Update #Ukraine
Im Überblick:
- Lissitschansk gefallen, rus. Truppen rücken auf Sewersk vor;
- Vororte von #Slavyansk unter Beschuss;
- beide Seiten bombardieren die "Schlangeninsel";
- Türkei stimmt skandinavischen NATO-Beitritten zu, mit großen Zugeständnissen.
Thread👇
(1/23)
Russische Truppen haben die Stadt #Lissitchansk im #Donbass komplett eingenommen.
Bereits am Samstag verbreiteten russ. Agenturen die ersten Bilder, wie russ. Truppen in der Ortschaft ihre Flaggen hissen.
Meistens die sowjetische "Siegesflagge" oder die russ. Trikolore.
(2/23)
Am Sonntag wurde der Fall von #Lysychansk sowie einiger anderer Ortschaften auch vom ukr. Generalstab bestätigt.
Zuvor sollen zahlreiche ukr. Einheiten die Flucht aus dem Halb-Kessel noch geschafft haben.
Damit verschwand innerhalb rund einer Woche schon der zweite Kessel.
(3/23)
Zur Erinnerung.
Ähnliches sah man zuvor beim Hirske-Zolote-Kessel.
Wochenlang tobten die Gefechte an den Zugängen zu den Ortschaften.
Nachdem der Kessel aber schloss, implodierte die Verteidigung fast sofort.
Ein "Mariupol 2.0 und 3.0" gab es nicht.
(4/23)
Außer Lissitschansk selbst wurde gleich eine Reihe weiterer Ortschaften von ukr.Truppen aufgegeben.
Kurzum: Der Lissitschansk-Kessel ist komplett implodiert und verschwunden.
Am Montagmorgen wurde das auch auf ukr.Karten bestätigt, die am Sonntag diese Info noch abwarteten
(5/23)
Am längsten hielten die Ortschaften Novodruzhevsk und Bilohorivka, die lange Zeit den letzten Fluchtkorridor bildeten.
Eine Zeit lang wurden in den Siedlungen noch Kämpfe gemeldet, als die eigentliche Frontlinie bereits weitergezogen war. #Donbass
(6/23)
Mittlerweile sollen die Kämpfe den östlichen Rand von Verchnokamyanske erreicht haben.
Damit würde die Entfernung bis nach Sewersk - dem nächsten vermuteten Verteidigungsknotenpunkt der ukrainischen Armee - weniger als 7km betragen. #Ukraine#Russia
(7/23)
Westliche Kriegsreporter vermuteten, dass die zwei nächsten großen Kriegsschauplätze zum einen die Linie Sewersk-Bakhmut sein wird, zum anderen die wichtige Stadt #Slavyansk , auf die die Russen vom Norden vorzurücken versuchen. #Donbas
(8/23)
In der Tat begann bereits am Sonntag der schwere Artilleriebeschuss der Vororte von #Slavyansk .
Ob dem ein Vorstoß mit Bodentruppen folgt, bleibt aber unklar.
Russische Kriegsreporter vermuten, dass man die Hauptkräfte eher auf Sewersk oder Bakkhmut konzentrieren wird.
(9/23)
#Slavyansk sei nämlich extrem gut befestigt und schwer zu erreichen, während Sewersk und Bakhmut deutlich "einfacher" wären.
- Sewersk sei am schwächsten befestigt.
- Ein Vorstoß bei Bakhmut würde potentiell neue Kessel schaffen.
So die Darstellung russischer Kriegsreporter. (10/
Währenddessen haben beide Seiten die "Schlangeninsel" vor der west-ukr. Küste bombardiert.
Zur Erinnerung.
Wenige Tage zuvor räumten russ.Truppen die Insel.
Dem kamen permanente und zermürbende ukr. Raketenangriffe auf das Eiland.
Mehr dazu hier 👇
(11/23)
Nun haben beide Seiten die Insel offensichtlich noch mal "nachträglich" bombardiert.
Screens 1+2: ukr. Luftschläge;
Screens 3+4: russ. Luftschläge.
In beiden Fällen war das Ziel anscheinend die Vernichtung der verbliebenen russischen Technik, die nicht abgezogen wurde.
(12/23)
Die Insel könnte nun fürs Erste "Niemandsland" werden, weil das Landstück von beiden Seiten permanent beschossen werden kann.
Einzelne "PR-Aktionen" bleiben aber möglich, wie etwa eine kurzzeitige Landung und "Flagge-Hissen", um schöne Bilder für die "Heimfront" zu bekommen
13/23
Abseits der Frontberichte sorgten zuletzt auf dem politischen Parkett die Meldungen für Aufsehen, dass die Türkei sich bereit erklärte, den NATO-Beitritten von Schweden und Finnland nun doch zuzustimmen...allerdings offensichtlich zum Preis von erheblichen Zugeständnissen
(14/23)
Zur Erinnerung.
Zuvor hatte Erdogan offen mit dem Veto in der Beitrittsfrage gedroht und forderte von den beiden skandinavischen Staaten umfangreiche Zugeständnisse...insbesondere in dem Konflikt mit den Kurden sowie dem Waffenboykott gegen Ankara.
(15/23)
Zumindest auf den ersten Blick scheint Erdogan so ziemlich alle Zugeständnisse bekommen zu haben, die er haben wollte, darunter:
- Kein Embargo mehr im Rüstungsbereich;
- Auslieferung von "Terroristen" an die Türkei;
- keine Unterstützung mehr für die kurdischen YPG/PYD.
(16/23)
Besonders die letzten beiden Punkt sind brisant.
Zum einen unterhalten bsp. die USA umfangreiche Beziehungen zu der YPG und kooperieren mit ihr in Syrien.
Der Bruch in der Allianz, wie mit kurdischen Gruppierungen umzugehen ist, wird sich also vermutlich weiter verschärfen.
17/23
Zum anderen sorgte der "Deal" zu heftiger Kritik in der kurdischen Diaspora in Skandinavien.
Die Rede war von drohenden Zwangsabschiebungen.
„Dies ist ein schwarzer Tag in der schwedischen politischen Geschichte“, hieß es u.A. von kurdischen Vertretern 18/ politico.eu/article/sweden…
Auch hieß es, dass die Kurden offensichtlich den Preis für den skandinavischen NATO-Beitritt zahlen sollen.
Kurzum: während Vertreter westlicher Staaten "erleichtert" auf den skandinavisch-türkischen Kompromiss reagierten, zeigten sich kurd.Vertreter irritiert bis geschockt
19/23
Zuletzt hatte Erdogan wieder mit einem Veto gedroht, falls Schweden und Finnland das trilaterale Memorandum nicht erfüllen.
Die Rede war zunächst von der Auslieferung von 73 Personen, die der Kontakte zur PKK oder zur Gülen-Bewegung bezichtigt werden
(20/) dw.com/en/erdogan-war…
Flankiert wurde das Gezerre von erneut ausgebrochener Diskussion auf beiden Seiten, inwiefern die NATO überhaupt von der Türkei profitiert und umgekehrt.
The Economist veröffentlichte einen Kommentar, dass die Türkei womöglich mehr Probleme für die Allianz schafft als Vorteile.
Auf der anderen Seite gab es ähnliche Stimmen.
Einige türkische Politiker erwogen einen NATO-Austritt und forderten diesen Punkt auf der politischen Agenda des Landes.
„Wir existieren nicht dank der NATO und werden ohne die NATO auch nicht untergehen“, so etwa die Argumentation.
In einem Beitrag bei der Cumhyriyet wurde argumentiert, dass ein Bruch mit der NATO der Türkei eher Vorteile bringen würde.
Kurzum: die Debatte um den Sinn und Unsinn der türk. NATO-Mitgliedschaft wurde in den letzten Wochen wieder angefacht...und zwar auf beiden Seiten.
(23/23)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- Front in Zaporizhya und Donbass kommt wieder in Bewegung;
- ukr. Truppen starten neuen Offensivanlauf auf russ. Territorium bei Kursk;
- die bislang wohl größte Drohnenschlacht vor Krim und Novorossijsk und was man daraus lernt.
Thread👇
(1/25)
Nach einer wochenlangen Starre sind weite Teile der Front im #Ukrainekrieg wieder in Bewegung gekommen.
An der Zaporizhya-Front melden ukr. Kanäle schwere Lage westlich von Velika Novosilka.
Rus. Truppen sollen ihre Offensive an gleich drei Achsen wieder aufgenommen haben.
(2/25)
Weiter nordöstlich bei Kurachove wird immenser Offensivdruck rund um Bahatyr gemeldet.
Russ. Sturmtrupps rücken sowohl südlich der Ortschaft als auch frontal aus Richtung des gefallenen Konstantinopil vor.
Bahatyr selbst soll seit Tagen unter schwerem Beschuss stehen.
(3/25)
Update #Drohnen
Heute mit Themen:
- Einsatz von Glasfaserdrohnen wächst exponentiell, kaum berechenbare Folgen für die Umwelt;
- Frage der Defensive: Netze für Hochhäuser, Doppelpatronen und Abhöranlagen;
- ein Blick in die Zukunft: Drohnen in der Kriegsführung.
Thread 👇
(1/26)
Die Evolution von Drohnen in der modernen Kriegsführung schreitet rasant und unumkehrbar voran.
Der neue Meilenstein in dieser Evolution war jüngst die Einführung von Glasfaserdrohnen, die eine massive Wende in Bezug auf Eloka-Systeme brachten👇
(2/26)
Seitdem teilen sich die klassischen Funkdrohnen und Glasfaserdrohnen das Schlachtfeld.
Ohne sich zu ersetzen, sondern je nach Einsatzgebiet gegenseitig zu ergänzen.
Glasfaserdrohnen werden in Gebieten mit starker Eloka-Abwehr eingesetzt.
Funkdrohnen, wenn Reichweite gefragt ist.
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Kämpfe entlang fast statischer Front;
- Unterzeichnung von Waffenruhevertrag in den kommenden Wochen anvisiert;
- wie Paris im Ukraineringen die EU-Führungsrolle übernehmen will;
- UKR-US-Ressourcendeal steht wohl kurz bevor
Thread👇
(1/25)
Der Stellungskrieg in der Ukraine setzt sich fort.
Nahezu alle Frontenabschnitte haben sich zu einer statischen Linie festzementiert.
Zwar meldeten russ. Truppen die Eroberung von Valentinvka bei Niu-York.
Im Maßstab der Hunderte Kilometer langen Front ist dies aber eher Symbolik
Im Norden bei Kursk setzte sich der Trend der letzten Wochen ebenfalls fort.
Der Brückenkopf ist an sich nicht mehr existent. Die noch gehaltenen Landflecken werden nach und nach aufgegeben.
Oleschnja wurde verloren.
Ukr. Verbände kontrollieren nur noch eine Ortschaft Gornal`. 3/
Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Stellungskämpfe vom Dnjepr bis nach Kupyansk;
- Verwirrung um angebl. bevorstehende russ. Offensiven in Sumy- und Dnipro-Gebieten;
- neues Szenario der Nachkriegsordnung;
- ukr. Rekrutierungskampagne für 18-24-Jährige läuft.
Thread👇
(1/26)
Die Fronten im Ukrainekrieg haben sich vom Dnjepr bis nach Kupyansk zu einer schweren Stellungsschlacht festzementiert.
Große Technikoffensiven sind wegen der Fülle von Drohnen am Himmel kaum noch möglich.
Vorstöße können nur noch lokal mit kleineren Trupps unternommen werden. 2/
Gleiches Bild gibt der neue ukr. Brückenkopf bei Belgorod ab.
Zur Erinnerung:
Dort hatten ukr. Truppen in einem Überraschungsangriff mehrere russ. Dörfer besetzt. Was damit nun weiter passieren soll, ist unklar.
Es geht weder vor- noch rückwärts.
(3/26)
Update #Ukraine
Heute mit Fokus auf ein Großthema: der Wiederaufbau nach Kriegsende.
Die Hürden sind enorm.
Riesige Gebiete sind verwüstet und vergiftet.
Die Kontamination gleicht der "zone rouge" nach WWI.
Gleichzeitig ist klar: USA wollen die EU dafür zahlen lassen.
Thread👇 1/
RUS-US-UKR Vorverhandlungen laufen, und eine leise Hoffnung auf ein Kriegsende in diesem Jahr ist da.
Damit stellt sich (wieder) die Frage nach dem Wiederaufbau der Ukraine, nachdem die Waffen schweigen - eine Generationsaufgabe,denn weite Teile des Landes sind komplett verwüstet
Vor allem der ca 100km breite Streifen rund um die Frontlinie, die sich in den letzten 2 Jahren global betrachtet kaum änderte, ist eine verwüstete Mondlandschaft.
Ortschaften sind Ruinen, Felder sind durchsäht von Minen, Splittern, Wracks und Kratern.
Screens: Felder bei Bachmut
Update #Syrien
Im Überblick:
- alawitischer Aufstand und Massaker an der Zivilbevölkerung durch neue Machthaber;
- wie die islamistische HTS "salonfähig" gemacht wird;
- Moskau behält für eine "Gegenleistung" seine Basen im Land;
- Israel besetzt südliche Gebiete.
Thread👇
(1/25)
Zunächst zur Erinnerung:
Ende 2024 war die Regierung von Assad in Syrien gefallen.
Lawinenartig überrollte ein Bündnis aus militanten Gruppierungen innerhalb von zwei Wochen die Regierungstruppen.
Gewehrt hatte sich niemand.
Mehr zu den Ereignissen hier👇
Seitdem kommt das Land (erwarteterweise) nicht zu Ruhe.
Die Hoheit über das Land liegt nun in der Hand der "neuen Regierung", die zu großen Teilen aus islamistischen Gruppen wie der Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) besteht.
Fast sofort nach dem Machtwechsel kam es zu Aufständen...