Die Allgemeinverfügung, mit der die Räumung in Auftrag gegeben wird, führt § 48 des Bundesgesetzes zum #Kohleausstieg (#KVBG) als Grundlage an. Der besagt, dass der Braunkohle-Tagebau Garzweiler II als einziger Tagebau in Deutschland “energiewirtschaftlich notwendig” sei.
@GrueneBundestag ließen letztes Jahr #Paragraph48 vom Verfassungsrechtler Prof. Georg Hermes bewerten. Ergebnis: Der Bund verfüge nicht über die Kompetenz, Tagebauplanung zu betreiben, da dies in den Zuständigkeitsbereich der jeweiligen Bundesländer falle. Darüber hinaus...
...dürfe kein einzelner Tagebau bevorzugt werden, ohne dass bundesweit geprüft wurde, ob dafür eine Erforderlichkeit bestehe. link.springer.com/article/10.100…
NRW-Umweltminister @Oliver_Krischer, der jetzt für die Zerstörung von #LütziBleibt trommelt, schrieb damals: "’Energiewirtschaftlich notwendig’ sei der Tagebau in Garzweiler heißt es (…) im Gesetz. Das ist natürlich Quatsch..."
"...und dient einzig dem Zweck, dass RWE die letzten Dörfer rund um den Tagebau besser abreißen kann, um dort die Braunkohle zu fördern. Da wurde eine Unwahrheit in ein Gesetz geschrieben, in der Hoffnung, dass sie dadurch zur Wahrheit wird.” facebook.com/okrischer/post…
Genau für dieses "besser abreißen können" will Krischers Landesregierung den Paragraphen nun nutzen.
Die @klima_allianz ließ Prof. Thomas Schomerus § 48 prüfen, er erklärte ihn ebenfalls für verfassungswidrig: Bedarfsfeststellungen müssten ausreichend geprüft, begründet und die Belange aller Betroffenen abgewogen werden – das sei nicht geschehen. p376185.mittwaldserver.info/fileadmin/user…
Fazit: In #Lützerath droht ein Klimaverbrechen und eine illegale Räumung. Wie beim #HambacherForst sollen gewaltsam Menschen geräumt werden, die das Klima schützen – obwohl die Rechtskonstruktion zur Räumung äußerst fragwürdig ist.
Polizeipräsident Weinspach von der @Polizei_NRW_AC hat stets gesagt, dass die Räumung diesmal absolut rechtssicher sein muss. Das ist nicht der Fall. rp-online.de/nrw/panorama/l…
Verweigern Sie den Einsatz, Herr Weinspach – damit Sie nicht wieder vor den #NRWE-Karren gespannt werden. Im Hambi starb Steffen Meyn durch die illegale Räumung. Unser Innenminister @hreul ist der gleiche geblieben. Lassen Sie nicht zu, dass sich die Geschichte wiederholt.
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⚠️ BREAKING: Neue Wende bei der Rechtslage von #Lützerath! Der #Hauptbetriebsplan, die Rechtsgrundlage für die Abbaggerung von Lützi, läuft zum Jahresende ab. Damit wird ein Moratorium für den Ort ohne Entschädigung an RWE möglich. 🧵
👉 Unsere PM: alle-doerfer-bleiben.de/presse/pressem…
Der auf das Bergrecht spezialisierte Rechtsanwalt Dirk Teßmer erklärt: “Die Landesregierung hat stets betont, RWE habe das Recht Lützerath abzureißen; auf der gegenwärtigen Rechtsgrundlage ist dies jedoch ab Neujahr nicht mehr der Fall."
"Es besteht dann eine andere rechtliche Situation. Als zuständige Ministerin hat @MonaNeubaur die Möglichkeit, sich von den geschaffenen Pfadabhängigkeiten der Vorgängerregierung zu lösen."
Achtermeyer beginnt damit, dass auch ein Teil seiner Familie zwangsumgesiedelt wurde, aus dem mittlerweile abgebaggerten Dorf Holz.
Und er sagt, es brauche "mehr radikale Ideen für mehr Klimagerechtigkeit". Was wir und alle Leser*innen denken sollen: Tim Achtermeyer ist einer von uns, er ist für Klimagerechtigkeit – aber eben auch verantwortungsbewusst.
Vor 2 Wochen präsentierten RWE, Robert Habeck & @MonaNeubaur ihren Kohle-Deal. Die Minister*innen behaupten, RWE würde für den Kohleausstieg 2030/33 keine Entschädigungen erhalten. Das verbiegt stark die Wahrheit. Ein 🧵 über 💸 (1/6)
RWE wird mit dem Deal zugesichert, die für den Kohleausstieg 2038 vereinbarte Entschädigung von 2,6 Mrd € sicher (!) zu erhalten. Brisant daran: Die EU-Kommission prüft derzeit, ob die Summe beihilferechtlich rechtmäßig ist. Falls nicht, soll der Staat nun trotzdem zahlen. (2/6)
RWE darf seine Kraftwerke Neurath D & E bis mindestens März 2024, ggf. sogar März 2025 weiterbetreiben, anstatt sie wie geplant 2022 abzuschalten. Aufgrund der exorbitanten #Energiepreise bedeutet das zusätzliche Krisengewinne in Millionenhöhe. (3/6)
Wieviel CO2 wird durch den Kohleausstieg 2030 in NRW wirklich eingespart? Robert Habeck, @MonaNeubaur & RWE haben dazu sehr irreführende Zahlen vorgelegt.
Wir dröseln das mal für euch mit einem 🧵 auf.
In ihrer Pressekonferenz mit RWE-Chef Krebber letzte Woche behaupteten die Minister*innen, 280 Mio t Kohle blieben im Boden. Doch woher kommt diese Zahl eigentlich? Wir haben nachgeschaut und siehe da: in den wissenschaftlichen Gutachten der Landesregierung kommt sie nicht vor.
Sie entsteht folgendermaßen:
Man nehme die Menge an Kohle, die mit dem Deal mit RWE noch verbrannt werden darf: 280 Mio t
(Das ist genau gleich viel wie die vermeintliche Ersparnis, das ist leider verwirrend. 😵💫)
Robert Habeck & @MonaNeubaur haben eben mit RWE verkündet, dass sie #Lützerath abreißen wollen und dafür 280 Mio t Kohle im Boden bleiben. Warum sagen sie nicht, wieviel noch verbrannt wird? Weil es VIEL ZU VIEL sein wird.
Ein 🧵 mit Rechnung:
Im Tagebau Garzweiler wird von RWE ein Vorrat von 670 Mio. t Kohle zum Bezugsdatum 1.1.2020 angegeben. Braunkohle lässt sich 1:1 in CO2 umrechnen.
Davon abziehen müssen wir noch die Förderung der letzten 2,5 Jahre. Da in Garzweiler maximal 40 Mio. t pro Jahr gefördert werden, können wir hier grob 100 Mio. t veranschlagen.
Das OVG Münster wird diesen Monat nicht zu #LützerathBleibt entscheiden. Damit ist die Rodungssaison geschafft! ✊🥳 Aber was heißt das wirklich?
Ein Thread. zeit.de/news/2022-02/1…
Also erstmal: angesichts dessen, dass #Lützerath im Oktober schon räumungsbedroht war und RWE, die NRW-Regierung von #Laschet und die GroKo uns immer erzählt haben, der Tagebau Garzweiler müsse komplett ausgekohlt werden, ist es ein Riesen(zwischen)erfolg!
Sicherheit gibt die Situation trotzdem nicht: RWE kann Sondergenehmigungen für Rodungen außerhalb der Saison stellen und Häuser können sie sowieso das ganze Jahr abreißen.