Wirtschaftsnahe Parteien sind in einer Demokratie genauso wichtig, wie politische Parteien, die sich für #Klimaschutz und #Umweltschutz einsetzen. Beides steht faktisch auch in keinerlei Widerspruch (nur leider oftmals ideologisch).
So sehr ich die Ansätze der Diskussion zum Weiterbetrieb bestehender #AKW für nachvollziehbar halte, so verstehe ich aber nicht, dass sowohl @CDU/@CSU und @fdp sich immer stärker für den Neubau von AKW aussprechen.
Denn diese Befürwortung qualifiziert nicht für das Attribut „wirtschaftsnah“, da neue AKW weder strategisch noch ökonomisch sind. Schauen wir auf das neueste und sicher auch modernste, europäische AKW, Hinkley Point C (UK): Die Erweiterung um den Block C wurde 2013...
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...beschlossen, nach Auskunft des Betreibers @EDFofficiel vom Februar 2023 werden alleine die Investitionen auf 37,1 Mrd. € geschätzt und die erste kWh soll nach „nur“ 15 Jahren Bauzeit 2028 erzeugt werden. Das AKW wird ca. 7500kWh/kW/Jahr produzieren und das für eine...
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...Laufzeit von vielleicht 40 Jahren (bei den 40 Jahren habe ich Zweifel, da es bislang solche AKW nicht gibt – mittlere Betriebszeit ist heute bei ca. 30 Jahren). Wenn wir eine Stromgestehungskostenrechnung (LCOE) im ersten Schritt ohne Betriebskosten durchführen...
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...(was rein theoretisch ist und nur der Anschauung dient), wir 40 Jahre Laufzeit und 4% Kapitalkosten (wahrscheinlich viel zu niedrig für ein AKW) annehmen, dann ergeben sich alleine 7,7ct/kWh aus den horrenden Investitionskosten.
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In Zeiten von Materialknappheit und Inflation werden diese sicher nicht unbedingt kleiner. Betriebskosten oben drauf sind wir bei >10ct/kWh, Abhängigkeiten beim Kernbrennstoff machen AKW immer weniger strategisch sicher, abgesehen von ungeklärten Problemen neben der...
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...Beschaffung auch der Entsorgung. Dazu kommt, dass 15 Jahre Bauzeit pro AKW schon alleine keine Option für die Lösung der großen Herausforderungen wie Energiebedarf und Klimaschutz darstellt.
Mit der Investitionssumme des AKW von 37,1 Mrd € könnte eine 100GW starke...
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...vollintegrierte europäische #Solarindustrie entstehen. Diese würde eine Energiemenge von 4400TWh in 40 Jahren erzeugen, qualitativ hochwertige Solarmodule halten locker so lange. Hinkley Point C kommt nur auf weniger als ¼ der Energiemenge in der gleichen Periode.
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Bei mittleren Gesamtinvestitionen von Utility-Solaranlagen von 1100€/kWp erzeugen bei gleicher Laufzeit und 4% Kapitalkosten die Solarmodule Energie inflationsabgesichert (da Grenzkosten de facto Null sind) für 5,7ct/Wp – Entsorgung und alle Betriebskosten inklusive!
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Es ist richtig, dass die Sektorenkopplung der erneuerbaren Energien noch nicht vollständig gelöst ist. Die Erzeugungsseite ist aber geklärt (Wind, Solar, Biomasse, Wasser), die Speicherseite noch nicht auf industriellem Niveau und sie muss (anders als ein AKW heute)...
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...bedarfsgerecht funktionieren. Das wird sich aber auch kurzfristig klären, da die Industrie (@GlobalSunfire, @JenaBatteries, @CMBlu_AG, cac-chem.de) sehr weit und die Erreichung der Technologiereife zu wettbewerbsfähigen Kosten weitestgehend abgesichert sind.
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Die Sektorenkopplung muss in stärkerem Fokus bleiben, z.B. über ein europäisches IPCEI Projekt „24/7 Renewable Energy“. Hier erwarte ich auch den Fokus wirtschaftsnaher Politik, zumal ich auch weiterhin bei #FDP und #CDU nicht verstehe, für wen... zeit.de/news/2023-02/0…
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...(Klientel) sich die Parteien mit ihren AKW Initiativen überhaupt einsetzen. Die Energiewirtschaft ist es definitiv nicht.
100GW Solarproduktion baut China heutzutage innerhalb eines Jahres auf, diese Ambition brauchen wir als europäische Erfinder der Solartechnik und...
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...technologieführendes Deutschland (@FraunhoferISE) auch. Hunderttausende nachhaltige europäische Arbeitsplätze können in dieser neuen HighTech-Industrie entstehen und durch Sektorenkopplung HighTech-Produkte für Binnenmarkt und ein neues deutsches Exportmodell liefern.
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Das alles entspräche der nachhaltigen und zeitgemäßen Nähe zur Realwirtschaft, die ich von #CDU/#CSU und #FDP erwarte. Es braucht entsprechend kluge #Industriepolitik für das wichtigste Ziel: die industrielle Zukunft Europas auf Basis preiswerter erneuerbarer Energien.
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Ich habe mich noch etwas detaillierter durch die Energiedaten 2022 gewühlt (danke @energy_charts_d & @FraunhoferISE). Der Anteil EE an der öffentl. Elektroenergieerzeugung von 49,6% ist beeindruckend und zeigt auch für 2022 wieder schön, dass Sonne & Wind komplementär sind. 1/6
Gleiche Darstellung mit tagesgenauer Auflösung zeigt niedrigsten Anteil EE in 2022 bei 19,3% (30.11.) und höchsten bei 76,9% (31.12.). <20% gab es nur an 2 Tagen des Jahres, >70% dafür schon 21 Tage im Jahr. 2/6
Die Ende 2022 installierten Kapazitäten ermöglichten, dass 172 Tage (47% des Jahres) lang >50% Elektroenergieerzeugung aus EE ins Netz ging. >40% 289 Tage (knapp 80% des Jahres) lang. Mit dem Ausbau bis 2030 werden die EE in der Erzeugung bald dominieren. 3/6
Jedes Jahr geht in die Geschichte ein, 2022 aber besonders. Für die Solarenergie war es ein globales Rekordjahr, weitere müssen nun folgen. In Zeiten von Krieg und Krisen mehr als ein Hoffnungsschimmer. Zum Jahresende 2022 passt ein Thread aus 22 Teilen mit Zahlen&Ausblick. 1/22
Laut @BloombergNEF werden in 2022 fulminante 268GW an neuen PV Anlagen weltweit ans Netz gegangen sein. Gegenüber 2021 entspricht das einer Steigerung von 53%. Einen derartigen Sprung hat es noch nie gegeben. Link Artikel: pv-magazine.de/2022/12/22/bne… 2/22
Von den 268GW wird China alleine unfassbare 126GW (+152% ggü. 2021) in diesem Jahr zugebaut haben, Europa 42GW (+40% ggü. 2021). Diese Zahlen zeigen ein großes strategisches Dilemma für Europa: China braucht seine Module zunehmend selbst, diese fehlen im Export. 3/22
Eine drohende Elektroenergieknappheit in Deutschland beschäftigt derzeit das Land. Grund zur Sorge? Daten von 2021: Bedarf (Last) tagsüber max. 80GW, nachts max. 60GW. Gesamte Erzeugungsleistung 223GW. Selbst ohne Wind und Solar 103GW. Ohne AKW 95GW. Welche Knappheit?
Spannend sind auch Erzeugungskapazitäten pro Einwohner und Bundesland 2021. Platzierung: 1 BB,2 MV, 3 SN-A., 4 SH, 5 NI, 6 SL, 7 TH, 8 SN, 9 HB, 10 BY, 11 NW, 12, RP, 13 BW, 14 HE, 15 B, 16 HH. Auf dem Podest stehen 3 ostdeutsche Länder, BW&BY unter den Schlusslichern.
In order to become more independent in the energy sector, the European continent quickly needs to rebuild a strong renewable energy industry. A look across the pond shows how it can
be done: the USA passed the Inflation Reduction Act (IRA) in
August (congress.gov/117/bills/hr53…). 1/8
There, a tax credit for manufacturing companies of renewable energy products, such as solar modules, has been fixed for 10 years. In a very short time since the law was enacted, the solar industry is talking ca. 50 GW of capacity that could be built very quickly in the USA. 2/8
#MeyerBurger will contribute at least 1.5 GW from our planned factory in Goodyear, AZ. What does this mean in monetary terms for government stimulus? According to the law, the following amounts will be fiscally credited in the period January 1, 2023 is December 31, 2032. 3/8
Verlängerung der verbliebenen #Kernkraft-Werke bzw. ein Zurück zur Atomkraft wird gerade heiß diskutiert. Angeblich dauert die Substitution der Energiemenge der verbliebenen #AKW durch Wind und Solar zu lange. Vorab: das stimmt nicht, wie ich in diesem Thread zeige.
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Die verbliebenen deutschen #AKW Isar/Ohu 2, Emsland und Neckarwestheim 2 werden in diesem Jahr geplant noch 30,1 TWh Elektroenergie erzeugen. In der Analyse betrachte ich einen Ersatz zu 100% durch Solarenergie. Dass wir nicht immer konstante Energieerzeugung brauchen, son-
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dern zwischen Tag und Nacht bis zu 45% Schwankung im Bedarf haben (jeden Tag!) habe ich in einem anderen Thread vor zwei Tagen erklärt. Zurück zur #Kernkraft: im deutschen Primärenergiemix (Gesamtenergie) spielte sie mit nur noch 6% bereits in 2021 die geringste Rolle.
Ist Solarenergie wirklich #unschlagbar günstig und wenn ja, warum genau kostet eine Kilowattstunde Solarenergie so wenig? Hier ein Crashkurs-Thread als Anleitung zur Berechnung der Stromgestehungskosten (Levelized Cost of Electricity, LCOE) mit Excel.
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Zur Berechnung der LCOE wird die Kapitalwertmethode (de.wikipedia.org/wiki/Kapitalwe…) angewendet. Sieht komplizierter aus, als sie ist: Die Summe aller Kosten, d.h. Investitionen sowie (variable und fixe) Betriebskosten werden unter Berücksichtigung der Kapitalkosten i (bzw.
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Kapitalwertentwicklung) über die Betriebszeit n betrachtet und durch die in der Betriebszeit n erzeugte Energie geteilt. Ergibt Kosten/kWh = LCOE.