Das mit den #Sicherheitsgarantien ist wichtig, weil ständig behauptet wird, entsprechende Interessen Russlands seien missachtet worden: Bis 2014 stand die Mitgliedschaft der neuen #NATO-Staaten eher auf dem Papier. Als ständige Bündnistruppen gab’s nur die kleine
Fliegerstaffel im Baltikum, weil die drei Republiken de facto keine Luftwaffe haben. Und selbst nach 2014 sind im Baltikum und Polen gerade mal insgesamt bis zu 6.000 Köpfen stationiert worden: de.m.wikipedia.org/wiki/NATO-Batt…
Nicht vergessen darf man auch, dass Frankreich und Deutschland bis 2014 große Rüstungsprojekte durchführen wollten: Hubschrauberträger und ein Gefechtsübungszentrum. Derweil hatte die Bundeswehr nach 1990 rund 90% der Kampfpanzer verschrottet oder ausgemustert (1990 verfügte
sie über 2800 Kampfpanzer, 2017 nur noch 225; diese Zahl soll jetzt steigen. Warum wohl.)
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In einem langen Interview mit dem @DLF durfte Julian Nida-Rümelin seine Sicht auf den #Ukrainekrieg darlegen - es ist ein Kondensat antiwestlicher Vorwürfe und eine implizite Rechtfertigung des russischen Angriffs.
NR steigt gleich mit dem Klassiker ein: Man müsse die aktuelle "Krise" (!!) in ihren historischen Hintergrund einbetten: Die #USA würden in den Amerikas keine raumfremden Stützpunkte akzeptieren, andernorts aber als "revisionistische Macht" auftreten.
Mit anderen Worten: NR zufolge verteidigt #Russland seine Einflusssphäre, in die die USA hineindrängten. Wie bei diesem Strohmann üblich ignoriert er die #NATO-Russland-Grundakte, die substantielle Bündnistruppen in den neuen Mitgliedstaaten ausschließt - und die eingehalten wird
Es lohnt kaum, sich inhaltlich mit den Thesen von @ulrikeguerot zu beschäftigen, sie sind zu wirr. Der Fall Guérot zeigt aber beispielhaft, wie #Antiamerikanismus und #Putinismus auch aus der proeuropäischen "Mitte der Gesellschaft" erwachsen sind.
Einige Anmerkungen:
1/15
Natürlich leugnet Guerot, antiamerikanisch zu sein, sie gehöre nicht zu den #Putinversteher|n und wünsche sich "von Herzen", mit ihrem Buch "eine aufgeschlossene und sachliche Diskussion" über die Zukunft Europas anzustoßen.
2/15
Jedes Wort ein performativer Widerspruch, wie schon das Feuerwerk der Invektiven in der Einleitung zeigt: Ihre Gegner bezeichnet Guerot als "Kriegshetzer", die sich in der "Regression" befinden. Und wie anders denn als "antiamerikanisch" lässt sich begreifen,
3/15
Als Jakob #Augstein zum Schluss nach den aktuellen Friedensnobelpreisträgern fragen wollte, lachte Tanja Maljartschuk. „Warum lachen Sie?“ – "Also, Sie haben mich nicht überrascht.“ Alle seine Fragen seien so erwartbar gewesen.
diese Sendung zu einem bemerkenswerten Dokument: Selten findet sich die Unwissenheit, Ich-Bezogenheit und das Desinteresse vieler deutscher Intellektueller an der Realität der Länder im Allgemeinen und der #Ukraine im Speziellen östlich der Oder in so konzentrierter Form.
2/
Kennzeichnend für das Gespräch war, dass Augstein beständig die Rollen wechselte: Vom Moderator zum Akteur, der seine eigenen Standpunkte loswerden will, und zurück zum Journalisten, der bloß Fragen stellt. Letztlich aber war er nur an sich selbst interessiert, wie gleich
3/
Wenn man sich fragt, warum so viele Leute seit 2014 nicht erkannt haben, welchen Kurs #Putin in der #Ukraine nahm, der lese auch Texte wie diesen von @niggi, der sich an den zahlreichen kleinen Fehlern abarbeitet, die damals deutschen Medien in ihrer stefan-niggemeier.de/blog/19716/von…
Berichterstattung zur "Krise" und dann zum Krieg unterliefen. Was er dort ablieferte, war eine Art Autoimmun-Überreaktion. Er ließ sich einreden, dass diese kleinen Fehler vielleicht doch auf ein größeres Problem mit den "MSM" hinwiesen. Er vertraute da ausgerechnet auf
die Nachdenkseiten, die schon 2014 klar verschwörungsmythisch unterwegs waren, und auf die 9/11-Truther Schreyer/Bröckers, die ja "viele unbequeme Fragen" gestellt hätten. Nur Fragen zu stellen ist eine Form von eleganter Weise etwas in Frage zu stellen, in Zweifel zu ziehen, und
Lieber @Matthias_Kamann, das Experiment #Friedrichstraße ist v.a. gescheitert, weil es kaputtgeredet wurde. Es hätte einiges verbessert werden können (z.B. den Radweg seitlich statt in der Mitte zu legen), aber daran hatte kaum jmd Interesse. Stattdessen
große Aufregung um die provisorische Gestaltung (die im Unterschied zum jährlichen Weihnachtsrummel auf den Gendarmenmarkt irgendwann verschwindet) und die "Radelraser" (von denen die Polizei bei Geschwindigkeitskontrollen keine dingfest machen kann). Merkwürdig, dass in anderen
Städten derlei "Shared Spaces" funktionieren - etwa in Jerusalem, wo auf der Jaffa-Street die Radler kreuz und quer flitzen und auch noch eine Tram verkehrt.
Ähnlich ist es übrigens auf dem Alex, wo auch viele Radler unterwegs sind - und viel mehr Fußgänger. Dass dort kaum von
"Männer sowie Bürger mit höherem Schulabschluss vertrauen #Russland überdurchschnittlich", heißt es in der @welt.
"Vertrauen" war nur gar kein Thema in der Umfrage der @KoerberIP. Der Text zeigt beispielhaft, wie man deren Ergebnisse verzerren kann.
1/11 welt.de/politik/auslan…
Gefragt wurde nämlich nach der „militärischen Bedrohung“ durch Russland - nicht nach „Vertrauen in die Politik Wladimir Putins“. Auch wer Deutschland nicht bedroht sieht, kann Putins Regime misstrauen.
2/11
Die @welt zitiert den Politikwissenschaftler Karl Kaiser (früher @dgapev, jetzt Harvard): Die Ergebnisse seien "schockierend" und offenbarten „tieferliegende Überzeugungen“, die Berlin Probleme schaffen würden, wenn es gelte, die Ukraine in einer Rezession zu unterstützen.
3/11