Update #Ukraine
Im Überblick:
- russische Raketenangriffe gehen weiter, Stromabschaltungen in weiten Teilen der Ukraine;
- Kiew erwägt angeblich die "Totalevakuierung" der Hauptstadt;
- 1300 ukr. Starlink-Terminale abgeschaltet;
- #Midterms in den USA laufen.
Thread 👇
(1/23)
Russische Raketen- und Drohnenangriffe gehen quer durch die Ukraine weiter.
In den letzten Tagen meldeten verschiedene Regionen, darunter Zaporizhya, Dnipro, Kiew, Mykolaev etc Einschläge auf die "kritische Infrastruktur", insb. das Strom- und Eisenbahnsystem.
(2/23)
Unkontrollierbare Spannungsstöße sollen erstmals auch dazu geführt haben, dass Umspannwerke nicht durch Raketen, sondern durch Überlastung in Flammen aufgehen.
Auf einem Video aus Dnipro sagt der Filmende "F**k, der Transformator brennt. Wegen Überlastung".
Video auf Telegram. 3/
In Kiew verschlechtert sich unterdessen die Versorgungslage.
Vertreter von Energieunternehmen teilten mit, dass das Stromdefizit bei 32% gegenüber dem Notfallplan liegt.
Anders ausgedrückt: selbst der eingeführte Notfallplan kann nicht mehr eingehalten werden.
(4/23)
Zur Erinnerung.
Erst vor wenigen Tagen wurde in Kiew ein Notfallplan mit stundenweisen Stromabschaltungen eingeführt, um das Stromsystem zu stabilisieren.
Dieser sah zeitversetzte Abschaltungen von täglich bis zu 12 Stunden vor.
Mehr dazu hier 👇
(5/23)
Auch dieser Notfallplan kann ab nun also nicht mehr eingehalten werden.
Die Schäden an der Strominfrastruktur sind somit offensichtlich größer, als zuvor von ukrainischen Vertretern angenommen.
Zugleich variiert die Lage laut Augenzeugenberichten stark von Stadtteil zu Stadtteil.
Bürgermeister von Kiew Klitschko warnte, dass die Stadt komplett ohne ein zentralisiertes Strom-, Wasser- und Heizungssystem bleiben könnte.
Die Stadtverwaltung habe Stromgeneratoren und Wasservorräte angeschafft. Ob diese ausreichen werden, wird die Lage zeigen.
(7/23)
Im Zusammenhang mit der sich verschlechternden Versorgungslage in Kiew sorgte zuletzt ein Artikel der New York Times für Schlagzeilen.
Demnach erwägt Kiew die "totale Evakuierung" der Hauptstadt, falls es zum Kollaps des Stromsystems kommt.
(8/23) nytimes.com/2022/11/05/wor…
Im Moment sei dies nicht der Fall, könnte aber mit dem Wintereinbruch eintreffen, insbesondere wenn die russischen Raketen- und Drohnenangriffe anhalten.
"Wir könnten unser ganzes Stromsystem verlieren", heißt es dazu.
Die Evakuierung würde bis zu 3 Mio. Menschen betreffen
(9/23)
Zitiert wird dabei der Chef des Departements für Stadtsicherheit Roman Tkatchuk.
Zugleich ist das Interview selbst weniger dramatisch, als die NYT es in der Überschrift zunächst darstellt.
Im Interview ist die Rede nicht von Zwangsevakuierung, sondern "nur" vom Aufruf zur Abreise
Würde der Ausfall des Stromsystems bevorstehen, "werden wir beginnen, die Menschen zu informieren und sie zur Abreise aufzurufen", heißt es von Tkatschuk.
Im Moment gebe es keine großen Fluchtströme aus Kiew, allerdings könne sich dies schnell ändern.
(11/23)
Ein weiterer Bericht von US-Medien - diesmal der CNN - sorgte zuletzt anderweitig für Aufregung.
Nach all dem hin-und-her hat @elonmusk Hunderte Starlink-Terminale für die Ukraine offensichtlich nun doch abgeschaltet - und zwar über 1300 Stück.
(12/23) edition.cnn.com/2022/11/04/pol…
Der Grund sei, dass die Ukraine die Terminale nicht bezahlt/nicht bezahlen kann, und Musk sie nicht für "kostenlos" laufen haben will.
Angeblich soll sich das "Abo" für die Starlink-Nutzung auf 20 Mio. aufsummiert haben, sodass sie für UKR unfinanzierbar wurden.
(13/23)
Viele Starlink-Terminale werden allerdings von privater Hand durch Spenden finanziert. Diese laufen erstmal weiter.
Wie viele Terminale in der Ukraine insgesamt sind, ist unbekannt.
Die 1300 abgeschalteten davon stellen aber laut Medienberichten einen "signifikanten Anteil" dar.
Wegen des ganzen Gezerres soll die Stimmung gegenüber Musk in der Ukraine deutlich gekippt sein.
Zuvor war er noch eine Art Volksheld und bekam öffentliche Dankensreden von ukr.Militärs.
Nun werden laut ukr.Kanälen Musk-Plakate in ukrainischen Städten wieder zugeklebt.
(15/23)
Apropos.
Mitte Oktober sagte Musk, dass Russland versuchen würde, Starlink in der Ukraine zu "killen".
Details blieben unbekannt.
Manche vermuteten den Einsatz von neuen Eloka-Systemen, andere spekulierten über "Spezialmaßnahmen in der Erdumlaufbahn", um Satelliten zu stören. 16/
In den USA haben unterdessen die #Midterms2022 begonnen.
Zur Erinnerung:
Die Zwischenwahlen sind eines der beiden wichtigsten politischen Ereignisse im November mit womöglich unmittelbarem Einfluss auf den #Ukrainekrieg .
Das andere ist G20-Gipfel.
(17/23)
Die Ergebnisse der #Midterms2022 werden nicht heute bekannt, sondern wegen des Zeitunterschiedes vermutlich erst Richtung Mittwochabend.
Die letzten Wahllokale schließen am Mittwochmorgen mitteleuropäischer Zeit, dann kommt die Auszählung.
(18/23)
Die diesjährigen #MidtermElections2022 sind deshalb brisant, weil die Republikaner zuletzt immer wieder angedeutet haben, die massiven Waffenlieferungen an die Ukraine zu "prüfen".
u.A. signalisierte dies der republikanische Minderheitsführer im US-Repräsentantenhaus McCarthy 19/
In konservativen US-Blättern und Kommentaren heißt es, dass die Republikaner im Falle eines Sieges die Waffenlieferungen an Kiew "signifikant reduzieren" könnten, was die Biden-Administration zu direkten Verhandlungen mit Moskau über die Ukraine drängen würde.
(20/23)
Inwiefern das realistisch ist, ist eine andere Frage.
Wahlkampf wird damit jedenfalls gemacht.
Vor den #Midterm2022 wurden bsp. solche Flyer verteilt.
"Sag nein zu Militärhilfe an die Ukraine", steht darauf. Als Republikaner würde man sich "nur um eigene Grenzen kümmern".
(21/23)
Kiew erklärte zuvor, dass man dennoch nicht mit dem Ende der Waffenhilfe rechnet.
Im Gegenteil, man erwarte "noch robustere Waffenlieferungen".
Sorgen mache eher, dass die Republikaner die Finanzhilfe einstellen könnten, die dringend gebraucht wird. politico.eu/article/ukrain…
Ende Oktober erklärte der Wirtschaftsberater von Selenski, Rodnyansky, hierzu, dass die #Ukraine 4 bis 5 Mrd$ monatlich brauche, damit der Staat "funktionieren" kann.
2 Mrd. $ erhoffe man sich von der EU.
Deutschland "könnte etwa 500 Millionen Dollar pro Monat übernehmen"
(23/23)
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Update #Ukraine
Im Überblick:
- schwere Stellungskämpfe vom Dnjepr bis nach Kupyansk;
- Verwirrung um angebl. bevorstehende russ. Offensiven in Sumy- und Dnipro-Gebieten;
- neues Szenario der Nachkriegsordnung;
- ukr. Rekrutierungskampagne für 18-24-Jährige läuft.
Thread👇
(1/26)
Die Fronten im Ukrainekrieg haben sich vom Dnjepr bis nach Kupyansk zu einer schweren Stellungsschlacht festzementiert.
Große Technikoffensiven sind wegen der Fülle von Drohnen am Himmel kaum noch möglich.
Vorstöße können nur noch lokal mit kleineren Trupps unternommen werden. 2/
Gleiches Bild gibt der neue ukr. Brückenkopf bei Belgorod ab.
Zur Erinnerung:
Dort hatten ukr. Truppen in einem Überraschungsangriff mehrere russ. Dörfer besetzt. Was damit nun weiter passieren soll, ist unklar.
Es geht weder vor- noch rückwärts.
(3/26)
Update #Ukraine
Heute mit Fokus auf ein Großthema: der Wiederaufbau nach Kriegsende.
Die Hürden sind enorm.
Riesige Gebiete sind verwüstet und vergiftet.
Die Kontamination gleicht der "zone rouge" nach WWI.
Gleichzeitig ist klar: USA wollen die EU dafür zahlen lassen.
Thread👇 1/
RUS-US-UKR Vorverhandlungen laufen, und eine leise Hoffnung auf ein Kriegsende in diesem Jahr ist da.
Damit stellt sich (wieder) die Frage nach dem Wiederaufbau der Ukraine, nachdem die Waffen schweigen - eine Generationsaufgabe,denn weite Teile des Landes sind komplett verwüstet
Vor allem der ca 100km breite Streifen rund um die Frontlinie, die sich in den letzten 2 Jahren global betrachtet kaum änderte, ist eine verwüstete Mondlandschaft.
Ortschaften sind Ruinen, Felder sind durchsäht von Minen, Splittern, Wracks und Kratern.
Screens: Felder bei Bachmut
Update #Syrien
Im Überblick:
- alawitischer Aufstand und Massaker an der Zivilbevölkerung durch neue Machthaber;
- wie die islamistische HTS "salonfähig" gemacht wird;
- Moskau behält für eine "Gegenleistung" seine Basen im Land;
- Israel besetzt südliche Gebiete.
Thread👇
(1/25)
Zunächst zur Erinnerung:
Ende 2024 war die Regierung von Assad in Syrien gefallen.
Lawinenartig überrollte ein Bündnis aus militanten Gruppierungen innerhalb von zwei Wochen die Regierungstruppen.
Gewehrt hatte sich niemand.
Mehr zu den Ereignissen hier👇
Seitdem kommt das Land (erwarteterweise) nicht zu Ruhe.
Die Hoheit über das Land liegt nun in der Hand der "neuen Regierung", die zu großen Teilen aus islamistischen Gruppen wie der Haiʾat Tahrir asch-Scham (HTS) besteht.
Fast sofort nach dem Machtwechsel kam es zu Aufständen...
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken in Zaporizhya vor;
- Kiew startet Gegenoffensive bei Pokrowsk;
- ukr. Positionen kollabieren bei Kursk, Hunderte geraten in Gefangenschaft;
- Kiew stimmt Trumps 30-Tage-Waffenruhe zu, Stimmen in RUS gespalten.
Thread 👇
(1/25)
Der #Ukrainekrieg tobt entlang der gesamten Front unvermindert weiter.
In Zaporizhya rücken russ. Truppen weiter nordwärts vor. Nördlich von Velika Novosilka sind Pryvilne und anscheinend auch Dniproenerhia gefallen.
Nächster rus. Vorstoß wird in Richtung Shewtchenko erwartet. 2/
Weiter östlich bei Kurachowe ist Andriivka gefallen.
Russ. Armee meldete zudem die Einnahme von Konstantinopil.
Ukr. Portale geben die Ortschaft bislang als geteilt/umkämpft an. Insgesamt dürfte die Sache aber klar sein. Bahatyr wird der nächste Verteidigungsknotenpunkt.
(3/25)
Update #Ukraine
Im Überblick:
- russ. Truppen rücken in Zaporizhya nordwärts vor;
- Frontlinie bei Kurachove begradigt sich;
- schwere Lage in Kursk: Progrebki gefallen, ukr. Versorgung massiv erschwert;
- Eklat im Weißen Haus: was politisch und militärisch folgt.
Thread👇
(1/25)
Trotz hoher Aufmerksamkeit für die politische Bühne tobt der #Ukrainekrieg am Boden erbittert weiter.
Schwere Lage herrscht in Zaporizhya.
Nach dem Fall von Velika Novosilka rücken rus. Sturmtruppen weiter nordwärts vor.
Innerhalb einer Woche sind Skudne und Burlatske gefallen 2/
Weiter östlich ist der Kurachove-Halbkessel endgültig Geschichte.
Ulakly ist gefallen, Konstantinopil ist zwar umkämpft, wird aber voraussichtlich nicht mehr lange halten.
Bahatyr an der Kreuzung der H15 und T05-18-Trassen dürfte der nächste ukr. Hauptverteidigungspunkt werden 3/
Update #Ukraine
Im Überblick:
- Halbkessel westlich von Kurachove gefallen;
- schwere Kämpfe bei Kursk;
- US-RUS-Verhandlungen begonnen, EU ist Zuschauer;
- Trumps Rohstoffplan: Kiew entsetzt, doch es kommt wohl noch schlimmer;
- Ausblick für die nächsten Tage.
Thread 👇
(1/25)
Nach einer vergleichsweisen Ruhephase haben russ. Truppen ihre Offensive an der Zaporizhya-Front wieder aufgenommen.
Nördlich von Velika Novosilka sind russ. Sturmtruppen über den Fluss vorgestoßen und eroberten Novoocheretuvate.
Westlich ist Novosilka endgültig gefallen.
(2/25)
Weiter östlich ist der lang bestehende Halbkessel von Kurache implodiert, nachdem russ. Truppen in Ulakly einrückten und die H15-Trasse durchschnitten.
Gleichzeitig sollen russ. Spitzenverbände bereits auch in Konstantinopil eingerückt sein.
(3/25)