Lina Kostenko ist eine der wichtigsten ukrainischen Lyrikerinnen des 20. Jahrhunderts und legte sich in den Sechzigern mit dem sowjetischen System an. Sie wird am 19. März 92 Jahre alt. 
Die 1930 geborene Lyrikerin wuchs in Kiew auf, studierte dort und in Moskau und veröffentlichte 1957 ihre erste Gedichtsammlung „Die Strahlen der Erde“. Weitere Veröffentlichungen folgten, bis die Zensur ihre Gedichtsammlung „Das Sternenintegral“ als ideologiefeindlich einstufte.
In den Sechziger Jahren war Kostenko eine der Führungsfiguren der ukrainischen „Schistdesiatnyky“ (der „Sechziger“): einer Gruppe von Kulturschaffenden, die sich gegen das sowjetische System wandten und für die Freiheit der Künste kämpften.
Kostenko unterschrieb offene Briefe, um gegen die Verhaftung und Verurteilung von Autor:innen der „Sechziger“-Bewegung zu protestieren. 1968 wurde sie deshalb vom russischen Geheimdienst KGB verhaftet und eine Woche lang festgehalten.
Ihre Lyrik wurde danach im Sowjetsystem ein Jahrzehnt lang unterdrückt. Kostenko schrieb trotzdem weiter und konnte erst 1977 wieder Werke veröffentlichen. Zehn Jahre später wurde sie mit dem Taras-Schewtschenko-Preis ausgezeichnet.
Kostenkos Lyrik beschäftigt sich mit der sozialen Verantwortung von Autor:innen in einem totalitären Regime und verarbeitet die Katastrophe von Tschernobyl.
Ihr jüngstes Werk „Notes of a Ukrainian Madman“ ist ihr erster Roman. Er erschien 2010 und thematisiert die Orangene Revolution von 2004. Es war ein Bestseller in der Ukraine.
Lina Kostenko lebt in Kiew.
Lina Kostenko lebt in Kiew.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
