Das Grundproblem ist, dass die Plattformen/Zeitungen Großkonzernen & Milliardären gehören. Plattformen, auf denen öffentl. Diskurs/Infoaustausch stattfindet sind in privatem Besitz mit wenig Regulation. Private Öffentlichkeit. Egal ob #ElonMusk, andere Medien, andere Milliardäre
Egal ob Social Media oder Zeitungen - ein paar wenige Menschen *besitzen* den Großteil der Kommunikationswege. Man muss nicht mal systematischen Missbrauch annehmen, um die problem. Folgen zu sehen: Solange Profit das Ziel ist ( Unternehmen eben) ist das wichtiger als Fakten.
Fake News sind in einem System, in dem die Plattformen Unternehmer/n sind, ein feature, kein bug. Trump hat enorm viel Traffic & PR für Twitter geschaffen. FB greift spät & selten in Reichweiten (großer) notorischer Fake-Schleudern ein. Traffic ist Geld. Fakes sind Traffic.
Abgesehen davon, dass persönliche oder ideologische Restriktionen gesetzt werden können. Egal ob Musk denjenigen bannt, der seine Flüge trackt, oder wenig Bezos-Kritik in der Washington Times erscheint - und sei es nur die Schere im Kopf. Wirtschaftlichkeit selbst ist ein Filter.
Wenn ein Autohersteller in einer Zeitung wirbt, wird diese Zeitung vorsichtiger mit Kritik an jenem Autohersteller. Wenn regelmäßig sogar absolut richtige und faire Kritik erscheint, kann der Werber halt irgendwann zur Konkurrenz gehen, die das nicht schreibt.
Wenn 90% des Zeitungsmarktes einer Handvoll Konzerne/Personen gehören, wird das zum Problem. Ebenso Social Media. Was, wenn dem Autohersteller die Plattform selbst gehört. Was wenn China auf Musk Druck ausübt, Kritik an Uiguren zu zensieren & mit Tesla-Fabriken-Enteignung droht?
Ich möchte damit keine alternativen Lösungen implizieren. Staatliche Plattformen bringen auch viele Probleme. Ein "fact check" Ministerium mit Durchsetzungsrecht klingt nach Horror, wenn man sich Missbrauch vorstellt. Wichtig deswegen wohl auch erstmal Regulierung. Wie das #DSA.
Eben weil die Plattformen selbst, auf denen demokratischer Diskurs stattfinden soll, nicht von wenigen beeinflusst werden sollen oder von Marktmechanismen. Das #DSA ist nur ein Schritt in die richtige Richtung, reguliert Online-Plattformen stärker. br.de/nachrichten/ne…
Man kann gegen Löschungen protestieren & auch rechtlich. Wissenschaft & NGOs können Einsicht in die Algorithmen kriegen, Hassrede stärker bekämpft werden. Ist immerhin ein Anfang. Es braucht mehr demokratische Kontrolle von privaten Öffentlichkeitsplattformen.
Die Grundprobleme bleiben. Auch wenn jetzt wegfallende Börsenwerte & shareholder Stimmen für noch weniger checks/balances sorgen & das Problem verstärken: #ElonMusk & #Twitter sind auch nur prominentes Symptom (& vll problematisches Beispiel) des Grundproblems.
Der Kollegen von @netzpolitik hat es auch ähnlich beschrieben: netzpolitik.org/2022/elon-musk…
Und wie immer gilt: 280 Zeichen (selbst ein Thread) sind nicht ausreichend, um alles differenziert und ausführlich darzustellen. Wer ein paar Formulierungen nicht differenziert genug findet: Finde ich auch nicht. Es ist noch komplexer. Weiterer Makel von so einer Kommunikation.
Mal hier ausführlicher formuliert: volksverpetzer.de/schwer-verpetz…
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