Was wir in der Bekämpfung von #Antisemitismus dringend brauchen? Eine Strategie! Gut, dass der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Felix Klein, heute eine nationale Strategie gegen #Antisemitismus vorgestellt. Eine Einordnung: 🧵 1/8
„Eine koordinierte Strategie gegen #Antisemitismus war lange überfällig”, so Tahera Ameer, Vorständin @AmadeuAntonio. “Es ist gut, dass die nationale Strategie nicht nur Ziele für die Antisemitismusbekämpfung setzt, sondern auch bisherige Maßnahmen auf den Prüfstand stellt.” 2/8
Gut ist: Das Strategiepapier ist nicht nur eine politische Willensbekundung oder ein Katalog, der bisherige Maßnahmen der Antisemitismusbekämpfung abbildet. Es identifiziert vielmehr auch die relevanten Handlungsfelder, konkrete Ziele sowie aktuelle Herausforderungen. 3/8
Vor allem benennt die nationale Strategie Meilensteine im Kampf gegen #Antisemitismus - und adressiert dabei die gesamte Gesellschaft, von zivilgesellschaftlichen Organisationen bis hin zur Landes- und Bundespolitik. 4/8
Auf Basis der Strategie kann & muss jetzt ehrlich über Herausforderungen in der aktuellen Antisemitismusbekämpfung gesprochen werden. An der Überprüfung und Umsetzung der Maßnahmen werden sich Bundesregierung & Gesamtgesellschaft in den nächsten Jahren messen lassen müssen. 5/8
Erstmals wird anerkannt, dass zivilgesellschaftliche Arbeit gegen Antisemitismus nur dann nachhaltig sein kann, wenn sie entfristet & verlässlich finanziert wird. Die Strategie fordert zudem, dass jüdische Perspektiven stärker wahrgenommen, einbezogen, ernst genommen werden. 6/8
Außerdem wird die #IHRA-Definition als praktikables Tool zur Erkennung und Bestimmung von Antisemitismus identifiziert. Dies deckt sich mit unserer praktischen Erfahrung: Um sich gegen #Antisemitismus zu engagieren, braucht es Kriterien, um diesen erkennen zu können. 7/8
“Oft genug mussten in der Vergangenheit ‘von unten’ erinnerungspolitische Anstöße gegeben werden. Gut, dass diese Bundesregierung jüdische und nicht-jüdische zivilgesellschaftliche Perspektiven aufgreift und als Regierungsauftrag annimmt”, fasst Tahera Ameer zusammen. 8/8
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#KanyeWest, der sich inzwischen “Ye” nennt, ist innerhalb weniger Jahre von einem gefeierten Musiker zu einem antisemitischen Verschwörungsideologen geworden. Doch wie kam es dazu? Eine Einordnung unseres Montoringteams de:hate im Thread. 🧵 1/18
Seit 2016 unterstützt er Donald Trump. Er behauptete, dass die Sklaverei eine “Entscheidung” von Afroamerikaner*innen gewesen sei. Auch sprach Ye sich für die Abschaffung des 13. Zusatzparagraphen der Verfassung aus, der die Sklaverei beendete. 2/18
West reproduziert die rassistische Erzählung, der von einem Polizisten ermordete Afroamerikaner #GeorgeFloyd sei an einer Überdosis Fentanyl gestorben. Auch behauptet er, dass Abtreibung die “Hauptursache” für den Tod Schwarzer Amerikaner*innen sei. 3/18
CN Suizid
Als sich Markus Haintz, ein bekannter Querdenker, entschuldigt und einen Post von seinem Kanal löscht, ist das Kind längst in den Brunnen gefallen. Einmal mehr wurden Ärzt:innen als Feinde markiert und dem Querdenker-Mob zum Fraß vorgeworfen. Das hat System: (1 /4)
Der Mob wird im Internet aufgehetzt und weiß, was er zu tun hat. Die Opfer werden von #Querdenker:innen belästigt, beleidigt und bedroht. Das Ziel: Die Personen sollen eingeschüchtert und aus der Öffentlichkeit gedrängt werden. So soll eine Diskurshoheit erreicht werden. (2 /4)
Falls Personen aber nicht klein beigeben, kann das zu stochastischem Terrorismus führen: Eine Form des Terrorismus, bei der massenmediale Botschaften, die nicht an einen konkreten Täterkreis gerichtet sind, tatsächliche terroristische Anschläge und Gewalt provozieren. (3 /4)
In Sachsen demonstrieren nicht nur am Montag immer mehr Menschen gegen “die Regierung”, steigende Energiepreise und “die da oben". Das Monitoring des EFBI #DigitalReport zeigt, dass die Themen “Krieg in der #Ukraine” und “#Energiepreise” mittlerweile “#Corona” überlagern. 2/9
Ein Themen-Shift, wie der von “#Corona” zum Krieg in der #Ukraine oder steigenden Energiepreisen, kann zwar kurzzeitig zu Abo-Einbrüchen bei einigen Kanälen führen, oftmals bedingt er aber nur eine Weiterleitung in andere rechtsextreme und demokratiefeindliche Kanäle. 4/9
#KeinVergessen: Wir gedenken der 44-Jährigen Waltraud Scheffler, die vor 30 Jahren, am 23.10.1992 an den Folgen eines Neonazi-Angriffs, vor einer Diskothek in Geierswalde (Sachsen), nahe Hoyerswerda, verstarb. 1/8
Der Angriff ereignete sich 13 Tage zuvor, am 10.10.1992, vor der Diskothek “Grubenlampe”, wo Waltraud Schaeffler als Serviererin arbeitete, bevor sie von Neonazis mit einer Latte ins Koma geprügelt wurde, aus dem sie letztendlich nicht mehr erwachte. 2/8
Am Tag des Angriffs versammelten sich etwa 15 rechtsextreme Jugendliche vor der Disko und riefen verfassungswidrige sowie rassistische Parolen wie ‚Sieg Heil!‘ und “Deutschland den Deutschen”. Als einige Besucher*innen buhen, stürmen die Jugendlichen den Ort. 3/8
Verschwörungsnarrative im türkischen Nationalismus: Zur Rolle von Antisemitismus und antiarmenischen Rassismus in der Türkei und in Deutschland
24.10.2022, 18:15 Uhr, Ruhr-Universität Bochum; GD 04/520 amadeu-antonio-stiftung.de/termine/versch…
Was hat der Auftritt des kanadischen Psychologen und Bestsellerautors Jordan B. Peterson im Berliner @tempodrom am 29.09. mit #Antifeminismus, #Transfeindlichkeit und der Sturm des Kapitols am 6. Januar 2021 gemeinsam? Well, a lot: 1/11
Wer stellt da am Donnerstag, den 29.09. sein Buch vor? Jordan Peterson kokettiert damit, der gefährlichste "Intellektuelle" des Internets zu sein. Seine enorme Reichweite spricht dafür: Auf YouTube hat er mittlerweile 5,5 Millionen Abonnenten und über 443 Millionen Aufrufe. 2/11
Auch auf Twitter folgen ihm 2,8 Millionen Menschen. 2018 waren es noch 650.000 Twitter-Follower & eine Million auf YouTube. #JordanPeterson steht nach wie vor hoch im Kurs, das allein ist nicht problematisch, wären da nicht seine Inhalte & das, dem er Vorschub leistet. 3/12