Heutige Linke in Deutschland könnten sich ein Beispiel an den österreichischen Genossen der 1930er Jahre nehmen. Im "Winterkrieg" (1939/40) überfiel die Rote Armee Finnland. #Stalin lehnte Verhandlungen ab und ernannte eine sowjethörige Gegenregierung./1
Jeder Verhandlungsversuch Finnlands wurde abgeschmettert - selbst der Rücktritt zweier Minister reichte nicht aus. Stalin verlangte nichts weniger als die Machtübernahme einer von ihm ernannten "Volksregierung". Ausgerechnet Finnland warfen d. Sowjets "Imperialismus" vor/2
Der finnische Verteidungskrieg führte zu vielen zivilen und militärische Opfern. Finnland wollte den Krieg nicht, es machte aber "von seinem Recht auf Notwehr gebrauch - das ist sein Recht, das Recht des Schwächeren, des grundlos Überfallenen" - bezeichnend, dass d. sowjetische/3
Gesandtschaft Finnland auf den "hakenkreuzgeschmückten deutschen Dampfern" verließ und "Nazideutschland die Vertretung russischer Interessen" im Land übernahm. Wie steht die politische Linke heute da? #Russland / #Putin/#Ukraine/Ende
Quelle: "Der sozialistische Kampf" (Begründet von Otto Bauer) vom 30. Dezember 1939 [Im französischen Exil publiziert]
Kleine Korrektur: Sogar der Ministerpräsident trat zurück.

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Feb 4
"Reich und #Russland fordern gemeinsamen Frieden für Europa" - so die zynische Botschaft Hitlers und Stalins nach der gemeinsamen Invasion Polens. Beide totalitären Systeme inszenierten sich als "Ordnungsmächte" in Osteuropa. Ihre Propaganda machte das Opfer zum Täter/1 Image
Polen sei selbst für den Krieg verantwortlich. Die NS Propaganda verwies auf Bismarck, der die deutsch-russichen Interessen gegen die "chauvinistischen Herren" in Polen hervorhob. Moskau und Berlin gemeinsam gegen "raumfremde Mächte" des Westens in ihrer Interessensphäre/2 ImageImage
herauszuhalten. Molotow und Ribbentropp hoben zudem die enge wirtschaftliche Verknüpfung ihrer Staaten hervor. Versatzstücke dieser Propaganda findet man heute wieder bei #Putin und den politischen Extremen in Deutschland. Quelle: "Völkischer Beobachter" vom 30. September 1939 Image
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Feb 1
"Stalin stellt fest: Deutschland wurde von den Westmächten überfallen!" - so die Meldung aus Moskau vom 29. November 1939. GB und Frankreich hätten die "Friedensvorschläge Deutschlands", welche die "Sowjetunion offen unterstützte", zurückgewiesen. Stalin unterstützte Hitlers/1
antiwestliche Propaganda. Der Westen habe die "Versuche der Sowjetunion, eine baldigst mögliche Beendigung des Krieges zu erzielen, zurückgewiesen" - Stalin selbst begann zu diesem Zeitpunkt seine eigene "Spezialoperation" zur Eroberung Finnlands (die katastrophal scheiterte)/2
Die beiden totalitären Systeme des Dritten Reichs und Stalins Sowjetunion waren sich in ihrem Kampf gegen die westlichen Demokratien einig. Stalin unterschätzte allerdings Hitlers Idee des "Lebensraums im Osten", der sich 1941 gegen ihn wandte. #Russland/#Ukraine/#Putin
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Jan 31
Im April 1940 überfielen deutsche Truppen Dänemark u. Norwegen. Erneut machte Hitler Briten u. Franzosen als "#Kriegstreiber" verantwortlich. Dtl. habe "bestimmte militärische Operationen" (!) unternommen, um den "Frieden im Norden" zu sichern. #Putin argumentiert heute ähnlich
Quelle: "Völkischer Beobachter" vom 10. April 1940, S. 2.
Die Westmächte würden "das norwegische Volk [...] indirekt zum Krieg gegen Deutschland" missbrauchen, so die deutsche Propaganda. Die Reichsregierung habe "diese Entwicklung nicht gewollt", sei aber gezwungen worden, denn Frankreich u. GB würden Deutschland "vernichten wollen"
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Jan 29
#Russland/s Invasion der #Ukraine lässt die Propaganda des "Dritten Reichs" wieder erschreckend aktuell erscheinen. Nach dem Überfall auf Polen hielt Hitler eine Rede in Danzig, in der er den Westen, vor allem England, als "#Kriegstreiber" verantwortlich machte./1
England hätte sich als "raumfremde Macht" in Osteuropa "eingemischt" und Polen in "den Krieg hineingehezt". Durch das "deutsch-russiche Einvernehmen" - den Pakt Hitlers mit Stalin - sei dem "ein Ende gesetzt worden" - so die Rechtfertigung für den Angriff auf Polen/2
Deutschland und #Russland hätten ihre "geschichtliche Aufgabe" als Ordnungsmächte in Osteuropa wieder aufgenommen. Die "neutralen Länder" hätten erkannt, dass "Deutschland die Sache des Friedens" vertrete - dagegen würde England "den Krieg um seiner selbst Willen" führen wollen/3
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Jan 27
Heute ist der Gedenktag der Befreiung von #Auschwitz durch die Rote Armee. #Putin begründet seinen Krieg in der #Ukraine mit dem "Kampf gegen [Neo]#Nationalsozialismus u. #Faschismus" - eine bizarre Verfälschung der Geschichte u. eine Instrumentalisierung der Opfer, ein Thread/1
In seiner "Kriegsrede" am 24. Februar 22 beschimpte Putin die Regierung in #Kyjiw als "#Neonazis" die aber gleichzeitig "antinational" seien. Ein auffälliger Widerspruch, zumindest für unsere Erinnerungskultur. Zu erklären mit einer neo-stalinistischen Deutung des 2. Weltkriegs/2
Stalin verstand den Kampf gegen die deutsche Wehrmacht als "Großen Vaterländischen Krieg", der vor allem gegen Russland gerichtet gewesen sei. Hitlers Idee des "Lebensraums" und die Vernichtung der Juden wurde dagegen in den Hintergrund gedrängt. Die jüdischen Opfer des/3
Read 9 tweets
Jan 22
Heute vor 160 Jahren brach der polnische #Januaraufstand im russischen Zarenreich aus. An Ausrüstung und Zahl stark unterlegene polnische Aufständische kämpften mehr als ein Jahr lang gegen die Armee #Russland/s. Heute wirken die Ereignisse wieder erstauntlich aktuell, Thread/1
Hintergrund des Aufstands war die zunehmende Repression der polnischen Nationalbewegung durch das Zarenreich. Nach der Niederlage im Krimkrieg (1853-1856) versuchte Zar Alexander II. zwar mit Reformen die Flucht nach vorn. Ging gleichzeitig brutal gegen Nationalbewegungen vor/2
Obwohl es in anderen Bereichen tatsächlich zu Liberalisierung kam (Landreformen) wurden Forderungen nach demokratischer Mitbestimmung brutal niedergeschlagen. In Warschau kam es z.B. zu Demonstrationen gegen das sehr eingeschränkte Wahlrecht (nur 25.000 Wahlberechtigte) und/3
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