Warum, liebe @NZZ, hakt ihr bei Alice #Schwarzer nicht nach, wenn diese von "27 Millionen toten Russen" im WK2 spricht? Immerhin beruht auf dieser Fehlwahrnehmung wesentlich ihre Einstellung zum #Angriffskrieg gegen die #Ukraine: Gegenüber #Russland hätten eine historische
Verantwortung. Gegenüber den Ukrainern, die nun erneut angegriffen und ermordet werden etwa nicht? Ein solche Position lässt sich nur einnehmen, wenn man die Geschichte des Zweiten Weltkrieges so sieht wie Putin - oder eben Schwarzer.
Das Interview in der NZZ bietet weitere Klopper. Wie schon kürzlich bei @maischberger verwahrt sie sich gegen die vermeintliche "Polemik" seitens der Ukrainer - und greift dann selbst zur tatsächlichen Polemik, mit der sie die Haltung der Gegenseite perfide verzerrt.
Soll sie das gegenüber deutschen Teilnehmerinnen der Debatte ruhig machen - aber Ukrainer darüber zu belehren, dass Leute wie sie eigentlich "dichter" bei ihnen war, weil sie ihnen Waffen verweigern, ist ebenso anmaßend wie skandalös.
Schwarzers Paternalismus zeigt sich insbesondere in ihrer Auffassung, wir Deutschen könnten besser beurteilen, wie sich die Ukrainer zu verhalten haben, weil wir nicht unter Beschuss liegen.
Dieser Paternalismus wächst sich schließlich zum Neokolonialismus aus, indem sie auf
hiesige Umfragen verweist. Seit wann wird über die ukrainische Politik in Deutschland entschieden - und noch dazu mit Umfragen?! (Kein Wunder, dass Frau Schwarzer am Pseudoreferendum auf der Krim von 2014 nichts auszusetzen wusste.)
Und wie "dicht" Frau Schwarzer an den Ukrainerinnen ist, zeigen ihre letzten Sätze zu diesem Komplex: Sie sind ihr egal - sie will nicht frieren, und sie hat Angst vorm Atomkrieg.
Der allerletzte Satz lässt vermuten, dass wir sie bald auf einer Bierkiste am Dammtor sehen werden.
"Dann könnte sich ein kleinerer, noch härterer Kern für Entführungen und Mordanschläge begeistern." Es ist schon bemerkenswert schlicht argumentiert, wie @PeterRNeumann die Entstehung der #RAF aus der Studentenbewegung schematisch auf die Gegenwart überträgt - ohne die völlig
unterschiedlichen lebensgeschichtlichen Prägungen der Akteure damals und heute sowie die unterschiedlichen politischen, sozialen und gesellschaftlichen Kontexte auch nur zu erwähnen.
"Bereits vor drei Jahren warnte ich" vor gewaltsamen Absplitterungen. Wenn wir mal als aktuellen
Vergleich Pegida nehmen, erkennen wir, dass es keine drei Jahre braucht, um vom "Radikalismus" zur Gewalt überzugehen. Wäre es nicht sinnvoll, eine drei Jahre alte Prognose, die sich nicht bewahrheitet hat, mal auf ihre Plausibilität zu überprüfen?
Die Ratschläge, wie sich eine
Nachdem der Botschafter #Russland|s letztes Jahr in der @welt seine Lügen über den #Maidan ausbreiten durfte, wählt er für seine Lügen zum #Holodomor die @jungewelt als Plattform.
Einige Anmerkungen zu seinen Geschichtsfälschungen zur Hungersnot in der #Ukraine:
Zwar stimmt es, dass die Hungersnot nicht auf die Ukraine beschränkt war, geradezu zynisch ist aber der darauf bezogene Satz "Der Hunger war massenhaft und suchte sich seine Opfer nicht aus."
Der Hunger sicher nicht, aber das Politbüro in Moskau. Denn als im Winter 1932/33 wie
schon im Jahr zuvor massenhaft Menschen aus der Ukraine und dem damals ukrainisch geprägten Nordkaukasus nach Norden flohen, wurden auf Anweisung von Molotov und Stalin Ende Januar 1933 die Grenzen nach Russland geschlossen. Die Geheimpolizei wies man an, den Verkauf von
Wenn man schon Vergleiche mit dem 2.WK zieht, warum dann nicht mit Blick auf die #Ukraine? Auch #Kiew wurde letztlich nicht verteidigt. Den Panzergraben an der Degtjarevskaja nutzten die Deutschen als Sperre, hinter der sie die Juden für das Massaker von #BabynJar versammelten 1/
Was wäre gewesen, wenn die SU kapituliert hätte? Oder die Rote Armee weniger heftigen Widerstand geleistet? Der ermöglichte Hunderttausenden die Flucht.
Wie in Kiew saßen auch in Paris viele Jüdinnen und Juden in der Falle (Bild: Paris Sommer 42; BArch, Bild 183–N.0619–506). 2/
Allein im Juli 42 deportierten die Deutschen aus Paris 13.152 Menschen ins Gas. In Kiew erschossen sie schon in den ersten Wochen der Besatzung etwa 40.000.
In seinem Tweet unterschlägt Herr Bohn diese Folgen. Stattdessen nutzt er das Jakob-Augstein-Argument: Macht mir mein
3/
Als Herfried #Münkler von der @SZ über seine Erkenntnisse zum #Angriffskrieg gegen die #Ukraine gefragt wird, fallen ihm zunächst die deutschen Wohlstandsverluste ein.Seine Botschaft verkündet er passenderweise auf Schloss Elmau, wo er bei den Literaturtagen sprach (ab700€/P) 1/
Wie üblich gibt er den Strategen, der Noten an die naiven europäischen Regierungen verteilt. Wobei er ganz seine Worte von 2014 vergisst: "Die Bedrohungen des 21. Jahrhunderts sind nicht, dass Infanterie- oder Panzerdivision Grenzen überschreiten, sondern Flüchtlingsströme." 2/
Er hatte im März 2014 auch die Aufspaltung der Ukraine als Chance begriffen: So würden "die Konfliktzonen zwischen Russland und dem Westen minimiert. Für die Menschen hätte das den Vorteil, dass endlich klar ist, zu welcher Wohlstandszone sie gehören."
3/
#Cherson ist befreit - und wieder überlagert sich in meinem Kopf der gegenwärtige Krieg mit dem, den unsere Großväter in dieses Land getragen haben. Ein Teil der deutschen Intellektuellen (heute Svenja Flaßpöhler im Streitgespräch in der @welt) verweist ja gerne auf diese Opas,
um ihre ihre Ablehnung von Waffenlieferungen an die überfallene Nation zu begründen. Ohne dabei zu reflektieren, dass die Ukrainer:innen eben auch damals die Angegriffenen waren - und insofern andere Schlussfolgerungen aus dem Zweiten Weltkrieg gezogen haben. Leute, es macht eben
doch etwas aus, *wer* etwas sagt und aus welcher Perspektive man eine Sache betrachtet, so häufig ihr das auch als böse "Identitätspolitik" brandmarkt.
Der Wehrmachtssoldat, der da so ungelenk in sein Tagebuch schrieb, war übrigens auf der Durchreise aus seiner Heimatstadt
@SvenFKellerhoff ist ein Paradebeispiel für ideologiegetriebenen Journalismus. Und um die Unterstellung, die @AufstandLastGen bewege sich in Richtung einer "Klima-RAF", rational erscheinen zu lassen, geht er vor wie Propagandistin Krone-Schmalz:
Vergleichen heiße doch nicht gleichsetzen!, beteuert er treuherzig - um genau das dann de facto doch zu tun. Es geht ihm in seinem Text darum, "Wege in den Terror" darzustellen - im Plural also - somit ist für ihn der Endpunkt der Entwicklung schon gewissermaßen vorzeichnet.
Hauptargument: Schon damals habe es linke Aktivisten gegeben, "die sich von der Mehrheitsgesellschaft nicht ernst genommen vorkamen. Um das zu ändern, setzten sie neben öffentlichen Protesten ... auf Gewalt." Etwa auf Brandbomben in Kaufhäusern. Wie auch immer man zu