Weiterhin kein entscheidender russicher Sieg in Sicht. Russische Nachschubrouten scheinen in weiten Teilen zusammengebrochen zu sein.
Ukrainische Kampfmoral weiterhin ungebrochen.
(Bild: Quelle Wikipedia)
Schauen wir uns mal die wichtigsten Tagesziele der Russen und Ereignisse dieses Tages an:
Entwicklungen in der südlichen Ukraine:
Der Abschnitt ist derzeit zwar wenig beachtet, hat aber strategisch die größte Bedeutung wenn die Kämpfe um #Kiev einmal zurückgeschlagen werden sollten.
Richtung Westen ist die Lage unklar, möglicherweise konnten ukrainische Kräfte die Brücke bei #Cherson zurückerobern und sprengen, möglicherweise auch nicht. Möglicherweise sind davor auch russiche gepanzerte Einheiten über die Dnjepr gesetzt und stoßen Richtung Odessa vor.
Von Krim aus Richtung Westen ist die Lage eindeutiger:
Die Russen greifen hier wohl auf zwei Achsen an. Etwa entlang der Dnjepr und einmal auf direktem Weg in Richtung #Marioupol.
Der nördliche Arm steuert dabei genau auf das größte Atomkraftwerk Europas zu: #Enerhodar.
Hiermit wird die gesamte südöstliche Ukraine mit Strom versorgt, das AKW kann daher nicht heruntergefahren werden. Ein Verlust dieser Infrastruktur wäre nicht gut.
Zudem wir hier der Rücken der ukrainischen Truppen an der bei #Donetsk gefährdet. Eine Eroberung dieser Region wird die gegen die Separatisten verteidigenden Einheiten zum taktischen Rückzug zwingen, bei dem sie aus der Luft total angreifbar sein werden.
Ob die Russen #Melitopol(auf dem Weg nach Mariopol) tatsächlich eingenommen haben, oder einfach nur umgangen, kann ich nicht einschätzen. Genauso ist es für mich unklar, ob die Russen derzeit die Absicht haben in Mariopoul in Straßengefechte verwickelt zu werden, oder die Stadt..
einfach nur isolieren und belagern wollen. Im flachen Terrain der Südostukraine dürften die Russen weiterhin sehr schnell sehr große Gebietsgewinne volbringen. Es ist praktisch perfektes "Blitzkrieggelände".
Die zweite kritische Front ist #Charkiw, wo die Russen heute weiterhin keine Gebietsgewinne vorweisen konnten. Die Ukrainer stehen hier noch immer sehr stabil.
Mann muss hier aber anmerken, dass die Russen derzeit ausßerhalb ihrer normalen Doktrin agieren. Normalerweise laufen russiche Operationen so ab:
1. Zielgebiet mit Artillerie und aus der Luft bombardieren, bis nichts mehr steht. 2. Mit überwältigender Übermacht einmarschieren.
Bisher lief das nicht so, die Russen haben den ukrainischen Wiederstand wohl komplett unterschätzt und beginnen nun mit einem Wechsel der Taktik, die aktuellen Bombardements von Charkiw zeugen davon bereits.
Dafür spricht auch, dass Putin wohl eine weitere Großoffensive plant. Ich bin mir aber nicht sicher ob damit tatsächlich weitere Operationen geplant sind, oder nur das russiche Lügenkonstrukt etwas näher an die Wahrheit herangerückt wird.
In den russischen Staatsmedien war bislang immer lediglich von einem Einsatz russischer Truppen im Donbass die rede.
3. Kiev:
Die ukrainische Hauptstadt ist nachwievor der wichtigste und gefährlichste Schauplatz des Konfliktes.
Heute Nacht gab es erste Gefechte in den nördlichen Vororten der Stadt. Die Russen wurden wiederholt zurückgeschlagen.
Im Süden der Stadt haben die Russen wohl versucht Fallschirmjäger abzusetzen, dabei wurden 2 Transportflugzeuge vom Typ IL-76 abgeschossen. Jede von denen kann mindestens 150 Mann transportieren.
Das Ganze schein wahnsinnig schlampig organisiert zu sein. Planungen für Luftlandeinsätze brauche bei der Bundeswehr zwischen Wochen und Monaten, die hier sieht aus, wie unter hohem Druck an einem Nachmittag zusammengeplant.
Zudem scheinen in Kiev auch viele Saboteure Ihr Unwesen zu treiben, auf Dächern von Häusern wurden Markierungen gefunden, ob die russischen Piloten zur Navigation oder zur Zielfindung dienen sollen ist nicht bekannt. In Kiev gilt daher nun eine Ausgangssperre ab 17:00 Uhr.
Diese Nacht scheint jedoch die kritischste des Krieges zu werden. Das für Charkow beschriebene Drehbuch wird auch hier angewendet. Es gibt Meldungen von einem starken Beschuss der Stadt, angeblich bewegen sich derzeit über 500 Panzer auf die Stadt zu. bit.ly/3HpNR05
Ich nehme an, dass die dazu dienen sollen die Stadt einzuzingeln, nicht hineinzufahren, das wäre hier Selbstmord. Ziel ist es, denke ich, die Stadt vom Rest der Welt zu isolieren und mit Artillerie auszubluten, nicht noch mehr Truppen "gegen die Wand" zu werfen.
Die nächsten Stunden werden wieder kritisch. Die Ukrainer schlagen sich viel besser als viele internationale Beobachter gedacht hatten. Es gibt Grund für einen vorsichtigen Optimismus, aber dieser Krieg wird nicht innerhalb von wenigen Tage gewonnen sein.
Glücklicherweise ist die Zeit auf der Seite der Ukrainer, je mehr Zeit gewonnen werden kann, umso mehr Reservisten kommen "online" umso mehr Menschen werde in der Lage sein ihr Land zu verteidigen, solange der Westen diese Verteidigung unterstützen und versorgen.
Zudem scheint die russischen Logistik massiv zu lahmen. Die Ukraine meldet alle Eisenbahnknotenpunkte in die Ukraine nutzlos gemacht zu haben. Soldaten haben wohl keinen Plan, keinen Treibstoff, keine Rationen. Es kommt nichts nach.
Der 5. Tag der #russianinvasion in der #Ukraine neigt sich seinem Ende zu und wir scheinen langsam aber sicher einen Wechsel in der russischen Taktik zu sehen. Ein 🧵.
Russische Operationen auf der gesamten Breite der Front sind in weitesten Teilen zum erliegen gekommen. Die Russen scheinen Ihre Armee derzeit nach zu versorgen und versuchen zu neuen Kräften zu gelangen.
Dort wo gekämpft wird lässt sich ein neues Muster erkennen. Die Russen vermeiden die direkte Konfrontation und setzten auf großflächiges Umgehen schwer befestigter ukrainischer Stellungen.
Alles deutet darauf hin, das die russische Armee den ersten Schock verdaut zu haben.
Wir nähern uns dem Ende des 4. Tages der #russianinvasion in die #Ukraine, Zeit für ein kurzes Fazit dieses Tages(Quelle Bild: Wikipedia).
1. Fangen wir im Norden an und arbeiten uns in Richtung Süden vor.
Russische Truppen konnte wohl auf bis zu 30 km vor #Kiev zurückgeschlagen werden. Die von Nord-Osten andringende Front hat die Stadt noch nicht erreicht, im Nord-Westen wurden die Russen erfolgreich zurückgeschlagen, mehrere Brücken wurden gesprengt.
Auch hier sind die Zahlen wieder einseitig, die Quelle muss kritisch betrachtet werden. Sollten diese Zahlen jedoch stimmen, sind dies bereits massive militärische Verluste. Sie entsprechen in Teilen mehr als 33% der jeweiligen Ausrüstung der Bundeswehr.
Zudem steht hinter diesen Zahlen aus russicher Sicht von viel mehr.
Ein modernen Kriegen sterben in der Regel nur ein Bruchteil der eingesetzten Soldaten, es ist also davon auszugehen, das die Anzahl aller verwundeten Russen um den Faktor 2-5 höher. mglw. bis zu 25.000 Mann.
Ich bin absolut für Waffenlieferungen an die #Ukraine, so wie wir es zum Beispiel auch schon für kurdische Milizen getan haben.
Doch welche Waffen sollten wir liefern und warum? Wie könnte dann damit weitergehen?
Bei Waffen wie "Panzerfäusten" oder "Stinger"-Flugabwehrraketen sprechen wir von sogenannten "Force-Multipliern". Ihr Sinn besteht darin einfache Soldaten in die Lage zu versetzen beispielsweise Panzer oder Flugzeuge zu zerstören. (Bild: Ausbildung der Peschmerga durch D., SWR)
So eine Waffe kostet je nach Komplexität zwischen 1.000 € und 100.000 € (gelenkte Systeme wie amerikanische Javelins kosten ca. 80.000 % pro Schuss).
Machen wir mal eine Milchmädchenrechnung auf: