Thread by @MoppFiese

(1/12) Der Bericht "Feststellung des Bedarfs an Netzreserve für den Winter 2022/2023 sowie den Betrachtungszeitraum April 2023 bis März 2024" liest sich wie Krimi. Die - aus meiner Sicht - Höhepunkte auf die Schnelle (Thread):
#Energiewende #Kohleausstieg #FCKAtomausstieg

(2/12) Rückschau auf den Winter 2021/2022:
"Im vergangen Winter wurden die meisten Netzreserveeinsätze seit Bestehen der Netzreserve verzeichnet. Zwischen dem 01.10.2021 und dem 22.04.2022 (...) an 175 von 204 Tagen Redispatch durch deutschen Netzreservekraftwerke angefordert."

(3/12) Gründe dafür u. a.:
Abschaltung von #Gundremmingen C (Kernkraftwerk). "Der Wegfall dieses Kraftwerks führt zu einer starken Auslastung der Transportleitung im Süden Württembergs / Bayerns in Ost-West-Richtung.

(4/12) Einspeiseleistungserhöhungen in Bayern (häufig in den Mittagsstunden durch PV-Anlagen) oder Österreich führen zu einer weiteren Verschärfung dieserSituation und hat vermehrten Redispatcheinsatz in der TransnetBW Regelzone zur Folge."

(5/12) Kosten der Maßnahmen zum sicheren Netzbetrieb:
Diese haben 2021 mit 2,314 Mrd. Euro einen neuen Rekord erreicht und sind damit ca. 1 Mrd. Euro höher als 2020.

(6/12) In den Systemanalysen berücksichtigte Risiken:
"Starkwind: (...) Diese haben sich in den vorangegangenen Systemanalysen und in der betrieblichen Praxis der Übertragungsnetzbetreiber als besonders kritisch herausgestellt (...)".

(7/12) Kostenkomponenten:
ÜNB und BNetzA gehen davon aus, dass die Brennstoffkosten von #Kernenergie (1,36 EUR/MWh) und #Braunkohle (3,00 EUR/MWh) nicht steigen werden.
Aber auch vom Rohöl (37,31 EUR/MWh) nicht. Naja...

(8/12) Von einer Preisexplosion geht man beim #Erdgas aus von 22,66 EUR/MWh auf 68,32 EUR/MWh. Bei der #Steinkohle von 6,97 EUR/MWh auf 12,05 EUR/MWh.

(9/12) Ergebnisse der Spannungsanalysen 2022/2023:
da bin ich fast vom Stuhl gefallen.
Amprion: "Im östlichen Ruhrgebiet und Ostwestfalen (...) [werden] beim Ausfall des Phasenschiebers [Westfalen E] Spannungsprobleme zu erwarten [sein]", wegen fehlender Redundanz.

(10/12) "Im Rheinland kann der deutlich reduzierte Einsatz von Braunkohlekraftwerken sowohl zu hohen als auch zu niedrigen kritischen Spannungen führen. Im südlichen Teil des Amprion-Netzgebiets (Saarland/Rheinland-Pfalz/Bayerisch Schwaben) kann es zu Überspannungen kommen."

(11/12) Tennet:
"In weiten Teilen Netzgebietes derTennet besteht ein Defizit an spannungssenkender, -hebender und regelbarer Kompensation. (...) Die betrieblichen Maßnahmen im südlichen Niedersachsen sind bereits ausgereizt und erfordern den Einsatz des Kraftwerk Heyden 4."

(12/12) Das reicht erst mal, sonst wird es zu viel.
Den nächsten Winter dürften wir so nah am #Blackout
stehen wir noch nie.
Noch mal der Link zum nachlesen.
bundesnetzagentur.de/DE/Fachthemen/…