Seit fast 10 Jahren (ab Januar 2012) befasse ich mich hauptberuflich mit der Beantragung von Drittmitteln für Forschungsprojekte. Im nachfolgenden #Thread stelle ich 10 praktische und kostenfreie Online-Tools vor, die man gut für solche Anträge nutzen kann. #IchBinHanna#FORTRAMA
1) Zunächst mal muss man ja das passende Förderprogramm finden. Für Bekanntmachungen der EU, des Bundes und der Länder eignet sich insbesondere der Blick in die allumfassende Förderdatenbank des @BMWK, die einen enorm praktischen Suchassistenten bietet.
2) Wird man hier nicht fündig, hat eventuell eine der vielen 1.000 fördernden Stiftungen in Deutschland das passende Programm im Angebot. Bei @stiftungstweet kann man nach Themenfeldern, sowie auch nach Bundesländern / Kommunen (Regionalförderung) suchen.
3) Zu guter Letzt kann auch die Bewerbung auf Wissenschaftspreise von Interesse sein. Hier gibt es einige gute, aber kostenpflichtige Dienste – eine sehr gute kostenfreie Übersicht bietet das @BMBF_Bund-geförderte @Kompetenzz_ev-Projekt #InnovativeFrauen:
4) Hat man ein passendes Programm gefunden, steht im nächsten Schritt meist die Erarbeitung der Förderskizze an – und damit die Suche nach einem passenden Akronym. Der Acronym Generator erzeugt aus einigen Schlagworten zum Projekt erste gute Anregungen.
5) Findet sich hier nichts Passendes, kann man alternativ auch den Acronyms Generator bemühen, der einige zusätzliche Auswahloptionen bietet. Die Zeit für das kreative Austoben mit Akronym-Ideen sollte man sich im Sinne des Projekts auf jeden Fall nehmen.
6) Nun geht es an die Formulierung der Projektskizze. Um Wortwiederholungen zu vermeiden und Ideen für alternative, bessere Formulierungen zu finden, ist ein #Thesaurus extrem hilfreich. Mit Open Thesaurus ist ein solcher auch in digitaler Form verfügbar.
7) Benötigt man für Antrag oder Deckblatt (oder auch spätere Projektwebseiten oder Publikationen) noch ein schönes Foto, sollte man peinlich genau auf das #Urheberrecht achten. Über die #CreativeCommons-Suche findet man frei und sicher verwendbare Bilder.
8) Fordert der Mittelgeber eine englische Kurzzusammenfassung der Projektbeschreibung und ist man im Englischen weniger firm, liefert #DeepL gute bis hervorragende Übersetzungsvorschläge, die man mit ein paar Klicks sprachlich noch weiter optimieren kann.
9) Wer bei den Recherchen zum Stand der #Forschung zu oft an der #Paywall scheitert, sollte neben #GoogleScholar & Co. das Directory of #OpenAccess Journals (#DOAJ) bemühen. Alles, was man hier findet, kann man auch kostenlos lesen – garantiert frustfrei.
10) Wer alle Quellenangaben in Skizze oder Vollantrag einheitlich formatieren möchte (sollte man), kann bei Crosscite via #DOI ordentliche Referenzen generieren – nach praktisch allen gängigen Formaten. Noch besser: Alle Quellen z.B. in @zotero sammeln.
Noch mehr Tipps zu Recherche, Beantragung & Verwaltung von Forschungsgeldern finden sich übrigens in meinem neuen (e)Buch im Verlag @thurm_projekt. Und kommende Woche gibt es den nächsten Thread – dann mit 10 #OpenSource-Programmen zur Antragsgestaltung.
Ich muss die verrückten Informationen über diesen Amokfahrer (ausschließlich etablierte überregionale und lokale Presse, keine »Onlinegerüchte«) mal für mich einsortieren. Es wird ein langer Thread.
Bei Twitter/X hat der Typ:
- einen Account mit einem Maschinengewehr als Header
- jahrelang wirres Zeug geschrieben und u.a. vor dem »großen Austausch« gewarnt und die Hinrichtung von Angela Merkel gefordert
- damit gedroht, sich am deutschen Staat bzw. an deutschen Behörden »zu rächen«
- mehrere Personen haben ihn deshalb bei verschiedenen Behörden gemeldet
Außerhalb von X:
- wurde er von Flüchtlingshelfern wegen Verleumdung verklagt
- verlor er den Prozess und bekam im Gerichtssaal einen so extremen Tobsuchtsanfall, dass der Sicherheitsdienst ihn überwältigen musste und das Gericht die Kläger im Nachgang schriftlich vor ihm warnte
Ich habe in den letzten Jahren zur Kenntnis nehmen müssen, dass es Leute gibt, denen die Klimazukunft meiner Kinder, unsere Umwelt oder auch meine Gesundheit völlig egal sind. Und ich bin an Debatten oder Kompromissen mit solchen Leuten mittlerweile echt nicht mehr interessiert.
Jeder Versuch, so etwas wie eine "Mitte" zwischen "auch in 40 Jahren sollen Menschen noch sicher leben können" und "ist mir doch egal" zu finden, ist total sinnlos und trägt nur zur Verzögerung von Lösungen bei. Man möchte natürlich immer jeden mitnehmen - aber man kann es nicht.
Ich führe solche Debatten nicht mehr. Jede Mehrheit für positive Veränderungen muss genutzt werden, sobald sie sich bietet. Das wird Menschen nicht gefallen - aber die gleichen Menschen würden unsere Kinder und Enkel ins offene Messer laufen lassen, ohne mit der Wimper zu zucken.
Zu diesem vielgelesenen Thread aus der letzten Woche hatte ich ja noch eine Ergänzung versprochen. Hier kommt nun also meine persönliche Top 5 der kostenfreien, Offline verwendbaren Software, die ich zum Schreiben von Förderanträgen in der #Forschung nutze. #FORTRAMA#IchBinHanna
1) Für fast jede Antragstellung braucht man eine Zeit-, Arbeits- und Meilensteinplanung. Die Software »GanttProject« ist hier – gerade bei komplexen Vorhaben mit vielen Partnern – eine große Hilfe und ermittelt u.a. den kritischen Pfad (Projektrisiken!).
2) Klar – fremdsprachige Begriffe lassen sich über #DeepL oder #LEO ganz einfach nachschlagen. Wer (ob ungewollt oder ganz bewusst) Offline arbeitet, findet im #LingoPad eine wirklich gute Alternative (die man leicht selbst um Fachsprache erweitern kann).
Ich schreibe das als studierter Umweltwissenschaftler vermutlich viel zu selten (und ergebe mich stattdessen dem hier üblichen Zynismus): Der Klimawandel ist höchst real und wird (auch in gebremster Form) unfassbar viel Leid verursachen. Derzeit tun wir viel, viel, viel zu wenig.
Ein ungebremster Klimawandel wäre für unsere Zivilisation wie eine Kollision mit einer Betonwand bei voller Fahrt. Ein Großteil allen Wohlstands, um den wir uns so sehr sorgen, würde vernichtet, die lächerlichen Kulturkämpfe, die wir derzeit führen, würden wie Staub hinweggefegt.
Das Ausmaß der Katastrophe, auf die wir uns zubewegen, kann von »alltagsrational« denkenden Menschen im Grunde kaum ermessen werden – selbst am Thema arbeitende Wissenschaftler*innen verdrängen und treten in »Selbstverhandlungen« ein, weil die Realität schlicht unerträglich ist.
O-Ton Feuerwehr: "Zwar sei es korrekt, dass bei Staus im Berliner Stadtverkehr Rettungsgassen nie gebildet würden, obgleich die Autofahrer durch die StVO dazu verpflichtet seien. Er selbst zumindest habe dies in seiner gesamten Amtszeit noch nie erlebt."
Ich bin wahrlich kein Fan dieser Protestform. Aber der Sprecher der Berliner Feuerwehr hat in seinem ganzen bisherigen Berufsleben noch nicht einmal erlebt, dass eine Rettungsgasse gebildet wurde. Niemals. Wie viele kritische Verzögerungen gab es deshalb in den letzten 20 Jahren?
Wie oft kommen Feuerwehr und Rettungsdienst nicht voran, weil irgendwelche Karren irgendwo im Parkverbot stehen? Wie oft kommt es durch völlig egoistisches oder sonstwie grenzwertiges Verhalten einzelner Autofahrer zu Staus, in denen dann wieder keine Rettungsgasse gebildet wird?
Wenn ihr euch fragt, wieso der Evaluationsbericht mit all seinen Hinweisen auf die mangelnde Datenlage von großen Teilen der Politik so ganz anders beurteilt wird als von euch: Ihr interpretiert ihn vermutlich naturwissenschaftlich (wg. Pandemie) statt juristisch (wg. Maßnahmen).
Ihr denkt sicherlich, dass man in einer Situation, in der Menschen sterben und in der man zwar weiß, dass Dinge wirken, aber zu wenig Daten hat, um beurteilen zu können, welche davon wie gut, besser alles beibehält und an der Datenqualität arbeitet. Warum sehen das nicht alle so?
Für Juristen - und das ist _kein_ Vorwurf - muss in so einem Bericht stehen, dass Maßnahme X mit höchster Gewissheit von überragender Bedeutung für den Infektionsschutz ist. Steht was anderes drin, ist es nicht verhältnismäßig, alle zur Einhaltung von Maßnahme X zu verpflichten.