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Apr 19 7 tweets 4 min read Twitter logo Read on Twitter
Wie @krusehamburg das #GEG mit dem Begriff „Heizungsverbot“ verhetzt, ist ein Tiefpunkt in der politischen Sprache des Landes. Mehr noch: Dieser offenbar bewusste Sprachgebrauch der @fdp ist eine Gefahr für die Demokratie. Thread. (1/7) ImageImageImageImage
Es dürfte unstrittig sein, dass der Begriff sachlich falsch ist. Das #GEG verbietet nicht pauschal Heizungen, der Neu(!)-Einbau bestimmter Heizungsarten soll ausgeschlossen werden. Zudem bleibt die Austauschpflicht für 30 Jahre alte #Gas-Heizungen bestehen. (2/x)
Das wäre Problem genug. Aber es geht darüber hinaus: Wie kann man über einen Sachverhalt in Diskussion treten, der gar nicht existiert? Wie kann man Argumente austauschen zu einem Vorhaben, das es gar nicht gibt? Ein lösungsorientierter politischer Streit wird unmöglich. (3/x)
Erzeugt werden durch so eine Begriffswahl jedoch Stimmungen. Das ist ein Mittel der Populisten: Bewusst wird die Eskalation einer Debatte vorangetrieben, ohne Rücksicht auf Fakten. Das macht die Suche nach sachlichen (und ja auch notwendigen) Lösungen noch schwieriger. (4/x)
Es ist für mich nur schwer vorstellbar, wie die @fdp mit dieser Wortwahl überhaupt wieder verhandlungsfähig wird. Wer in dieser Art Stimmungen erzeugt würde später wohl einen schmerzhaften Gesichtsverlust erleiden, wenn er verhandelt und doch einem Kompromiss zustimmt. (5/x)
Auf der Strecke bleibt dabei nicht nur der #Klimaschutz, auch die politische Kultur erleidet schweren Schaden. Eine demokratische Partei schließt sich so durch ihre Wortwahl selber von der Suche nach Lösungen und damit vom seriösen politischen Diskurs aus. (6/x)
Diese Art von Kommunikation ist Gift für die Demokratie. Sie ist Populismus, Demagogie und Hetze. Einer Regierungspartei mit der demokratischen Tradition der @fdp ist dies gänzlich unwürdig. (7/7)

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Apr 17
Alarm in #Brüssel: Die wichtige EU-#Methan-Verordnung droht auf der Zielgeraden zu scheitern. Schuld ist der deutsche MEP @EuropaJens, der auf den letzten Metern die polnische Kohlelobby sowie EKR und EVP unterstützt, um Ausnahmen für die #Kohle durchzuboxen. Thread. (1/7)
Doch von vorne: Ein Großteil der #Methan-Emissionen des Energiesektors kommt aus Kohlebergwerken, zwei Drittel davon alleine aus #Polen. In #Polen ist gerade Wahlkampf, deswegen gibt es dort Aufruhr wegen der neuen Auflagen für Kohlebergwerke. (2/x) Image
Ein neuer EKR-Vorschlag sieht vor, die #Kohle weitgehend von konkreten Verpflichtungen auszunehmen. Der Grenzwert für das Verbot des Ablassens von #Methan durch Lüftungsschächte im Untertagebau wird z.B. 16 Mal (!) höher angesetzt als von der @EU_Commission vorgeschlagen. (3/x) Image
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Apr 5
What a joke! In Sachen Verfügbarkeit von #Wasserstoff widersprechen sich die #Gaslobby und die @fdp selber. Das zeigt dieses Dokument des @BMF_Bund aus dem letzten Jahr. Das Ministerium von @c_lindner hält darin eine Beimischung von nur 55% in 2030 für „nicht realistisch“. (1/x)
Das Papier ist die offizielle Stellungnahme des @BMF_Bund zur #EUTaxonomy. Es ging dabei um die Beimischung von #Wasserstoff für #Gaskraftwerke. Damals wollte die @fdp die Kriterien aufweichen. (2/x)
Heute kann sich @c_lindner offenbar nicht mehr dran erinnern. Im Klartext heißt das: Die @fdp schützt die Industrie vor Beimischungszielen, die sie nicht realistisch findet. Gleichzeitig macht sie mit noch höheren Quoten Verbraucher*innen die #Gasheizung schmackhaft. (3/x)
Read 7 tweets
Apr 5
In #Brunsbüttel ist das #LNG-Projekt von @RWE_AG offenbar im Scheitern begriffen. Der Konzern hat nun auf der Marktplattform von @GIEBrussels die tatsächliche Kapazität des Terminals bekannt gegeben, diese beträgt nur 1,8 bcm im Jahr. Angekündigt waren dagegen 3,5 bcm/Jahr. (1/3) Image
In der Mitteilung oben ist eine Send-Out-Kapazität von 51,525 GWh/Tag angegeben. Dies entspricht 18,8 TWh oder 1,8 bcm im Jahr. Damit bleibt das Terminal auch weit hinter dem #LNGG zurück, das eine Einspeisung von 5 bcm als Mindestmaß nennt. (2/x)
Eine Genehmigung für das #LNG-Terminalschiff Höegh #Gannet gibt es aber ohnehin nicht. Deshalb ist der Betrieb der #FSRU aus unserer Sicht ohnehin rechtswidrig. Diese neuen Zahlen zeigen außerdem, dass das Projekt unnötig ist. (3/3)
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Apr 5
Das erste Quartal ist rum. Zeit für eine Zwischenbilanz zur #Gasversorgung 2023 auf Basis der Daten der @bnetza. Erstaunlich: Die Netto-Importe sind in 2023 (blaue Linie) fast auf dem Niveau des Vorjahres. (1/10) Image
Erläuterung: Die Netto-Importe sind die gesamten Importe abzüglich der Exporte von Deutschland in Nachbarstaaten. Auch die (geringe) einheimische Produktion habe ich abgezogen. Vorteil der Darstellung: Die jetzige Mitversorgung anderer Länder ist so bereits berücksichtigt. (2/x)
Hochgerechnet auf das Gesamtjahr sind die Netto-Importe 2023 im Vergleich zum Vorjahr bisher nur 6,3% geringer. Umgerechnet in benötigter Import-Kapazität wären dies überschaubare 5,8 bcm. Das entspricht grob einer #FSRU. (3/x)
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Apr 1
Die gestrige Einigung zum #GEG lässt noch viele Fragen offen. Klar ist aber: Die #Gas-Lobby konnte sich mit zentralen Forderungen durchsetzen. Gehen wir das mal mit heutigem (unvollständigen) Wissensstand durch. (1/15)
In Neubau und Bestand sollen auch Hybridheizungen (#Wärmepumpe + #Öl oder #Gas) das 65% EE-Kriterium erfüllen. Im Neubau ist das unnötig, da gibt es für eine solche Lösung in der Praxis keinen Bedarf. (2/x)
Auch im Bestand sind Eigentümer*innen besser beraten, die #Wärmepumpe entsprechend zu dimensionieren, statt auf eine Hybridlösung zu setzen. In der Praxis erwarte ich auch hier keine große Relevanz der Regelung. (3/x)
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Mar 31
Weil es die Politik und @uniper_energy nicht tun, unterstützen nun wir von der @Umwelthilfe die Krabben- und Muschelfischer in #Wilhelmshaven bei einem biologischen Effektmonitoring. Das Ziel: Die Folgen des #Biozid-Einsatz der #FSRU Höegh #Esperanza dokumentieren. (1/7)
Dafür haben die Fischer jetzt an einer der Muschelkulturen in unmittelbarer Nähe der #Esperanza Muscheln in speziellen Netzen angebracht. Durch spätere Untersuchung dieser Muscheln im Labor können wir die Folgen des #Biozid- bzw. #Chlor-Einsatz aufzeigen. (2/x)
Die Untersuchung der Muscheln hat den Vorteil, dass hier die Anreicherung der Folgeprodukte des #Chlors sowie Konzentrationswirkungen erfasst werden. Das ist ein entschiedener Vorteil gegenüber dem Vorgehen von @uniper_energy und #NLWKN. (3/x)
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