Thread by @_TheWarOnDrugs

@FFHde berichtet von einem: "Große[n] Schlag gegen [die] Drogenkriminalität" 👊🏼👮🏻‍♂️

Doch war der Schlag wirklich so groß? Haben solche Aktionen überhaupt ansatzweise einen Einfluss auf das Angebot?🤔

Nehmen wir das hier einmal sachlich auseinander.🧵 (1/22)

https://twitter.com/FFHde/status/1520011552061014016

Gehen wir davon aus, dass es sich bei den gefunden 10kg "Drogen" allein um #Cannabis handelt, dann sind das grade einmal 0,0025% (gerundet 0,0%) des jährlichen Verbrauchs in Deutschland. Dieser liegt bei geschätzten 400 Tonnen pro Jahr.🥦

(2/22)

Selbst wenn wir davon ausgehen, dass die genannten 250kg, die vmtl. gehandelt wurden, rein aus #Cannabis bestanden, wären das immernoch nur winzige 0,0625% des jährlichen Verbrauchs der Deutschen. 🇩🇪🤷🏼‍♂️

(3/22)

Genau genommen wird hier also aus einer Mücke ein Elefant, nein eher ein Blauwal gemacht!🐋

Es wurde zwar mit verschiedenen #Rauschmitteln gehandelt, dennoch sollte am Beispiel Cannabis klar geworden sein: Der Einfluss auf den Markt war wohl eher verschwindend gering.

(4/22)

Hatte diese Aktion denn überhaupt einen Effekt?🤔

Gehen wir dazu einmal weg von diesem kleinen Fall und widmen wir uns den wirklich großen "Schlägen gegen die Drogenkriminalität" und deren Auswirkungen😉

(5/22)

Northhampton, Großbritannien:

Eine Einheit der #Polizei ermittelt über 6 Monate lang verdeckt gegen die berüchtigte Drogengang "The Burger Bar Boys", die zu der Zeit den #Heroin- und Crackhandel in Northhampton und Birmingham kontrollierten.

(6/22)

Bei der Operation wurden 96 Menschen verhaftet. Wir erinnern uns kurz daran, dass im akt. Fall lediglich 13 Leute festgenommen wurden😉

Man möchte meinen, dass danach der gesamte Markt zusammenbrach, schließlich waren die Hauptakteure im #Drogenhandel hinter Gittern🤔

(7/22)

Schauen wir uns einmal die Auswirkungen auf den Drogenmarkt an:

Ganze 2 Stunden (!) wurde der Fluss an #Heroin und #Crack in Northhampton unterbrochen. 2 Stunden und schon hatten die restlichen Akteure den Markt unter sich aufgeteilt🤷🏼‍♂️



(8/22)

Dieser Fall zeigt nicht nur wie unglaublich agil der Drogenhandel ist, er zeigt auch die Sinnlosigkeit dieser Aktionen auf. #Steuergelder werden zum Fenster rausgeschmissen, auch in Deutschland!💸

Einen Effekt haben solche Festnahmen trotzdem. Und zwar keinen Guten!😬

(9/22)

Wird ein Akteur von der #Polizei vom Markt genommen, eröffnet dies eine Chance für andere Gruppen, den jetzt offenen Markt für sich zu beanspruchen. Die #Nachfrage sinkt schließlich nicht und die Kundschaft will weiter bedient werden.

(10/22)

Dies sorgt dafür, dass harmlose, oft weniger professionelle #Dealer auffliegen und ersetzt werden. Natürlich ist der Markt umkämpft, weshalb sich gut organisierte oder brutale Gruppen durchsetzen. Dies führt nicht selten zu blutigen Auseinandersetzungen.

(11/22)

Spielen wir dieses Spiel weiter, bleiben nur die härtesten, am geschicktesten agierenden Akteure übrig, die große Teile des Marktes beherrschen. Ein #Oligopol entsteht. Wohin das führt lässt sich am Beispiel der südamerikanischen #Kartelle sehr gut beobachten. 🇲🇽

(12/22)

Nicht selten nutzen diese Organisationen ihre #Macht, um Konkurrenten gezielt auszuschalten. Schauen wir uns hierzunoch einen anderen Fall an😉

(13/22)

Hamburg, Deutschland:

Im Februar 2021 werden im #HamburgerHafen über 16 Tonnen Kokain sichergestellt. Der größte Drogenfund, der je in Europa gefunden wurde und einer der größten der Geschichte! 💳🗞

zdf.de/nachrichten/pa…

(14/22)

Zum Fund führte ein Tipp. Nicht selten stammen diese Tipps von der Konkurrenz, um die Polizei dazu zu bringen, den Markt von unliebsamen Wettbewerbern zu säubern. Nur ein Bruchteil der #Drogen wird tatsächlich entdeckt.

(15/22)

Die Polizei schätzt, dass für jedes entdeckte Kilo #Kokain mindestens 10 weitere Kilos unbemerkt ins Land kommen. Diese Zahl lässt sich nicht prüfen, doch wird auch hier wieder klar: Auch große "Schläge" haben keinen Einfluss auf das Angebot🤷🏼‍♂️

(16/22)

Man möchte auch hier meinen, dass ein solch historischer Fund und die darauffolgende Beschlagnahme von über 16 Tonnen #Kokain, einen Einfluss auf den Markt haben müsste. Der Preis von Kokain blieb aber stabil und ging selbst in #Hamburg nichteinmal leicht nach oben.

(17/22)

Wer in VWL aufgepasst hat, der weiß: Der Preis wird durch #Angebot und #Nachfrage bestimmt. Die Nachfrage bleibt gleich, wie wir wissen. Wird das Angebot drastisch verringert, müsste der Preis in die Höhe gehen. Das tat er aber nicht📈🤔

(18/22)

Hieraus lässt sich schließen, dass die Beschlagnahme keinen nennenswerten Einfluss auf das Angebot hatte. Die #Drogen finden immer ihren Weg! Verluste sind für die Organisierte Kriminalität lediglich ein bereits in den Preis einkalkuliertes Risiko😉

(19/22)

Wenn also nichteinmal zwei der bedeutendsten "Schläge gegen die Drogenkriminalität" einen Einfluss auf den Markt haben, dann wird der aktuelle Fall da wohl kaum eine Ausnahme sein. Es ist nichts als #Steuergeldverschwendung!😬💸

(20/22)

Der Kampf gegen die #Drogen ist ein Kampf gegen Windmühlen. Ein hoffnungsloser #Krieg, ausgetragen auf dem Rücken unschuldiger Konsumenten, von dem letztendlich nur eine Partei profitiert: Die Organisierte Kriminalität!😐

(21/22)

Es wird Zeit, dass dies auch die #Politik einsieht und einen anderen Weg einschlägt🤷🏼‍♂️

Wir haben es über 50 Jahre mit Verboten versucht... Vergebens!

Lassen Sie es uns anders versuchen!

#LegalizeAllDrugs

(22/22)

@threadreaderapp unroll