Ich bin absolut für Waffenlieferungen an die #Ukraine, so wie wir es zum Beispiel auch schon für kurdische Milizen getan haben.
Doch welche Waffen sollten wir liefern und warum? Wie könnte dann damit weitergehen?
Bei Waffen wie "Panzerfäusten" oder "Stinger"-Flugabwehrraketen sprechen wir von sogenannten "Force-Multipliern". Ihr Sinn besteht darin einfache Soldaten in die Lage zu versetzen beispielsweise Panzer oder Flugzeuge zu zerstören. (Bild: Ausbildung der Peschmerga durch D., SWR)
So eine Waffe kostet je nach Komplexität zwischen 1.000 € und 100.000 € (gelenkte Systeme wie amerikanische Javelins kosten ca. 80.000 % pro Schuss).
Machen wir mal eine Milchmädchenrechnung auf:
Ich schätze dass es in Deutschland etwa 15.000 € - 25.000 € kostet einen Soldaten durch die Grundausbildung zu bekommen. Da Inkludiert den Sold des Soldaten und den seiner Ausbilder, seine Ausrüstung und Übungsmaterial (Munition, Verpflegung, etc.)
Im Vergleich dazu mal die Kosten dafür einen Panzer ins Gefecht zu schicken am Beipiel vom Leo2, auf dem ich ausgebildet wurde.
Ich brauche vier Soldaten: Richtschütze, Ladeschütze, Fahrer, und Kommandant.
Je nach Position ist die Ausbildung unterschiedlich teuer beläuft sich...
aber ohne Grundausbildung auf zwischen 50.000 € und 200.000 € pro Person. Der Panzer an sich kostet wohl, je nach Version, zwischen 3 und 15 Millionen €.
Einen Panzer ins Feld zu führen kostet also zwischen 3,4 und 15,5 Millionen €. Sagen wir also mal 7,5 Millionen €.
Sagen wir mal oben beschriebener Soldat benötigt 3 Javelin Schuss um einen Panzer zu zerstören:
30.000 € + 3 x 80.000 € = 270.000€
7.500.000 € - 270.000 € ->
Der Soldat hat dann einen wirtschaftlichen Schaden von 7.230.000 € angerichtet.
Die Logistik habe ich hier bewusst herausgelassen, würde das Verhältnis jedoch noch weiter gegen den Panzer drehen. Bei sämtlichen Luftfahrzeugen wäre es auch noch krasser. Die Kosten für Personal, Material, etc. sind in Osteuropa deutlich günstiger, der Mechanismus gleich.
Doch einfachen Soldaten Waffen zu liefern, die sprichwörtlich so entwickelt wurden das sie auch der dümmste Deutsche bedienen kann ist super und notwendig um den Krieg für #Russland so teuer wie möglich zu machen. Doch wie kann es dannach weitergehen?
Die Ukraine wird auch weiterhin Fahrzeuge verlieren und die großen Industriezentren in #Charkow können derzeit nicht produzieren, wie kann der Westen nun helfen die ukrainische Armee kampffähig zu halten?
Deutsche oder amerikanische Waffensysteme zu liefern wird vermutlich nicht helfen. Soldaten auf einen neuen Panzer oder ein neus Flugabwehrsystem auszubilden dauert viel Zeit, Zeit die die Ukraine nicht hat.
Zu Glück haben Ex-Warschauer Pakt-Staaten wie Polen, die Slowakei oder Rumänien noch gigantische Altbestände an sovietischem Kriegsgerät, dem Gerät, das auch die Ukrainer nutzten (vieles davon wurde vermutlich sogar in der Ukraine gebaut). Wir sollten...
daher diesen Länder deutsche Waffen und Ausbildung anbieten, als Ersatz für alte sovietische Systeme, die dann in de Ukraine geschickt werden können. Dort könnten die dann mit minimalem Aufwand, ohne zusätzliche Ausbildung, direkt von der ukrainischen Armee genutzt werden.
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Der 5. Tag der #russianinvasion in der #Ukraine neigt sich seinem Ende zu und wir scheinen langsam aber sicher einen Wechsel in der russischen Taktik zu sehen. Ein 🧵.
Russische Operationen auf der gesamten Breite der Front sind in weitesten Teilen zum erliegen gekommen. Die Russen scheinen Ihre Armee derzeit nach zu versorgen und versuchen zu neuen Kräften zu gelangen.
Dort wo gekämpft wird lässt sich ein neues Muster erkennen. Die Russen vermeiden die direkte Konfrontation und setzten auf großflächiges Umgehen schwer befestigter ukrainischer Stellungen.
Alles deutet darauf hin, das die russische Armee den ersten Schock verdaut zu haben.
Wir nähern uns dem Ende des 4. Tages der #russianinvasion in die #Ukraine, Zeit für ein kurzes Fazit dieses Tages(Quelle Bild: Wikipedia).
1. Fangen wir im Norden an und arbeiten uns in Richtung Süden vor.
Russische Truppen konnte wohl auf bis zu 30 km vor #Kiev zurückgeschlagen werden. Die von Nord-Osten andringende Front hat die Stadt noch nicht erreicht, im Nord-Westen wurden die Russen erfolgreich zurückgeschlagen, mehrere Brücken wurden gesprengt.
Auch hier sind die Zahlen wieder einseitig, die Quelle muss kritisch betrachtet werden. Sollten diese Zahlen jedoch stimmen, sind dies bereits massive militärische Verluste. Sie entsprechen in Teilen mehr als 33% der jeweiligen Ausrüstung der Bundeswehr.
Zudem steht hinter diesen Zahlen aus russicher Sicht von viel mehr.
Ein modernen Kriegen sterben in der Regel nur ein Bruchteil der eingesetzten Soldaten, es ist also davon auszugehen, das die Anzahl aller verwundeten Russen um den Faktor 2-5 höher. mglw. bis zu 25.000 Mann.
Weiterhin kein entscheidender russicher Sieg in Sicht. Russische Nachschubrouten scheinen in weiten Teilen zusammengebrochen zu sein.
Ukrainische Kampfmoral weiterhin ungebrochen.
(Bild: Quelle Wikipedia)
Schauen wir uns mal die wichtigsten Tagesziele der Russen und Ereignisse dieses Tages an:
Entwicklungen in der südlichen Ukraine:
Der Abschnitt ist derzeit zwar wenig beachtet, hat aber strategisch die größte Bedeutung wenn die Kämpfe um #Kiev einmal zurückgeschlagen werden sollten.