Thread by @jan_buehlbecker

Es ist knapp einen Monat her als die größte Razzia in der Geschichte der Bundesrepublik ein riesiges Reichsbürger*innen-Rechtsterror-Netzwerk offenbarte.

Ein guter Zeitpunkt, um mal über das Wort #Integrationsverweigerer zu reden. Ein #Thread 🧵⬇️

Eine ehemalige AfD-Abgeordnete, Unternehmer*innen und Soldat*innen hatten sich in ihrer Ablehnung des Staates zusammen geschlossen, um einen gewaltsamen Umsturz durchzuführen. Diese Terrorclique hat die Integration in unsere demokratische Gesellschaft verweigert.

Trotzdem hat das kaum jemand ernst genommen. Niemand nannte sie oder die Attentäter von Halle und Hanau Integrationsverweigerer. Integrationsverweigerung in die Gesellschaft aber von rechts? Die Antwort von vielen Konservativen: Können wir doch lieber über Migrant*innen sprechen?

Können wir. Denn auch dieses Wort ist problematisch. Zum einen weil es Menschen auf ihre Migrationsgeschichte reduziert, obwohl doch viel mehr zu ihrem Leben gehört als das. Vor allem aber, weil der Begriff in der Fremdwahrnehmung vererbt wird.

Auch Leute, deren Großeltern nach Deutschland gekommen sind, und die wie ihre Eltern hier geboren sind, werden im Alltag und in der öffentlichen Diskussion Migrant*innen genannt.
Wie soll sich jemand als Teil dieser Gesellschaft fühlen, wenn er doch immer Fremder genannt wird?

Integrationsverweigerer*in, Migrant*innen - Diese Worte sind Ausdruck von strukturellem Rassismus in dieser Gesellschaft, denn sie zeigen ein Ungleichgewicht in der Bewertung und eine Reduzierung von Menschen ja nach Herkunft bzw. Herkunft der (Groß-)Eltern.

Ich finde: Wer Probleme lösen will muss sensibel sein. Und empathisch. Dazu gehören auch Sprache und Wortwahl. Darum: Lasst uns einen wertschätzenden Umgang miteinander #ZusammenGestalten.