wir bei Skihallen sind. Auch eine schöne Ästhetik oder?
Dieses Prachtexemplar nennt sich Alpincenter Bottrop und steht auf einer Halde des Steinkohlenbergbaus.
2020 fand im thüringischen Oberhof der Biathlon-Weltcup statt. Wegen Schneemangel wurden 2000 Kubikmeter Schnee mit ca. 35 LKW nach der Veranstaltung in Gelsenkirchen nach Oberhof transportiert. Sind ja nur 370 Kilometer.
Dresden kann das 2020 toppen, welches meinte am Königsufer zum 3. Mal einen Ski-Weltcup austragen zu müssen. Dafür wurde in einem Hangar im Dresdner Flughafen 4300 Kubikmeter Kunstschnee produziert und dann mit insg. 120 LKW-Ladungen in die Stadt gebracht. saechsische.de/plus/dresden-s…
Schnee mit LKWs mehrere hundert Kilometer zu transportieren ist natürlich nur der auffälligste Irrsinn. Darum noch einen Blick in die Alpen und wie viel Skifahren dort noch mit Idylle zu tun hat:
2019 kam ein österreichisches Skigebiet in die Schlagzeilen. Es war stolz, den Schnee konserviert zu haben und damit schon im Oktober die Skisaison eröffnen zu können. Sieht dann so aus:
Vorbereitungen für eine solche Piste lauten wie folgt: Wald roden, planieren, Wurzeln entfernen, Schläuche und Strom für Schneekanonen legen, Speicherseen bauen, Felsen sprengen, Bäche umleiten. So sieht das z.B. in einem bay. Landschaftsschutzgebiet aus: goef.de/alpen/beschnei…
Der Freistaat Bayern fördert den Bau von Liften und Schneekanonen seit 2009 mit ca. 52. Mio Euro. 2019/2020 wurden die Mittel zur Seilbahnförderung weiter aufgestockt auf rund 20 Mio. Euro. t-online.de/region/muenche…
Laut einer Studie des DAV könnten die bayrischen Skigebiete selbst mit künstlicher Beschneiung in Zukunft keine Schneesicherheit mehr bieten. alpenverein.de/natur/alpine-r…
Die aufgeführten Fälle stehen nur exemplarisch für die Folgen des Skitourismus auf Natur und Mensch. Wer etwas länger recherchiert, wird viele solcher Geschichten finden. Folgende Dokus zum Thema sind sehenswert: br.de/mediathek/vide…
Es ist einfach, sich über eine Veranstaltungsstätte der absolut kritikwürdigen Olympischen Winterspiele in China lustig zu machen oder aufzuregen. Manchmal wär es aber wünschenswert auch vor der eigenen Haustüre zu kehren, statt mit dem Finger auf andere zu zeigen.
PS: Es handelt sich bei dem Bild aus China um die Freestyle-Skiing Disziplin. Die dafür benötigte Rampe kann man im Grunde überall aufbauen. In München sah das von 2005-2007 so aus:
23% der Erstwähler*innen haben bei der #btw21 die #FDP gewählt. Nachdem jetzt die erste Verwunderung und Aufregung verflogen ist, möchte ich mit diesem ausführlicheren Thread einen Erklärungsversuch wagen:
Die Zahl der Erstwähler*innen betrug bei dieser #Bundestagswahl etwa 2,8 Millionen. Wählen durften alle mit deutschem Pass, die seit der Bundestagswahl 2017 volljährig geworden sind. Sie zählen damit zur Generation Z, welche die Jahrgänge von ca. 1997 bis 2010 umfasst.
Zunächst wollen wir uns anschauen, welche Plattformen die Generation Z am meisten nutzt. Kaum überraschend: Am beliebtesten unter jungen Menschen ist YouTube, Instagram und TikTok. Facebook ist bei der Nutzung mittlerweile weit abgeschlagen im Vergleich zur Generation Y.
Die #IAA21 wird mir in Erinnerung bleiben. Als beeindruckende Leistungsschau repressiver Polizeiarbeit, einer Modenschau der Zivilkräfte, dem Wettstreit der Beweissicherungseinheiten um die besten Bilder und den Kampf um den Ehrenpreis: Größte Behinderung von Pressearbeit. Thread
Die Festspiele beginnen schon am Dienstagabend, als Kletteraktivist*innen zu einer "Präventivhaft" bis ursprünglich Sonntag verurteilt werden:
Weiter geht es am Mittwochabend, als die Polizei anlasslos in eine Gruppe filmt, die eine satirische Führung über die IAA geplant hatten. Dabei wird mir als Pressvertreter meine Hand+Handy weggeschlagen.