Eigentlich ist mir diese durchschaubare ÖVP-Aktion zu #Asylwerber und #Klimabonus zu deppert. Weil sie aber beharrlich am Thema draufbleiben mach ich doch eine kurze Einordnung #asylfakt19
Kritisiert wird von der #ÖVP Tirol, Bezirkspolizeikommandantin Astrid Mair und #Sachslehner, dass @lgewessler den Klimabonus auch an Asylwerber auszahle. 2/9
Tatsächlich ist Auszahlung des Klimabonus am 25.07.2022 Thema im Ministerrat gewesen.
Es wurde ua von ÖVP-Minister:innen @magnusbrunner@MagratheanTimes der Antrag gestellt, dass dies von der Bundesregierung ZUSTIMMEND zur Kenntnis genommen wird.
Ist passiert. 3/9
Um wie viele Personen geht es:
Ende August 2022 haben sich 18.463 Asylwerber:innen in Grundversorgung befunden.
Davon sind über 6.000 Asylwerber:innen in Bundesbetreuung abzuziehen weil sie nicht anspruchsberechtigt (keine 6 Monate in 🇦🇹). 4/9
Übrige 12.000 sind in Bundesländern zumeist in organisierten Quartieren untergebracht. Laut Schätzungen sind ca 2-3k weniger als 6 Monate in 🇦🇹: nicht anspruchsberechtigt.
Quartiere oft im ländlichen Raum, Transportkosten sind auch für AW gestiegen. 5/9
Allermeiste Personen sind aus Syrien und Afghanistan mit hoher Anerkennungswahrscheinlichkeit. Meist nur deswegen noch Asylwerber:innen, weil #BFA Verfahren liegen lässt.
Trotz hohem Personal Riesenrückstau aufgebaut: 1.039 Beschäftigte, 440 Entscheider:innen. 6/9
Verfahrensdauer beträgt laut #BMI im Durchschnitt für 1. Instanz nur 3,2 Monate. Anspruchsberechtigt sind Asylwerber:innen ohnehin erst ab 6 Mo Hauptwohnsitz.
Verfahrensdauer in 2. Instanz länger, weil Qualität in 1. Instanz so schlecht (hohe Aufhebungsquote!). 7/9
Fazit 1:
Bei Debatte um #Klimabonus und #Asylwerber geht es um ca 10.000 Menschen, die zumeist aus 🇸🇾 und 🇦🇫 kommen, hohen Schutzbedarf haben und zumeist nur deswegen noch Asylwerber:innen sind, weil das #ÖVP-geführte Innenministerium die Verfahren verzögert. 8/9
Fazit 2:
Diese Asylwerber:innen leben oft in organisierten Quartieren und haben höhere Kosten für Transport. Sachliche Rechtfertigung für Klimabonus gegeben. Grundversorgungssätze wurden außer in Wien noch nicht erhöht, übrigens.
Es ist eine Debatte der Niedertracht. 9/9
Und last but not least:
ÖVP hat Entscheidung zu Klimabonus mitgetragen.
Land Tirol erfüllt seine Verpflichtungen bei der Unterbringung von Asylwerber:innen nur zu 65 Prozent und ist neben Kärnten Schlusslicht.
Das muss man sich vor Augen führen, was das heißt: Es gibt eine Gefährdungsmeldung in 3 Bundesländern, weil die Gefahr besteht, dass in diesen der gesetzliche Auftrag - Kinder entsprechend zu betreuen - nicht mehr erfüllt werden kann.
Seit Beginn des 🇺🇦 Krise habe ich mitbekommen, in welchen Zustand die Verwaltungsbehörden oftmals sind: Oft durchaus engagierte Menschen, aber viel zu wenige und überarbeitet. Kein Wunder, dass Fehler passieren.
Wieder einmal ein Sachslehner-Tweet, um das Asylthema zu skandalisieren. Das bedeutet eigentlich so gut wie immer: It's time für #Asylfakt11.
Mein Thread, um den irreführenden Zahlen und Begriffen Kontext zu geben 1/10
Asylanträge von Jänner bis Mai: 21.810
Anträge Tunesien (2.173) und Marokko (1.092): 3.265
Das sind weder über 6.000 noch über 25%. 2/10
Quelle: BMI
Sie sagte aber eh "WIE 🇲🇦und 🇹🇳."
Stimmt, aber sie sagte auch "sichere Länder". Das ist ein klarer Bezug zur umstrittenen Liste der sogenannten "sicheren Herkunftsstaaten". Auf dieser sind 🇹🇳und 🇲🇦, nicht aber die anderen Länder, aus denen viele Anträge gestellt werden. 3/10
Am vergangenen Freitag wird eine APA mit Sperrfrist Samstag 6.00 Uhr früh verbreitet:
Thema: Innenminister Karner, Schlepper, illegale Migration - ihr kennt das 2/6
Kennzahlen in der APA:
➡️Zeitraum: Nacht auf Freitag
➡️870 Personen von Polizei und Bundesheer teilgenommen
➡️50 🇦🇹 Polizisten an serbisch-ungarische Grenze entsendet
➡️66 Migranten aufgegriffen 3/6
Heute ein Paradebeispiel: Die Erhöhung der Grundversorgungstagsätze
Eine Ankündigung im März. Keine Umsetzung bis Juni. Kapazitätsengpässe in der #Grundversorgung. 1🧵 1/10
Asylwerber:innen und Flüchtlinge aus der 🇺🇦 bekommen in 🇦🇹 Grundversorgung:
bei individueller Unterbringung: € 215 Verpflegung, Mietzuschuss € 150 (Einzel)/€ 300 (Familie), für ein Kind zusätzliche € 100. Pro Monat. 2/10