„Es ist kein Geheimnis, dass wir als @GrueneBundestag einen solchen Einstieg ganz grundsätzlich ablehnen“, habe ich gestern im Pressestatement nach der Sondersitzung des Wirtschaftsausschusses zum möglichen #Cosco-Einstieg bei einem Hafenterminal in #Hamburg gesagt.
An dieser Haltung hat auch die heutige Sondersitzung nichts geändert. Die verheerenden Auswirkungen unserer Abhängigkeit von autoritären Staaten erleben wir seit dem 24. Februar. Die Fehler, die wir mit #Putin gemacht haben, sollten wir nicht wiederholen.
Die sich nun abzeichnende Notlösung, die Cosco-Beteiligung auf 24,9% zu reduzieren, ist da nicht mehr als Schadensbegrenzung. Dadurch würde, technisch gesprochen, aus einer operativen Beteiligung eine rein finanzielle, womit spezielle Vetorechte für Cosco verhindert würden.
Dass ein solcher Einfluss erst durch eine so massive Intervention möglich war, zeigt, wie bedenklich die Argumente der Befürworter der 35%-Beteiligung waren, die darin kein Problem sahen. Der Alarmismus, der uns vorgeworfen wurde, war offenbar gut begründete Kritik.
Es ist bedauerlich, dass mit dem #Kanzleramt bislang keine Verständigung auf eine Volluntersagung des Deals möglich ist. Denn das politische Problem bleibt: Wer sich einmal auf den Pfad begibt, sich den Bedingungen Pekings zu beugen, wird ihn so schnell nicht mehr verlassen.
Wir sollten uns aber weder erpressbar zeigen noch allzu abhängig von einem autoritären Staat machen, der jederzeit bereit ist, wirtschaftlichen Druck als politische Waffe zu nutzen.
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Nach dem Kabinettsbeschluss zur Teiluntersagung des #Cosco-Einstiegs fragen viele:
Warum habt ihr den Deal denn nicht komplett verboten? Sind die Grünen (und die FDP) eingeknickt und haben da einem faulen Kompromiss zugestimmt? 🤔
Die Antwort ist: Nein! Warum? Ein Thread. 👇
Wenn eine ausländische Investition in Infrastruktur ansteht, kann die Bundesregierung prüfen, ob diese ihren Sicherheitsinteressen widerspricht - und in diesem Fall die Investition untersagen. Für eine Untersagung braucht es eine einen Beschluss des Kabinetts.
Um diesen zu treffen, muss das Kanzleramt ihn auf die Tagesordnung der Kabinettssitzung setzen - und zwar, bevor die Frist verstrichen ist, ab der die Investition als genehmigt gilt. Für den Cosco-Deal wäre diese Frist am 31. Oktober endgültig abgelaufen.⌛️
Auf welcher Seite der Geschichte wollen wir stehen?
Die 28 Prominenten mit dem offenen Brief an den @Bundeskanzler haben sich entschieden. Sie wollen, dass die #Ukraine uns mit ihrem Leid endlich in Ruhe lässt.
Eine Position, die ich moralisch wie politisch inakzeptabel finde.
Unser Zusammenleben in der Welt beruht auf einer Rechtsordnung, die durch den russischen Angriffskrieg eklatant verletzt wurde.
Ein souveräner Staat, dessen Territorium angegriffen und dessen Bevölkerung abgeschlachtet wird, hat das unbedingte Recht auf Selbstverteidigung.
Und zwar in dem Maße, wie es notwendig ist, um die territoriale Integrität wieder herzustellen.
Die Ukraine aufzufordern, sich ihrem vermeintlichen Schicksal zu ergeben, um weitere Tote zu verhindern, ist eine völkerrechtlich inakzeptable Position.
Ich habe mir die Entscheidung nicht leicht gemacht, lange abgewogen und die Argumente gehört. Morgen werde ich für die Einführung einer allgemeinen #Impfpflicht (ab 60 mit späterer Option ab 18) stimmen.
Ob es dafür eine Mehrheit gibt, hängt im Wesentlichen an CDU & CSU.
Und das liegt nicht an inhaltlichen Zweifeln, sondern an dem unbedingten Willen, der Ampel, die sich im Lichte unterschiedlicher Haltungen in allen sie tragenden Fraktionen auf dieses Verfahren geeinigt hat, eine Niederlage beizufügen.
Das wird diesem Thema nicht gerecht.
Es ist nachvollziehbar, für den eigenen Antrag zu werben, wobei es von Anfang an gut gewesen wäre, Unionsabgeordnete hätten sich am Gruppenverfahren zu beteiligen. Geschenkt.
Aber dem geeinten Gesetzentwurf auch dann nicht zuzustimmen, wenn der Unionsantrag keine Mehrheit hat?
„Ich stimme selten, eigentlich nie, der AfD zu. Sie haben heute einen wahren Satz gesagt: Immer wenn jemand ankommt und sagt ,die Wissenschaft sagt‘, ist man klug beraten, zu hinterfragen, was dieser gerade im Schilde führt...“
Es sind drei Dinge, die den Satz problematisch machen.
1. ist die Aussage, dass es nicht „die Wissenschaft“ als homogene Einheit gibt, ein solcher No-Brainer, dass man sich dafür echt nicht positiv auf die AfD beziehen muss. Die freut sich über die Legitimation von ganz oben.
2. erweckt Laschet mit dem zweiten Teil der Aussage den Eindruck, dass die, die sich auf wissenschaftliche Mehrheitspositionen berufen, böse Absichten haben. In den letzten Jahren waren das vor allem Klimabewegte und Unterstützer*innen einer Niedriginzidenzstrategie. Irritierend!
Heimbewohner*innen, die über Tage tot im Bett liegen.
Lehrer*innen, die sich im Dienst infizieren und sterben.
Pflegekräfte, die ihren Job aus Überlastung und Frustration quittieren.
Wollen wir das als Gesellschaft akzeptieren?
Ich will das nicht. Deshalb glaube ich, dass es Maßnahmen braucht, die so etwas wirklich verhindern. Nein, das Recht auf Leben ist nicht absolut. Aber in der gegenwärtig akzeptierten Abwägung kommt es einfach massiv zu kurz. Wir müssen umsteuern. Jetzt. Schnell.
Die Vorschläge liegen dazu auf dem Tisch. Aber vor allem braucht es einen neuen gesellschaftlichen und politischen Konsens. Aus meiner Sicht beruht der auf ein paar Prinzipien: