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Dec 13 12 tweets 11 min read
Seit fast 10 Jahren (ab Januar 2012) befasse ich mich hauptberuflich mit der Beantragung von Drittmitteln für Forschungsprojekte. Im nachfolgenden #Thread stelle ich 10 praktische und kostenfreie Online-Tools vor, die man gut für solche Anträge nutzen kann. #IchBinHanna #FORTRAMA
1) Zunächst mal muss man ja das passende Förderprogramm finden. Für Bekanntmachungen der EU, des Bundes und der Länder eignet sich insbesondere der Blick in die allumfassende Förderdatenbank des @BMWK, die einen enorm praktischen Suchassistenten bietet.

foerderdatenbank.de
2) Wird man hier nicht fündig, hat eventuell eine der vielen 1.000 fördernden Stiftungen in Deutschland das passende Programm im Angebot. Bei @stiftungstweet kann man nach Themenfeldern, sowie auch nach Bundesländern / Kommunen (Regionalförderung) suchen.

stiftungssuche.de
3) Zu guter Letzt kann auch die Bewerbung auf Wissenschaftspreise von Interesse sein. Hier gibt es einige gute, aber kostenpflichtige Dienste – eine sehr gute kostenfreie Übersicht bietet das @BMBF_Bund-geförderte @Kompetenzz_ev-Projekt #InnovativeFrauen:

innovative-frauen.de/wissenschaftsp…
4) Hat man ein passendes Programm gefunden, steht im nächsten Schritt meist die Erarbeitung der Förderskizze an – und damit die Suche nach einem passenden Akronym. Der Acronym Generator erzeugt aus einigen Schlagworten zum Projekt erste gute Anregungen.

acronymgenerator.com
5) Findet sich hier nichts Passendes, kann man alternativ auch den Acronyms Generator bemühen, der einige zusätzliche Auswahloptionen bietet. Die Zeit für das kreative Austoben mit Akronym-Ideen sollte man sich im Sinne des Projekts auf jeden Fall nehmen.

dcode.fr/acronym-genera…
6) Nun geht es an die Formulierung der Projektskizze. Um Wortwiederholungen zu vermeiden und Ideen für alternative, bessere Formulierungen zu finden, ist ein #Thesaurus extrem hilfreich. Mit Open Thesaurus ist ein solcher auch in digitaler Form verfügbar.

openthesaurus.de
7) Benötigt man für Antrag oder Deckblatt (oder auch spätere Projektwebseiten oder Publikationen) noch ein schönes Foto, sollte man peinlich genau auf das #Urheberrecht achten. Über die #CreativeCommons-Suche findet man frei und sicher verwendbare Bilder.

wordpress.org/openverse/
8) Fordert der Mittelgeber eine englische Kurzzusammenfassung der Projektbeschreibung und ist man im Englischen weniger firm, liefert #DeepL gute bis hervorragende Übersetzungsvorschläge, die man mit ein paar Klicks sprachlich noch weiter optimieren kann.

deepl.com/translator
9) Wer bei den Recherchen zum Stand der #Forschung zu oft an der #Paywall scheitert, sollte neben #GoogleScholar & Co. das Directory of #OpenAccess Journals (#DOAJ) bemühen. Alles, was man hier findet, kann man auch kostenlos lesen – garantiert frustfrei.

doaj.org
10) Wer alle Quellenangaben in Skizze oder Vollantrag einheitlich formatieren möchte (sollte man), kann bei Crosscite via #DOI ordentliche Referenzen generieren – nach praktisch allen gängigen Formaten. Noch besser: Alle Quellen z.B. in @zotero sammeln.

citation.crosscite.org
Noch mehr Tipps zu Recherche, Beantragung & Verwaltung von Forschungsgeldern finden sich übrigens in meinem neuen (e)Buch im Verlag @thurm_projekt. Und kommende Woche gibt es den nächsten Thread – dann mit 10 #OpenSource-Programmen zur Antragsgestaltung.

smile.amazon.de/Life-Hacks-Res… Cover: 50 Tipps und Tricks für die erfolgreiche Bearbeitung

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Nov 2
Ich schreibe das als studierter Umweltwissenschaftler vermutlich viel zu selten (und ergebe mich stattdessen dem hier üblichen Zynismus): Der Klimawandel ist höchst real und wird (auch in gebremster Form) unfassbar viel Leid verursachen. Derzeit tun wir viel, viel, viel zu wenig.
Ein ungebremster Klimawandel wäre für unsere Zivilisation wie eine Kollision mit einer Betonwand bei voller Fahrt. Ein Großteil allen Wohlstands, um den wir uns so sehr sorgen, würde vernichtet, die lächerlichen Kulturkämpfe, die wir derzeit führen, würden wie Staub hinweggefegt.
Das Ausmaß der Katastrophe, auf die wir uns zubewegen, kann von »alltagsrational« denkenden Menschen im Grunde kaum ermessen werden – selbst am Thema arbeitende Wissenschaftler*innen verdrängen und treten in »Selbstverhandlungen« ein, weil die Realität schlicht unerträglich ist.
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Nov 1
O-Ton Feuerwehr: "Zwar sei es korrekt, dass bei Staus im Berliner Stadtverkehr Rettungsgassen nie gebildet würden, obgleich die Autofahrer durch die StVO dazu verpflichtet seien. Er selbst zumindest habe dies in seiner gesamten Amtszeit noch nie erlebt."

m.focus.de/politik/deutsc…
Ich bin wahrlich kein Fan dieser Protestform. Aber der Sprecher der Berliner Feuerwehr hat in seinem ganzen bisherigen Berufsleben noch nicht einmal erlebt, dass eine Rettungsgasse gebildet wurde. Niemals. Wie viele kritische Verzögerungen gab es deshalb in den letzten 20 Jahren?
Wie oft kommen Feuerwehr und Rettungsdienst nicht voran, weil irgendwelche Karren irgendwo im Parkverbot stehen? Wie oft kommt es durch völlig egoistisches oder sonstwie grenzwertiges Verhalten einzelner Autofahrer zu Staus, in denen dann wieder keine Rettungsgasse gebildet wird?
Read 4 tweets
Jul 2
Wenn ihr euch fragt, wieso der Evaluationsbericht mit all seinen Hinweisen auf die mangelnde Datenlage von großen Teilen der Politik so ganz anders beurteilt wird als von euch: Ihr interpretiert ihn vermutlich naturwissenschaftlich (wg. Pandemie) statt juristisch (wg. Maßnahmen).
Ihr denkt sicherlich, dass man in einer Situation, in der Menschen sterben und in der man zwar weiß, dass Dinge wirken, aber zu wenig Daten hat, um beurteilen zu können, welche davon wie gut, besser alles beibehält und an der Datenqualität arbeitet. Warum sehen das nicht alle so?
Für Juristen - und das ist _kein_ Vorwurf - muss in so einem Bericht stehen, dass Maßnahme X mit höchster Gewissheit von überragender Bedeutung für den Infektionsschutz ist. Steht was anderes drin, ist es nicht verhältnismäßig, alle zur Einhaltung von Maßnahme X zu verpflichten.
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Jan 8
Das macht mich als Vater wahnsinnig. Der Bund empfiehlt, Kinder zu impfen, bevor man sie Omikron aussetzt. Die Land setzt Präsenzunterricht ohne Ausnahmen an. Wir waren zum frühestmöglichen Zeitpunkt im Impfzentrum. Der Impfschutz greift in 14 Tagen, die Präsenz startet in zwei.
In der Demoskopie nennt man das eine "mixed message". Eine staatliche Stelle empfiehlt X, eine andere ordnet Y an, beidem gleichzeitig nachzkukommen ist unmöglich. Aus der Meinungsforschung ist lange bekannt, dass so ein Vorgehen wahnsinnig viel Vertrauen kosten kann. Warum nur?
Wenn einem gleichzeitig Klimaschutz und der Kauf eines neuen Verbrenners ans Herz gelegt werden, mag man noch lachen können. Aber wenn man gleichzeitig seine Kinder vor einem Virus schützen und sie in die Schule schicken soll, wo genau dieser Virus grassiert, hört der Spaß auf.
Read 6 tweets
Jul 16, 2021
Kurzer Thread zum Begriff „Jahrhundertereignis“ aus statistischer Sicht, da ich in den Eindruck habe, dass es da Missverständnisse gibt. Ausgangsgedanke: Ich erwarte ein solches Ereignis einmal alle 100 Jahre. In x-beliebigen Jahren passiert also zu 99/100 nichts - richtig? (1/8)
Richtig. In einem beliebigen Jahr liegt die Wahrscheinlichkeit dafür, dass nichts passiert bei 99% = 0,99. Um diese Wahrscheinlichkeit für zwei aufeinanderfolgende Jahre zu bestimmen, muss man multiplizieren: 0,99 * 0,99 = 0,9801, d.h. 98% für zwei gute Jahre nacheinander. (2/8)
Die Wahrscheinlichkeit, 10 Jahre in Folge kein (!) Jahrhundertereignis zu erleben, liegt damit bei 0,99 hoch 10 = 0,9044. Die Gegenwahrscheinlichkeit für das Eintreten keines Ereignisses beträgt somit 1 - 0,9044 = 0,0956. Also 9,56%. Und damit sind wir beim Missverständnis. (3/8)
Read 8 tweets
Feb 28, 2021
Friedman, Friedman & Amoo empfehlen in einem Paper (Jour. of Stat. Ed., 3/02), in der Vorlesung quatschende Studis nicht zu tadeln, sondern sie um Rücksicht zu bitten: Da man unter Minderwertigkeitskomplexen leide, habe man Angst, den Zuhörenden würde ihr Vortrag besser gefallen.
Das besagte Paper (Using Humor in the Introductory Statistics Course, Journal of Statistics Education Volume 10, 3/2002) ist übrigens ein absolutes Feuerwerk. Die Hälfte des Textes besteht aus Beispielen für - gute wie schlechte - Statistik-Witze. Das muss man erst mal bringen...
Schön ist zum Beispiel: Ein Statistiker ist ein Mensch, dessen größte Ambition im Leben darin besteht, sich nur in 5% aller Entscheidungen zu irren.
Read 4 tweets

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