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Jul 12 50 tweets 14 min read
Heiterebeck! Über 2 Jahre Pandemie und @RudolfMinsch von der @economiesuisse hat immer noch nicht begriffen, dass es auch junge vulnerable Arbeitnehmende gibt. Die sind nicht einfach irgendwo dort, wo man dann separativ Massnahmen ergreifen kann. #Club
1/
Der nächste Satz, als er für diese, die Vulnerablen, die Impfung ab 80 Jahren lobt, zeigt das ganze Ausmass an Ignoranz.
Die #LongCovid Patientin spricht das wirtschaftliche Ausmass (wenns nur 1% sind) an, leider muss Minsch nicht antworten.
2/
Eröffnungsrunde: @HGunthard erklärt, dass er jetzt auch wieder Maske im ÖV trage. Er fordert Kohortenstudien.
M. Bieri sagt, sie sei jetzt fast 2 Jahre krank und es gebe noch keine Forschungsfonds. 5 Mio. wurden in Sommersession gesprochen ergänzt @BarbaraLuethi.
3/
R. Hauri sagt, es seien oft Schätzungen und Einschätzungen. (LongCovid-Studien). Er unterscheidet nach wegen und mit Covid hospitalisiert. Pflegeheim: 2. Booster komme zu spät, daher hat G. Bieri auch wieder eine Maskenpflicht in ihrem Heim erlassen.
4/
97-98% haben Antikörper im Blut (Corona-Imunitas). @HGunthard erklärt, dass es keine persistierende Impfung sei, das sei normal. Daher nütze auch ein 2. Booster, kurzfristig zwar, aber er nütze. Zu spät?
Minsch meint: es sei ja nicht das 1. Mal, dass wir spät dran seien.
5/
Danke, @HGunthard „Das finde ich ehrlich nicht ok. Wo sind wir eigentlich? Sorry. Sind wir das ärmste Land der Welt.“ Dazu, dass der 2. Booster selbst bezahlt werden muss.
M. Bieri: Der beste Schutz gegen #LongCovid ist keine Infektion.
Hauri widerspricht.
6/
„Sie haben vorher gesagt, das einzige Mittel sei, dass man sich nicht anstecke. Auf der anderen Seite ist die Wahrscheinlichkeit, dass man sich irgendwann ansteckt, einfach gegeben. Dann müssten wir NoCovid-Strategie fahren, Massnahmen aufrecht erhalten auf ewige Zeiten.“
7/
Forschung sei ok, aber das müsse man klar unterscheiden von solch einschränkenden Massnahmen (Hauri).
M. Bieri zählt Risikofaktoren auf (weibliches Geschlecht etc.). B. Lüthi zitiert WHO-Epidemiologin: 1-3 #LongCovid-Fälle pro 10 Infektionen.
8/
M. Bieri fordert Kompetenzzentren, aufgrund der Komplexität der Krankheit. Sei in Ausbildung noch kein Thema und Behandlung sei konträr zu dem, was man in Pflege gelernt habe (Pacing statt Mobilisierung).
Hauri: gehöre zu Aufgaben der Behörden. Und zu Weiterbildung Hausärzte.
9/
#LongCovid Schweiz geht von 230‘000 Fällen in der Schweiz aus.
Hauri: Abwägen bei den Massnahmen, man kann Langzeitfolgen nicht komplett verhindern, wenn wir davon ausgehen, dass man sich mal ansteckt.
M. Bieri: Prävention statt Massnahmen.
10/
Es braucht Studien, so @HGunthard (500 Frauen mit Covid und Paxlovid, 500 Frauen mit Covid und Placebo), „aber das kann man nicht einfach aus dem Ärmel schütteln, das müssen unsere Behörden mal begreifen. Das braucht Ressourcen. Wir benötigen zusätzliche Leute.
11/
Unsere #LongCovid Patienten, die wir jetzt haben, die wursten wir einfach in unsere Sprechstunde rein. Aber wir laufen am Limit.“
B. Lüthi: Letztes Jahr 42‘000 Krebserkrankungen in der Schweiz. #LongCovid sind mehr Fälle. Braucht es nicht eine nationale #LongCovid Strategie?
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Misch: Nicht nur national, sondern internationaler Austausch. Ganz entscheidend, da Problem weltweit vorhanden ist. Natürlich in Forschung investieren.
G. Bieri: Mangelernährung in allen Betrieben verdoppelt. Genauer hingeschaut. Über 3/4 dieser Personen hatte Covid.
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B. Lüthi: Die Wirtschaft könnte da jetzt doch Druck aufsetzen, da es ja auch ein Wirtschaftsfaktor ist. „Wir haben auf Öffnung gesetzt, jetzt machen wir was für #LongCovid.“
@RudolfMinsch: „Das #LongCovid Problem ist offensichtlich ein Problem. Das will ich nicht negieren.
14/
Zur jetzigen Zeit mit dem Fachkräftemangel akzentuiert das die knappe Situation zusätzlich. Was wir machen müssen, ist immer eine Güterabwägung, zwischen den verschieden gesellschaftlichen, ökonomischen und gesundheitlichen Fragestellungen. Wir versuchen den Ausgleich
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anzuschauen, nicht nur aus einer Perspektive, sondern auch aus der volkswirtschaftlichen Perspektive. Dazu gehört auch das man sich diesem Thema annimmt.“ „China macht vor, wie es ist, wenn man die Gesundheit an erste Stelle stellt. Das sind auch riesige Kosten. Es gibt immer
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eine Güterabwägung.“
C. Hirschi: „Ich glaube, wir haben einen relativ grossen Konsens in dieser Runde, dass wir die Fälle nicht verhindern können. China unmöglich.“ Daher jetzt mit Forschung loslegen. „Ich glaube, die Politik kann selbst nicht wahnsinnig viel machen.“
17/
„Man weiss vorher nicht, wen es trifft. Auch Kinder. Es ist ein grosses Problem.“ (C. Hirschi)
R. Hauri: „Es gibt auch Langzeitfolgen von anderen viralen Erkrankungen. Daher eine generelle Strategie und nicht nur für Covid.“
M. Bieri: „Daher fordern wir Kompetenzzentrum für
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postvirale Erkrankungen“.
Hauri betont, Pandemie sei keineswegs vorbei, aber auch später müsse es für Forschung interessant bleiben. Günthard stimmt zu und führt nochmals aus, was seriöse Forschung ist.
M. Bieri von 80 auf 15% Arbeit. Suva übernimmt Kosten. Sie koste
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Megaviel. Sie könnte noch 20 Jahre arbeiten. Zudem gebe es noch Kinder, Kinder, die seit 2 Jahren nicht mehr in die Schule können, da stehe dann die KESB hinten dran. (M.Bieri)
B. Lüthi: das sind gigantische Ausfälle.
Minsch: Das wären gigantische Ausfälle. Wir stehen am
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Anfang der Erkenntniskette, wir kämpfen jetzt seit 2 Jahren mit diesem blöden Virus. Die Lernkurve ist immer noch relativ steil. Bei diesen Fragestellungen müssen wir jetzt Licht ins Dunkel bringen. Zu hoffen ist, das #LongCovid nicht 20 Jahre ist, sondern sich irgendwann
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doch etwas reduzieren wird. Aber das wissen wir im Moment noch nicht.
B. Lüthi: Zuschauer stellten einige Fragen an R. Minsch: Spürt man #LongCovid Fälle schon in Wirtschaft?
@RudolfMinsch: „Ja, die spürt man schon. Und die sind noch on top auf den Fachkräftemangel.“
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B. Lüthi: „Aber hat man dann zu früh geöffnet mit dem 3-Phasen-Plan? Hat man im Nichtwissen, was #LongCovid bedeutet, einfach zu früh geöffnet?“
M. Bieri: Man hat das viel zu wenig berücksichtig, man hätte Infektionen verhindern können, mit Maskenpflicht im öV z.B. noch 1 Mt
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länger.
G. Bieri: Das ist diese Konzentration auf die Belegung der Spitäler. Vielleicht muss man zu einem globaleren Denken kommen. Wir müssen eine neue Normalität finden. Nicht nur IPS-Belegung berücksichtigen.
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C. Hirschi berichtet von seinem Bericht: Zusammenspiel Politik-Wissenschaft mangelhaft. Benötigte 1/2 Jahr bis es funktionierte. Es funktionierte gerade in dem Moment besser, wo 2. Welle losging. Einsicht: ab 2. Welle und auch im letzten Herbst Kommunikation zw. Bund-Kantonen
25/
Das Problem. Darauf müssen wir im Herbst achten. Damit nicht wieder das Politik-Mikado losgeht.
Das Hauptproblem, das ich sehe, sind die Kantone. Kantone waren nicht bereit ihre föderale Verantwortung zu übernehmen.
(Ball für @GDK_CDS @KdK_CdC )
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Hauri: Kann nicht für Kantone sprechen, ich bin nicht Mitglied einer Kantonsregierung. Es ist nicht so einfach. 26 Kantone. Alle unter einen Hut bringen, verschiedene Kulturen. Ist der Gesamtregierungsrat, nicht nur Gesundheitsdepartement. Abwägen.
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R. Minsch: Eine zentrale Unterlassungssünde: dass die Pandemie nie gemanagt wurde. Es gibt immer noch keinen nationalen Krisenstab. Wir werden wohl in Zukunft keinen haben. Bundesrat u. Verwaltung sind jetzt in den Ferien, Kantone, ihr seid jetzt in Verantwortung, wir sind in
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den Ferien. Was im Herbst passiert ist offen.
Eine Verwaltung ist da zum Verwalten, nicht zum eine Krise managen. Es braucht Krisenmanager. Auch für Energiekrise.
C. Hirschi: Ich bin nicht sicher. Wir haben es jetzt ja mit einer chronischen Krise zu tun.
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Wenn man eine Kultur der Verantwortung hätte, dann wären auch die Kantone in der Lage eine Maskenpflicht zu erlassen. Aber die trauen sich das nicht zu. (C. Hirschi).
Günthard: Wir haben bestehende Strukturen. Wir haben ein @BAG_OFSP_UFSP, das steht ja im Namen, was der Job
30/
st von diesem Amt. Die sollten m.E. eine aktivere Rolle spielen. Sollten auch ein Budget haben für Sofortstudien. Stichwort #Monkeypox.
M. Bieri: sie hätten erst nach 1.5 Jahren eine Ansprechpartner bekommen, erst nach polit. Interpellationen.
31/
Es wolle niemand die Verantwortung übernehmen. Wer trifft die Entscheide? Wer spricht das Geld ? z.B. auch entscheiden, ob Paxlovid für Frauen. Oder Kinder. (M. Bieri)
Günthard: Dieses Amt muss man neu ausrichten.
Hirschi: Sie schwammen, da alles aufs BAG kam. Sie machten,
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was sie konnten.
G. Bieri: Am Anfang: alle haben weiter verwaltet, wir hatten keine Ahnung, was wir machen mussten. Es brauchte neue Prozesse. Jetzt geht man eher wieder in diese eher trägen Prozesse über. Wir brauchen aber vernünftige, schnelle Entscheide.
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Minsch: Verwaltung ist gut in dem, was repetition ist. Aber bei unerwarteten Situationen, Entscheiden, die unsicher sind, ist eine Verwaltung nicht das richtige. Es gibt einzelne Leute da, die das können.
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Herbst? Günthard: sicher kann man nichts sagen. Seit wir geimpft sind, haben wir viel weniger schwere Verläufe. Seit Omikron auch. Ev. auch #LongCovid.
Lüthi interveniert: nur in sehr, sehr geringem Masse.
Günthard: aber es geht in die richtige Richtung.
35/
Hirschi hat noch ein Learning, nach Einblendung von Eckerle-Tweet: „Sie hat auch etwas noch nicht gelernt. Wenn man sich als Virologin oder als Epidemiologe mit Prognose so aus dem Fenster hängt bei Twitter, so fliegt einem das um die Ohren. Man hat es jetzt bei dieser
36/
Sommerwelle gesehen. Wir sind nicht in der Lage, das Geschehen, auch mit den besten Möglichkeiten, die wir haben, das Geschehen für die nächsten Monate klar zu prognostizieren.“

(Ähm, aber genau diese Sommerwelle hat @EckerleIsabella ja prognostiziert.)
37/
Lüthi: Sind die Kantone parat, Herr Hauri?
Hauri schliesst sich lieber Herrn Hirschi bezüglich @EckerleIsabella an. „Das ist das, was ich vorher als (sic!) Alarmismus gemeint habe. Ich kann mit dem nicht so viel anfangen. Das ist Kaffeesatz lesen.“
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So verliere man Interesse der Bevölkerung und die Glaubwürdigkeit. Das könne man sich nicht leisten.
GDK habe Empfehlungen gemacht zu Handen der Kantonsregierungen, ob die dann umgesetzt werden 🤷🏼‍♂️
Minsch: auch Datenmanagement wäre wichtig. Echtzeitdaten. Gute Daten.
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Dann könne man auch besser in Szenarien denken. Dann könne man auch zeitnah entscheiden. Da sei man in der Lernkurve noch nicht sehr hoch. Im Datenmanagement und im Denken in Szenarien. (Minsch)
Lüthi: AG Pandemiegerechter Gebäudepark. #Aerosole 5 Mio für 1. Fortschritte
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Minsch: Wichtig bei Neubauprojekten Thema Lüftung in Köpfe der Planer bekommen. Übertragung von egal welchem Virus in den Griff bekommen. Bei bestehenden Gebäuden relativ günstig etwas machen (und er holt ein @QE_Wuerfeli hervor!), CO2-Messer, günstig, „wenns blau ist
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Aussenluftideal, wenns rot ist, muss man Fenster aufmachen. Wenn wir mit solchen kostengünstigen Massnahmen (115 Fr.) etwas bewirken können, können wir schon einen Teil der nächsten Welle brechen. Das kann jeder machen, ohne teure Investitionen in bestehende Gebäude.“
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Lüthi versucht „dann könnte die Wirtschaft doch“, Minsch klemmt ab: Zwei Effekte, auch Konzentration. Jede Firma hat ein Interesse daran, dass ihre Mitarbeiter produktiv sind. Luft muss gut sein.
M. Bieri: Ich möchte noch schnell die Schulen ins Spiel bringen.
Minsch: In
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Graubünden hat man das grossflächig eingesetzt.
M. Bieri: Ja, in GR, in BE aber nicht.
Hauri: Muss noch was „zu dem Ding da sagen, zu dem Messer. Wir kennen das auch. Aber man kann das noch viel einfacher haben. Mit einem Plan zum regelmässig Lüften. Dann braucht man kein
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Messgerät.“
(Und für dieses Statement ist er vor Minsch und seine Replik auf M. Bieri gegrätscht. Hätte nicht gedacht, dass ich mal lieber Minsch hören würde.)
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G. Bieri: Omikron hat uns gezeigt, dass Durchseuchen keine Option ist, zuerst dachten wir, dass wenn mal durchseucht ist, man dann Ruhe hat. Das ist auch keine Option. Man muss versuchen, das Virus einzugrenzen. Vulnerable Bevölkerungsgruppen durch Impfung schützen.
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Entschlüsselungsaktivitäten (Sequenzierung) massiv runtergefahren. Günthard: „Wir sind sicher knapp fähig, gerade so rauszufinden, was gerade abgeht. Aber wahnsinnig repräsentativ sind wird nicht mehr. Ich hätte noch ein Jahr länger sequenziert.“ Schätzt 80% BA.5, Daten 50%
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M. Bieri: Verständnis für #LongCovid fehlt. Es wurde zu wenig kommuniziert, was das bedeutet. Dass es auch Kinder trifft, sehr vulnerable Menschen in unserer Gesellschaft. Ohne Information kann man nicht entscheiden. Auch Kinder sind bettlägrig.
ENDE
48/48
Und hier noch die Videoschnipsel von @t_kurz 🧵
49/

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