Gedenkstätte Plötzensee. Erinnerung an Johanna #Kirchner (* 1889, † 1944), Kommunalpolitikerin der SPD in den 20er Jahren, am Aufbau der Arbeiterwohlfahrt beteiligt, vom NS-Regime #otd 1944 zum Tode verurteilt und am 9. Juni 1944 im Strafgefängnis Plötzensee ermordet.
Johanna #Kirchner, geboren in Frankfurt am Main, wuchs als Kind einer seit langer Zeit sozialdemokratisch engagierten Familie auf und war seit dem Jahr 1926 als Parteisekretärin in der SPD aktiv, nachdem sie als Jugendliche der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) angehört hatte.
Das NS-Regime zerschlug die Gewerkschaften und stürmte die SPD-Parteibüros bereits im Jahr 1933. Johanna #Kirchner verließ ihr Büro am 2. Mai 1933 als letzte Person und nahm dabei die Mitgliederdatei an sich.
Die SPD wurde unter dem Naziterror im Juni 1933 dauerhaft verboten.
Der Haftbefehl gegen die engagierte Sozialdemokratin erging ebenfalls im Jahr 1933, weshalb Johanna #Kirchner die Flucht antrat - zuerst in das Saarland. Sie traf hier auf Marie #Juchacz und unterstützte sie in ihrem Restaurant, in dem sich viele geflohene SPD-Mitglieder trafen.
Johanna #Kirchner hielt von hier aus Kontakt zur SPD in Frankfurt am Main und zum Exilvorstand der Partei in Prag.
Die Flucht führte sie dann weiter nach Frankreich, wo sie gemeinsam mit kommunistischen Gruppen ihren Kampf gegen den Nationalsozialismus entschlossen fortsetzte.
Die Vichy-Regierung lieferte die Widerstandskämpferin im II. Weltkrieg an das nationalsozialistische Deutsche Reich aus. Johanna #Kirchner wurde unter dem NS-Regime zu einer zehnjährigen Zuchthausstrafe verurteilt, bevor dieser Richterspruch in ein Todesurteil umgewandelt wurde.
Das Urteil erging am 21. April 1944 vor dem nationalsozialistischen Volksgerichtshof und wurde am 9. Juni 1944 im damaligen Strafgefängnis Plötzensee vollstreckt. Der Mord an Johanna #Kichner wurde mit dem Fallbeil ausgeführt.
Blick in den Saal, in dem sie enthauptet wurde.
Literatur zu Johanna #Kirchner u. a. auf den Websites der Gedenkstätte Deutscher Widerstand und der Arbeiterwohlfahrt.
🙏 Herzlichen Dank zudem an die großartige @frauabgeordnete, die mir mehrere Details zum bewegten Leben von Johanna #Kirchner bereits vor geraumer Zeit zukommen ließ und sie unter #FrauenimWiderstand ebenfalls vorstellte - und folgt ihr bitte, sie twittert super! #ff
✍️ "Ein Heer von braunen Ratten frisst im Land." Vers von Albrecht #Haushofer (* 1903, † 1945 (#otd)), Professor für Geographie und Schriftsteller, unter dem Naziterror im Widerstand, am 23. April 1945 von der SS ermordet.
Büste in der "Straße der Erinnerung", Moabit, #Berlin.
Albrecht #Haushofer schloss sich unter dem NS-Regime dem konservativen Widerstand an, wurde nach dem erfolglosen Umsturzversuch vom 20. Juli 1944 verhaftet und in der Nacht vom 22. auf den 23. April 1945 erschossen. #otd
Sächsische Straße 26 in Wilmersdorf. Erinnerung an Lisa #Holländer (* 1890, † 1986 (#otd)), Widerstandskämpferin gegen das NS-Regime, die lebensrettende Hilfe für mehrere Jüdinnen und Juden leistete und im Jahr 1971 als „Gerechte unter den Völkern“ anerkannt wurde.
Die beiden Jüdinnen, von denen die Inschrift auf der Gedenktafel im #lasttweet berichtet, waren Ella und Inge #Deutschkron (Mutter und Tochter), die unter dem Naziterror für mehrere Jahre "untergetaucht" in Berlin und in Potsdam lebten und schließlich dem NS-Regime entkamen.
Lisa #Holländer ließ sie zeitweise versteckt bei sich wohnen und half unter dem Naziterror, wie Inge #Deutschkron berichtete, wiederholt auch anderen geflohenen jüdischen Mitmenschen zu überleben - insbesondere mit Lebensmitteln und Lebensmittelkarten sowie mit Kleidung.
Hans #Rosenthal (geb. 1925, gest. 1987 (#otd)), unvergessen als TV-Moderator - und unter dem Naziterror einst gerettet von #FrauenimWiderstand: Ida #Jauch (* 1886, † 1944), Emma #Harndt (* 1898, † 1977), Maria #Schönebeck (* 1901, † 1950).
Hans #Rosenthal, geboren in Berlin, wuchs im Stadtteil Prenzlauer Berg auf und wurde unter dem NS-Regime bereits als Jugendlicher wiederholt mit Zwangsarbeit gepeinigt.
Blick auf sein einstiges Wohnhaus in der Winsstraße 63, wo er von seiner Geburt bis zum Jahr 1941 lebte.
Der Lebensweg war schon in jungen Jahren sehr steinig: Hans #Rosenthal verlor sehr früh seine Eltern. Der Vater verstarb im Jahr 1937 an Nierenversagen. Die Mutter verstarb im Jahr 1941 an Darmkrebs. Hans Rosenthal wurde mit seinem Bruder von einem Waisenheim in Obhut genommen.
2. 2. 1987: Die "Südwest Presse" druckt die Todesanzeige für den kurz zuvor verstorbenen Dr. Gerhard #Klopfer ab, der "ein Leben zum Wohle aller, die in seinem Einflußbereich waren" geführt habe.
Ein Skandal: Klopfer war der letzte noch lebende Teilnehmer der "Wannseekonferenz".
Die "Wannseekonferenz" des NS-Regimes hatte am 20. Januar 1942 in Berlin stattgefunden. Die Gesprächsteilnehmer hatten unter dem Vorsitz von Reinhard #Heydrich einen Grundsatzplan zur koordinierten Deportation und Ermordung der jüdischen Bevölkerung aus ganz Europa beschlossen.
Gerhard #Klopfer (1905 - 1987) hatte an der so genannten "Wannseekonferenz" als Leiter der "Staatsrechtlichen Abteilung III" der Parteikanzlei der NSDAP teilgenommen und war nach 1945 für seine Taten in der NS-Zeit bis zuletzt nie in einem Gerichtsverfahren belangt worden.
Eva-Maria-Buch-Haus mit Bezirkszentralbibliothek von Tempelhof-Schöneberg. Erinnerung an Eva-Maria #Buch (* 1921, † 1943), Dolmetscherin und Buchhändlerin, unter dem Naziterror im Widerstand. Der Prozess, der zu ihrem Todesurteil führte, begann am 1. Februar 1943. #otd
Eva-Maria #Buch wuchs als Kind eines römisch-katholischen Elternhauses auf und besuchte als Schülerin die von Ordensschwestern geleitete, kirchliche Unterrichtsanstalt der Ursulinen im Stadtteil Kreuzberg. Die Schule wurde unter dem NS-Regime im Jahr 1939 zwangsweise geschlossen.
Eva-Maria #Buch konnte ihre Schullaufbahn mit der Mittleren Reife beenden. Sie bildete sich im Eigenstudium und studierte schließlich Sprach- und Dolmetscherwesen an der Auslandshochschule der Berliner Universität bzw. an deren neugebildeter "Auslandswissenschaftlicher Fakultät".
Gedenk- und Bildungsstätte "Haus der Wannseekonferenz". Erinnerung an Andrée #Geulen (* 1921, † 2022), belgische Lehrerin, unter dem NS-Regime im Widerstand mit lebensrettender Hilfe für sehr viele jüdische Kinder, verstorben vor exakt einem halben Jahr am 31. Mai 2022. #Berlin
Andrée #Geulen widersetzt sich dem Naziterror bereits als junge Frau in ihrem Alltag als Lehrerin in Bruxelles und arbeitet dann Hand in Hand mit belgischen Widerstandsgruppen - als 'Claude Fournier', also unter einem Tarnnamen. Die Hilfe, die sie leistet, gilt vor allem Kindern.
Ida #Sterno (geb. 1902, gest. 1964), eine jüdische Widerstandskämpferin aus dem "Comité de Défence des Juifs", wird ihr wichtigster Kontakt. Die Frauen organisieren die versteckte Unterbringung von jüdischen Kindern und Jugendlichen in vielen christlichen Familien und Klöstern.