Heute vor 105 Jahren am 7. Mai 1918: Die Mittelmächte (Deutschland und Österreich-Ungarn) schließen mit Rumänien den "Frieden von Bukarest". Ein Dokument der Unterwerfung, das - im Gegensatz zum #VersaillerVertrag - heute in der deutschen Öffentlichkeit vergessen ist. Thread/1
Rumänien schloss sich im August 1916 der Entente an. Der Krieg verlief für Bukarest schleppend, im Bündnis mit #Russland hielt das Land aber durch. Doch in Folge d. russischen Revolution stand Rumänien plötzlich alleine da. Im Dezember 1917 war es zum Waffenstillstand gezwungen/2
Im Mai 1918 folgte ein Friedensvertrag, der weite Teile der rumänischen Wirtschaft (v.a. Lebensmittel und Erdöl) unter Kontrolle der Mittelmächte stellte. Rumänien musste Territorium, Infrastruktur und Zugang zum Meer abgeben. "Ein Friede zwischen Sieger und Besiegten" so die/3
"Frankfurter Zeitung" unmissverständlich. Deutschland träumte im Frühjahr 1918 noch vom "Hindenburgfrieden" d. Zentraleuropa unter dt. Hegemonie bringen sollte. Der Vertrag mit Rumänien war eine Blaupause dieser gewünschten Neuordnung. Es gab auch Rechtfertigungen des Vertrags:/4
"Wir führen keinen Krieg um zu erobern" schrieb das "Wiener Extrablatt" - "wir verlangen von Rumänien keine Gebietsabtretungen, sondern nur Berichtigungen der Grenzen". Das sah man auf Seiten der Entente anders: Der "Daily Telegraph" sprach, gsnz zurecht, von "Erpressung"/5
Wenn immer #Versailles als (vermeintlich) "ungerechter Frieden" oder gar als Ursache für den nächsten Krieg bezeichnet wird, ignoriert man die Erfahrungen in Osteuropa. Deutschland hielt sich selbst nicht zurück und unterwarf Rumänien mit einem äußerst harten Vertrag/Ende
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#tagderbefreiung - #TagDesSieges: 8. oder 9. Mai? 1939 oder 1941? Die symbolische Auseinandersetzung um die Erinnerung an den #ZweitenWeltkrieg ist zentral, um #Russland/s Krieg gegen die #Ukraine zu verstehen. Für #Putin geht es um die Deutungshoheit über die Vergangenheit/1
#Russland hat aus der Erinnerung an den deutschen Überfall 1941 einen Staatskult gemacht, der die Vorgeschichte - v.a. den Pakt mit Hitler - ignoriert. Er baut auf der sowjetischen Deutung auf, die vor allem Breschnew nach 1965 prägte und die Entstalinisierung beendete/2
"Der große vaterländische Krieg" bekam nach der russ. Unabhängigkeit 1991 eine fast ausschließlich russ.-nationale Deutung. #Selenskyj brach heute endgültig damit, in dem er den Gedenktag - wie im Westen - vom 9. auf d. 8. Mai verschob. Den Tag als die Wehrmacht kapitulierte/3
Nach der ungewöhnlich langen und "epochalen" Regierungszeit seiner Mutter wird er nach fast 60 Jahren als Thronfolger schließlich selber König - Nein, nicht #CharlesIII sondern Edward VII. Seine #Krönung im Jahr 1902 wurde beinahe zur Katastrophe! #Coronation2023 ein Thread/1
Mit 59 Jahren galt der Thronfolger zu seiner Zeit als ziemlich alt. Edward VII. war zudem gesundheitlich angeschlagen. Nur zwei Tage vor der geplanten #Coronation am 26. Juni 1902 erkrankt er an einer schweren Blinddarmentzündung. Die Feier muss auf den August verschoben werden/2
"König Edward der Kranke" so spotteten die Satirezeitschriften. Die neue Krönungsfeier am 9. August wird deutlich abgespeckt, um den König zu schonen. Ärzte und sogar ein Rollstuhl stehen bereit. Der Wiener "Kikeriki" illustriert "König Edward und den Tod"/3
Der #1Mai 1952 war Stalins letzter. Er stand am Höhepunkt seiner Macht aber gleichzeitig auch seiner Paranoia. Zu keiner Zeit gab es im Gulag mehr Gefangene als in der Spätphase des Stalinismus. Trotz des Sieges über Hitler sah er überall Feinde und Verräter/1
Mit Stalins Unterstützung überfielen die Truppen #Nordkorea/s unter Kim-Il Sung den Süden. Stalins Propaganda drehte die Wahrheit um, sprach vom "schurkischen Überfall" der USA auf die Volksrepublik - organisiert von "Wall-Street Magnaten". #Putin nutzt heute ähnliche Motive/2
Sogar die angeblichen "bakteriologischen Kampfmittel" erleben ein Comeback. #Kriegstreiber sei der Westen, während die Sowjetunion und ihre "Verbündeten" (tatsächlich abhängige Marionettenstaaten) sich für den "Frieden" einsetzen würden. Ein großer Teil der Volkswirtschaft/3
Das Bündnis Stalins mit Hitler zwischen 1939 u. 1941 stellt #Putin/s Deutung der Geschichte in Frage. #Russland/s Propaganda ist deswegen auch bemüht die Kooperation beider Diktaturen als erzwungene "strategische Notwendigkeit" zu verkaufen. Ein Blick auf die Quellen: Thread/1
Stalins 60. Geburtstag war ein Großereignis der sowjetischen Propaganda. Die Regierung Nazideutschlands richtete herzliche Grüße aus. Hitler sprach von der "glücklichen Zukunft der Völker der befreundeten Sowjetunion". Zuvor hatten beide Diktaturen Polen gemeinsam besetzt/2
Der "Völkische Beobachter" sprach v. d. "Rückkehr zur traditionellen freundschaftlichen Zusammenarbeit" Dtl. und Russlands. Eine "natürliche und vernünftige Politik zwischen großen Ländern" gegen "Einflussversuche raumfremder Länder" - gemeint waren die westlichen Demokratien/3
#Russland/s "Trojanisches Pferd" in der EU? #Ungarn spielt seit Beginn der russ. Invasion der #Ukraine eine zwielichtige Rolle: #Orban blockiert immer wieder Sanktionen gegen Russland und verweigert der Ukraine die Unterstützung. Heute tagt d. Fidesz Partei unter dem Motto:/1
"Frieden und Sicherheit" - im Hintergrund ist allerdings die Karte des historischen "Großungarn" zu sehen. Darin Territorium die heute zu Kroatien, der Slowakei, der Ukraine, Serbien und Österreich gehören. Was Orban und Putin gemeinsam haben ist die vermeintliche "Opferrolle"/2
einer "ungerechten Friedensordnung". Ungarns Imperium, in dem zahlreiche nationale Minderheiten lebten, wurde im "Vertrag von Trianon" nach dem Ersten Weltkrieg aufgelöst. Bereits der "Reichverweser" Miklós Horthy (1868-1957) versuchte "Großungarn" im Bündnis mit Hitler wieder/3
18. August 1920: Die Armeen Sowjetrusslands stehen vor Warschau. Polen kämpft um seine Existenz als Staat. In Deutschland mobilisieren die Kommunisten dagegen für "Solidarität mit Sowjet-#Russland" und gegen #Waffenlieferungen an die bedrängten Polen. In Stuttgart rief die KPD/
zu einem Massenprotest gegen die militärische Unterstützung Polens auf. Die Demonstranten sollten "gegen die europäische Kriegsgefahr Stellung" nehmen. Der Krieg sei v. franz. u. brit. "Kapitalisten" eingefädelt worden, um "Russlands unermessliches Rohstoffreservoir auszubeuten"/
Erinnert erschreckend stark an viele aktuelle #Ostermaersche und "#Friedenskundgebungen" in Deutschland. Täter-Opfer Umkehr, Verschwörungsglaube und das alte Feindbild des "Westens".