Thread by @DerRechteAnwalt

Ein genialisches Buch, ein großer Wurf, ein bedeutendes Werk von gerade einmal 88 Seiten - so selbstbewußt auftretend, daß diese Seitenzahl es völlig gleichmütig lassen kann :) -
DAS NEUE VOLK von Simon Kießling, erschienen bei #Antaios als #Kaplaken 83. Eine Rezension als 🧵

Ist der Verfall noch aufzuhalten? Gibt es eine Möglichkeit, der allgegenwärtigen Auflösung aller Dinge entgegenzutreten? Erfaßt die polit. Rechte die ihr gestellte Aufgabe richtig, wenn sie sich als #Katechon begreift? Oder verfehlt sie damit gerade ihre historische Mission? 2/15

Diese Fragen sind es, denen Kießling sich in diesem äußerlich schmalen, aber innerlich mächtigen Buch stellt. Und er beantwortet sie auch mit großer Klarheit und Überzeugungskraft: dreimal „nein“.
Doch dabei beläßt er es nicht, er weist auch einen Ausweg. 3/15

Zunächst zur kritischen Analyse Kießlings. Er beginnt mit einer nüchternen, illusionslosen Bestandsaufnahme dessen, was noch von unserer deutschen/europäischen/abendländischen Kultur übriggeblieben ist: wenig, und es wird immer weniger. 4/15

Kießling blickt, an #Spengler geschult, tief in die Geschichte und erkennt ähnliche Entwicklungslinien: Kulturen erblühen und vergehen wieder, die meisten Phänomene unserer sterbenden Kultur lassen sich ebenso in den alten Kulturen beobachten. Sie waren stets unaufhaltsam. 5/15

Mit diesem Befund wendet Kießling sich drei Strategien zu, mit denen verschiedene Protagonisten versuchen, die Bewegung ins Nichts aufzuhalten: #Krall|s Gedanken einer „bürgerlichen Revolution“; #Sellners Plan einer #Reconquista; schließlich der Option einer #Sezession. 6/15

Dieser letzte Weg ist hier nicht juristisch, sondern im Sinne #Sellner|s und #Engels‘ als strukturelle Ablösung von der Mehrheitsgesellschaft zu verstehen. Hier sieht Kießling konstruktive Ansätze; aber so, wie er bisher vorgestellt wird, gilt auch für ihn Kießlings Verdikt: 7/15

„Wer meint, der (auf Zerfall der ordnenden Substanz hinarbeitenden) geschichtlichen Logik in den Arm fallen zu können, indem er vergehende Entitäten zu konservieren versucht, wird seine Kraft an verlorenen Fronten vergeuden“ (Kießling S. 70).
Was bleibt aber dann? 8/15

Kießlings Antwort auf diese Frage schöpft aus den Tiefen des abendländischen Denkens; wichtige Bezugsgrößen sind für ihn neben Spengler #Heidegger und #Evola. Unter den Heutigen springt die Übereinstimmung mit Christian #Illner|s Vorlesung an der @diegegenuni ins Auge. 9/15

„Der Weg ins Offene“ lautet die Überschrift des letzten Kapitels, in dem Kießling seine Vision entfaltet. Wir können den Verfall nicht aufhalten, aber wir können auf den Trümmern unserer Kultur etwas Neues aufbauen - „einen anderen Anfang machen“, nennt es #Illner. 10/15

Kießling kennt auch hierzu e. hist. Parallele: die Gründung der Republik Venedig im 5. Jh. durch Bewohner des weströmischen Reiches gemeinsam mit Langobarden u. Byzanthinern, die „den sterbenden Geist des Römertums auf(hob), indem sie ihn schöpferisch erweitert(e)“ (S. 74). 11/15

Was ist nun DAS NEUE VOLK, das zu gründen uns aufgegeben ist? „Dieses neue Volk, das sich um einen Elite-Kern kristallisiert, wird nicht mehr nur deutsch oder nur europäisch im engeren Sinne sein, sondern sich aus Menschen verschiedener ethnokultureller Herkunft zusammensetzen.

„So wie einst Venedig nicht mit Rom identisch und doch ohne Rom nicht denkbar war, wird die neue Ordnung zwar nicht mehr abendländisch, aber ohne den Beitrag des Abendlandes nicht vorstellbar sein.

„Nur ein Konservatismus, der sich aus der Verfangenheit mit dem herrschenden Verfallszusammenhang löst, der bereit ist, neu zu denken, kann den befreienden Schritt ins Offene vollziehen: als Initiator eines kommenden neuen Volkes, einer kommenden künftigen Welt“ (S. 78). 14/15

Dieses Buch, ich sagte es, ist ein großer Wurf, das wichtigste Buch in unserer Zeit. Jeder Patriot, jeder Rechte muß es lesen. Und dann werden wir darüber zu diskutieren haben! Finis
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