Die mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete #Memorial-Mitgründerin Irina Scherbakowa hält diesjährige „Rede zur Demokratie“ beim Lichtfest Leipzig. Für die „eine große Ehre“. Zuhören werden u.a. Bundespräsident a.D. Joachim Gauck. #Sachsen-@MPKretschmer begrüßt sie auf Russisch
Beim Friedensgebet spricht zuerst eine aus der #Ukraine geflohene Lehrerin: „Dieser Krieg ist Krieg von Gut und Böse, Licht und Finsternis. Das Vertrauen in Gott macht uns Hoffnung auf ein friedliches Leben in der Ukraine, Europa & der Welt. Slawa Ukrajini!“
Zögerlicher Applaus.
„Keine Gewalt! - Der Ruf Jesu gilt. Und es betrübt uns so sehr, dass wir uns jetzt nicht daran halten können“, so die Berliner Pfarrerin Kathrin Oxen in ihrer Predigt zum Friedensgebet #Leipzig. „Angesichts dieser Feinde geht es nicht. …
„Wir können nicht bequem in unseren Talkshows sitzen und von den Ukrainern verlangen, dass sie die andere Wange hinhalten. Gewalt ist der falsche Weg, aber diese Schuld müssen wir auf uns nehmen.“ #Lichtfest
#Memorial-Gründerin und Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakowa beginnt ihre Rede zur Demokratie mit Klartext: „Friedensgebet? Wie hört sich das an nach diesem russischen Angriffskrieg? Ich bin überzeugt, dass dieser Krieg nur mit dem Sieg der Ukraine enden kann.“ Applaus.
Scherbakowa erinnert in ihrer Rede an die Bedeutung der Revolution in der DDR für den Zusammenbruch der Sowjetunion. Und wie sie in den 90ern auf eine Vergangenheitsvewältigung in Russland nach deutschem Vorbild hoffte:
„Deutschland gab das Beispiel, wie man eine Demokratie aufbauen kann, wenn man gerade die Lehren aus der negativen Erfahrungen der Vergangenheit zieht. Noch in den 1990er waren wir überzeugt, dass das jetzt der Weg Russlands ist. Das, muss man zugeben, war sehr naiv.“
Sie beschreibt die Geschichtsklitterung in Putins Russland und das über Jahrzehnte betriebene erstarken nationalistischer Erzählungen: „Dieser militaristische Geist führte zu aggressiven Parolen. Statt „Nie wieder Krieg“ – „wir können es wiederholen!“
„ … Die Vorstellung vom Westen als – heute wie früher – Feind und Quelle allen Unglücks für Russland, von einem Westen, der das Land in den 90er Jahren fast in die Knie gezwungen hätte; von einer „fünften Kolonne“, die im Auftrag dieses Feindes agierte …“
„Eine wachsende Zahl von Staatsmännern &sogar Dienern der Kirche erklärte ausdrücklich, dass Krieg nichts Unnatürliches ist, da er den Geist der Nation stärkt und reinigt. Offen wurde über Unnatürlichkeit der Grenzen der Russischen Föderation gesprochen, die man erweitern sollte.
Der russische Angriffskrieg sei naheliegend gewesen: „Warum eigentlich dieser Schock? Man muss der Wahrheit in die Augen sehen - Warnsignale gab es seit den zwei Jahrzehnten mehr als genug!“
Audio-Zusammenfassung der Rede zur Demokratie von Friedensnobelpreisträgerin Irina Scherbakowa @DLF @dlfkultur ⬇️ #Leipzig share.deutschlandradio.de/dlf-audiothek-…

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