Sloterdijk im Tagesspiegel zu u.a. #Zeitenwende, deutsche Männer (!) im post-postheroischen Zeitalter, Scholz vs Selenskyj, Putins oder Russlands Krieg, die Herausforderer des Okzidents Fand einiges interessant, auch kritikwürdig (Screenshots aus der Print-SäZ) – ein 🧵:
Bedeutet Gaucks Bereitschaft, die Freiheit mit der Waffe zu verteidigen, das Ende der post-heroischen deutschen Mentalität? Interessant, dass Sloterdijk in der Antwort nur auf deutsche _Männer_ eingeht. Finde das bezeichnend und unscharf. Warum? Antwort im nächsten Tweet.
Deutsche/westliche Männer eher „Adressaten der Parfümindustrie“ (d. h. metrosexuell? Verweichlicht? Konsumorientiert?) als militant. Gaucks Äußerung im Kontext „preußisch-protestantischer Wehrhaftigkeitsmentalität“ à la 1989.
Was mir hier zu kurz gedacht ist: #Sloterdijk definiert (Post-/Post-Post-)Heroentum offenkundig als rein männliche Angelegenheit. Damit verliert er gleich vier Dinge aus den Augen: 1. es gab schon in der Antike Heroinen 2. 1989 ist ohne Bürgerrechtlerinnen undenkbar ➡️
➡️ 3. ukrainische Soldatinnen 4. steigende Frauenquote in der #Bundeswehr. Einer der namhaftesten deutschen Gegenwartsphilosophen redet beim Thema (Post-)Postheroismus nur über Männer. 🤦♀️ #Sloterdijk
Im folgenden stimme ich #Sloterdijk zu: statt pathetischer Solidaritätsbekundungen sollten Scholz und andere westliche Staatsführer (Staatsführerinnen, anyone?) die Ukraine mit Waffenlieferungen unterstützen.
Ist es ein Krieg Putins oder Russlands? #Sloterdijk zieht den Vergleich zum Paria Nachkriegsdeutschland, das „innerhalb ein, zwei Jahrzehnten seinen Charakter geändert habe.“ Wie bitte? 1955? 1965?
Da argumentiert #Sloterdijk klar ahistorisch. Mal kurz zur Erinnerung: #Vergangenheitsbewältigung und Auseinandersetzung mit der NS-Zeit begann wissenschaftliche erst um 1955:
Am interessantesten fand ich, was #Sloterdijk den „Belagerungszustand“ des #Okzident nennt: Islam, Russland, China, Südamerika und die fundamentalistisch-christlichen USA belagerten den westlichen Way of Life.
Aber auch da denkt #Sloterdijk meines Erachtens zu kurz, weil sich innerhalb vieler der genannten Länder und Kulturen ja kein homogenes Bild abzeichnet, sondern auch dort für (westliche) Freiheiten gestritten wird.
Alles in allem ein streckenweise, interessantes Interview. Allerdings hätte ich mir an manchen Stellen ein kritisches Nachhaken zum Gesagten gewünscht. #Sloterdijk
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Ich war heute früh mit meinen Kindern zur Kranzniederlegung auf dem Nordfriedhof in #Dresden. Die Rede des evangelischen (Militär?)Geistlichen (konnte bis jetzt keine brauchbare Quelle zur Veranstaltung finden) über sich wandelndes Gedenken fand ich sehr gut. #Volkstrauertag 1/x
Hängen geblieben ist bei mir der Gedanke, dass Geschichtsschreibung mit alleinigem Wahrheitsanspruch Ideologie, aber keine Wissenschaft darstellt. So reflektierte er sich wandelndes Gedenken in der Nachkriegszeit, während des Kalten Krieges und in den 80ern. #Volkstrauertag 2/x
Sehr gut fand ich sein Bestehen darauf, dass wir Deutschen nicht #Erinnerungsweltmeister sind. Für mich schwingt hierbei ein „irgendwann muss auch mal gut sein!“ mit. Nein. Vergangenes Leid kann nicht in der Gegenwart aufgewogen und aufgehoben werden. #Volkstrauertag 3/x
Ich wuchs in einem #sexpositiven Elternhaus auf, d. h. „#Sex“ wurde thematisiert, aber nur als heterosexueller Koitus, nie und nimmer #Selbstbefriedigung. Dennoch hatte ich als junge Frau Glück, dass meine Mutter eine Ausgabe des #HiteReport besaß, der mich die Basics lehrte. 1️⃣
Anfang Zwanzig, mit ein paar Jahren Beziehungserfahrung, fragte ich mich, warum #Sex für meinen Freund so viel erfüllender schien als für mich. Ich merkte, dass er mich nicht befriedigen konnte, weil ich selbst nicht wusste, wie frau „es sich macht“. 2️⃣