Heutiger Teil meiner Serie, Thema: Zink. Zink ist ein essentielles Spurenelement und übernimmt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung und im Immunsystem. Zudem wirkt es antioxidativ und aktiviert zahlreiche Enzyme, die am Wachstum und der Proteinsynthese beteiligt sind. Ein
Mangel an Zink führt daher zu Wachstumsstörungen, einer gestörten Immunfunktion und einer gestörten Wundheilung, beim Mann ist zudem die Produktion des Spermien gestört. Richtwerte für die Zinkzufuhr sind 7-10 mg/d. Die besten Zinklieferanten sind pflanzliche Quellen. Vor allem
Brot liefert viel Zink, da Zink sowohl in Vollkornprodukten als auch im Hafer und Buchweizen enthalten ist. Allerdings ist bei pflanzlichen Quellen die Bioverfügbarkeit signifikant geringer als bei tierischen Quellen. Dies hängt, wie so oft, mit den Phytaten zusammen. Bei einem
hohen Konsum von Getreide und Hülsenfrüchten ist die intestinale Zinkabsorption herabgesetzt, wodurch sich der Zinkbedarf um etwa 50% erhöht. Allerdings konnte gezeigt werden, dass bei der Zufuhr phytatreicher Lebensmittel eine Adaptation des Organismus erfolgt, so dass sich die
Absorption von Zink verbessert. Wie auch bei der Absorption von Eisen und Calcium kann man die Zinkresorption durch die Zubereitungsart vieler Lebensmittel verbessern (Einweichen von Hülsenfrüchten und Haferflocken, lange Gehzeiten beim Brot, keimen und fermentieren).Eine weitere
sehr gute Zinkquelle sind im übrigen Nüsse. Untersuchungen haben gezeigt, dass der Zinkbedarf bei Veganern im Durchschnitt den Empfehlungen der Fachgesellschaften entsprechen. Eine besondere Bedeutung hat Zink im Leistungssport, da Sportler einen deutlich erhöhten Zinkbedarf
haben (Ausdauersportler 15-20 mg/d, Kraftsportler sogar 20-30 mg/d). Die International Federation of Sports Medicine (FIMS) hat daher veganen Sportlern eine Zinksupplementation empfohlen. Dies sehe ich aber kritisch (und nicht nur ich sondern auch das BfR). Zink als Supplement
kann leicht überdosiert werden. Dazu muss man wissen, dass Zink die Aufnahme von Kupfer hemmt. Kupfer wiederrum spielt eine wichtige Rolle in einem Cofaktor, der für die Eisenaufnahme entscheidend ist, so dass bei Zinküberdosierung langfristig ein Kupfer- und Eisenmangel droht.
Ich persönlich nehme als Leistungssportler kein Zink ein und empfehle dies auch nicht. Wer täglich Getreideprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse konsumiert, wird keinen Zinkmangel entwickeln. Hingegen ist eine Überdosierung gefährlich. Zur Verbesserung der Zinkabsorption kann man
Wie ich #vegan wurde und warum ich genau deshalb der Meinung bin, dass Veganer für ihre Überzeugungen konsequent einstehen und andere Menschen schonungslos aufklären sollten. Ein Thread🧵 #goVegan#Vegan#veganfortheanimals
Als meine Frau mich eines Sonntag morgens ansprach, ob ich mir vorstellen könnte, vegan zu leben, war ich erstmal brüskiert und geschockt. Mein erster Ausspruch war ungefähr: "WAAAS? Also auf Fleisch könnte ich ja noch verzichten, aber Käse, Quark, Eier und Milch??? Never!! Da
nimmst du mir ja die ganze Lebensfreude! Das kannst DU gerne machen, ich mach da nicht mit." Ich war damals noch nicht bei Twitter. Sie zeigte mir dann einige Tweets aus meiner mittlerweile geliebten #veganbubble. Wir hatten zu diesem Zeitpunkt unseren Fleischkonsum zwar schon
Bei den Reaktionen auf meinen Tweet habe ich gemerkt, dass vielen Menschen die "Abartigkeiten" des ambulanten KV-Systems tatsächlich gar nicht bekannt sind. Daher an dieser Stelle ein #infotweet zur kassenärztlichen ambulanten Versorgung. #medizinbrennt#medizin@Karl_Lauterbach
Wenn Fachärzte wie wir Kardiologen einen Kassenpatienten behandeln, bekommen wir eine sog. Komplexpauschale, in meinem Fall also den kardiologischen Komplex bezahlt. Hierbei gibt es obligate Bestandteile, also Leistungen, die erbracht werden müssen, um diesen abzurechnen. So muss
ich z.B. ein Ultraschall vom Herzen (Echokardiographie) vornehmen, ansonsten kann die Komplexpauschale nicht abgerechnet werden. Für ein Gespräch (auch wenn dieses 30 Minuten dauert) dürfte ich nur die Versichertenpauschale abrechnen (abhängig vom Alter des Patienten 20-25 Euro).
Was ist nur aus dem Beruf des Arztes geworden? Würde ich heute nochmal Medizin studieren? Ein Thread und kritische Beurteilung des Alltags als Mediziner im Jahr 2023. 🧵
Als ich vor 23 Jahren den Entschluss fasste,Medizin studieren zu wollen, war vieles noch anders. Zwar gab es auch damals schon hohe Arbeitsbelastung, anstrengende und lange Dienste, schwierige Entscheidungen.Aber ich erlebte damals in den Pflegepraktika und den ersten Famulaturen
überwiegend zufriedene Ärzte und Pflegekräfte. Sicher gab es auch damals schon Unmut und vor allem die ersten Anzeichen einer Zeitenwende, aber wenn immer ich mit den Leuten sprach, hatte ich den Eindruck, dass alle ihrem Beruf mit Freude und Passion nachgehen. Aber was hat sich
Teil 10. Thema heute: Proteine. Über kaum ein Thema wird mit Veganern so häufig diskutiert wie über Proteine. "Wo bekommst du denn deine Proteine her?" "Der Mensch braucht tierisches Protein". Immer wieder werden wir mit solchen Aussagen konfrontiert. Doch stimmt das wirklich?
Zunächst zur Theorie: Proteine sind komplexe Moleküle und bestehen aus Aminosäuren. Es gibt 20 Aminosäuren. Ein Teil dieser AS ist essentiell und muss mit der Nahrung aufgenommen werden. Um die Qualität der Proteinversorgung zu beschreiben, benutzt man die biologische Wertigkeit.
Diese BW gibt an, wie gut ein Protein vom Körper verwertet und in körpereigenes Protein umgewandelt werden kann. Grundsätzlich gilt: Je mehr essentielle AS ein Protein enthält, desto höher ist die BW. Als Referenz der BW benutzt man das Hühnerei. Dieses hat eine BW von 100.
Folge 9. Thema heute: Jod. Jod ist ein zentraler Bestandteil der Schilddrüsenhormone T3 und T4. Wenn zu wenig Jog aufgenommen wird, kommt es bei Kindern zu schweren Entwicklungsstörungen (Kretinismus), bei Erwachsenen wächst die Schilddrüse (sog. Struma) und es kommt im Verlauf
zu einer Schilddrüsenunterfunktion. Die Richtwerte für die Jodzufuhr betragen für Erwachsene 150-200 µg/d. Jod ist in Deutschland ein generell kritischer Nährstoff (auch bei Omnivoren) und zählt zu den Nährstoffen, bei denen am häufigsten ein Mangel nachgewiesen werden kann.
Lebensmittel wie Feldsalat, Champignons, Broccoli und Karotten enthalten natürlicherweise Jod. Allerdings schwankt der Jodgehalt bei diesen Pflanzen stark und ist vom Jodgehalt des Bodens abhängig. Grundsätzlich haben Felder in küstennahen Regionen einen deutlich höheren Jod-
Teil 8 meiner Serie. Thema heute: Hibiskus-Tee. Es klingt wie ein Wundermittel. 2008 wurde eine Studie der Universität Boston veröffentlicht, die zeigte, dass es bei einem Konsum von 3 Tassen Hibiskus-Tee pro Tag zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks um 7 mmHg im Mittel
kommt und bei Patienten, die bereits hohen Blutdruck haben sogar um bis zu 13 mmHg. Seither wird im Internet Hibiskus-Tee als milde und nebenwirkungsfreie Methode zur RR-Senkung angepriesen. Aber was ist dran? Hierzu sollten wir uns die Datenlage etwas genauer ansehen, denn die
oben erwähnte Studie war letztlich nur eine Untersuchung bei einem sehr kleinen Kollektiv. Die Datenlage ist bei genauerer Literaturrecherche jedoch sehr "dünn". Letztlich gibt es nur zwei kleinere Studien, die aber beide methodische Mängel aufweisen: Zum einen waren die Studien