Heute jährt sich der Anschlag in #Hanau zum zweiten Mal. Der Anschlag war ein rechtsextremer Terrorakt. Neun unserer Mitbürgerinnen und Mitbürger wurden ermordet. Sie wurden ihrer Familie, ihren Freunden, Nachbarn, Bekannten und uns allen entrissen.
Dieses Land hat ein Problem mit rechtsextremem Terror. Eine Woche vor Hanau konnte die Polizei eine Terrorzelle verhaften, die einen Anschlag auf 10 Moscheen plante. Kurz vorher verhinderte in Halle nur die Dicke einer Holztür das schlimmste antisemitische Massaker seit 1945.
Der Täter suchte sich seine Opfer dann in Dönerbuden - in Hanau waren es Shisha-Bars. Ein halbes Jahr zuvor wurde der demokratische Politiker Walter Lübcke von Rechtsextremen erschossen.
Seit dem 2. Weltkrieg hat unser Land erlebt, wie gefährlich jeder Extremismus ist. Wir kennen linksextremen Terror und islamistischen Terror. Den rechtsextremen Terror mit derselben Entschlossenheit zu bekämpfen, hatten wir uns als Gesellschaft schon seit dem NSU vorgenommen.
Rassismus tötet. Rassismus ist ein bösartiges Geschwür in unserer Gesellschaft. Es ist unsere Aufgabe, dieses Geschwür zu bekämpfen.
Dass es in ganz Deutschland Menschen gibt, die auf der Straße wegen ihres Aussehens Angst haben, ist ein Zustand, der einen beschämt. Es darf in unserer Gesellschaft keinen Unterschied machen, an wen man glaubt, wie man aussieht oder was man trägt.
Hanau mahnt uns, die Herausforderung endlich ernst zu nehmen. Als Staat, als Gesellschaft und durch uns alle. Auch indem wir das geistige Vorfeld benennen, das den Nährboden bereitet, aus dem die Saat der Einzeltäter wachsen kann. Indem wir rassistischem Gift widersprechen.
Und indem wir nicht über die Täter reden, sondern der Opfer gedenken.
Wir erinnern uns.
Gökhan Gültekin, Sedat Gürbüz, Said Nesar Hashemi, Mercedes Kierpacz, Hamza Kurtović, Vili Viorel Păun, Fatih Saraçoğlu, Ferhat Unvar und Kaloyan Velkov. #saytheirnames
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Die Bilder vom Großen #Zapfenstreich wecken hier seit gestern zahlreiche Assoziationen und Emotionen – und ich glaube, darüber sollten wir offen diskutieren. Warum? Ein Thread! 👇🏻
Gestern wurde die Parlamentsarmee #Bundeswehr bewusst vor dem Bundestag – also dem Herzen unsere Demokratie – für einen jahrelangen Einsatz geehrt, in dem 160.000 unserer Soldatinnen & Soldaten, unserer Mitbürgerinnen & Mitbürger, ihr Leben riskiert und 59 es gelassen haben.
Wer, wie ich, die Gelegenheit hatte, mit den Soldatinnen & Soldaten zu sprechen, weiß, wie viel ihnen das bedeutet – gerade auch WEIL es eine militärische, zeremonielle Ehrung war. Deswegen war der Zapfenstreich nach meiner Überzeugung genau richtig – und sehr, sehr angemessen!
Heute ehrt unser Land mit einem Großen #Zapfenstreich vor dem Bundestag den Einsatz unserer Soldatinnen und Soldaten in #Afghanistan.
Die Lehren aus diesem Einsatz werden uns noch lange beschäftigen - etwa, dass wir außenpolitisch zu wenig können & zu häufig militärisch auf die Fähigkeiten anderer angewiesen sind. Und weil sich zeigt, dass eine kluge und langfristige Strategie von Anfang an unverzichtbar ist.
Was heute keinesfalls endet, ist unsere Mitverantwortung für die Welt. Und auch für die Menschen in Afghanistan - Ortskräfte und Frauenrechtlerinnen zum Beispiel - die wir teils im Stich gelassen haben. Hier zu tun, was immer uns noch möglich ist, ist unsere Verantwortung.