Heute ist #Verfassungstag. Mit dem #Grundgesetz vor 74 Jahren begann die Entwicklung zu einer nachhaltigen und stabilen parlamentarischen Demokratie in Deutschland. Doch wie blickte Stalins Sowjetunion auf dessen Einführung? Vieles erscheint heute wieder erschreckend aktuell/1
Die vom Obersten Sowjet herausgegebe "Isvestija" schrieb von "einem Werkzeug der westlichen Besatzungsbehörden". Die Ironie ist allerdings, dass die von Stalin in der sowjetischen Zone eingesetzte "Gruppe Ulbricht" tatsächlich einem sowjetischen Marionettenregime entsprach/2
Ex-Außenminister Molotow (der u.a. durch seine jüdische Frau bei Stalin in Ungnade gefallen war) kommentierte, dass das Grundgesetz das "Auftauchen eines neuen Bismarck oder Hitler" ermöglichen würde (...während es gleichzeitig die deutsche Souveränität beschränkte? 🤔)/3
Für Stalin war die junge Bonner Republik von "reaktionären Faschisten" beherrscht, die eine neue Militarisierung anstreben würden. Zwar gab es in der Bundesrepublik ehemalige Politiker aus dem NS (z.B. Hans Globke) doch die SED nahm ebenfalls zahlreiche "Ehemalige" auf/4
Stalin selbst förderte die Aufnahme früherer NS-Funktionäre, während er mit der Kampagne gegen "wurzellose Kosmopoliten" eine zunehmend antisemitische Politik durchsetzte - "#Faschismus" war für ihn die westliche liberale Demokratie. Vieles was #Putin heute von sich gibt/5
entspricht dem Denken Stalins. Auffällig wie sehr sich heute die totalitären Ideologien annähern, da rechtsextreme "Reichsbürger" die demokratische Ordnung mit ähnlicher Propaganda wieder in Frage stellen/Ende - Quelle: Deutsche Übersetzung aus der "Isvestija" vom 6.10.1949
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Heute ist der 102. Geburtstag von Andrei #Sacharow. Er war sowjetischer Nuklearphysiker und Menschenrechtler. Als erster Vorsitzender von #Memorial verstand er, dass nur eine Aufarbeitung totalitärer Vergangenheit den Weg in eine demokratische Zukunft ermöglicht. Thread/1
Er kritisierte bereits 1966 die unvollständige "Entstalinisierung". Unter Breschnew diente der Siegeskult im Zweiten WK der Stütze des Systems u. seiner Legitimation. Sacharow verurteilte die Niederschlagung d. "Prager Frühlings" 1968 u. forderte d. Einhaltung d. Menschenrechte/2
Als Nobelpreisträger (1975) blieb ihm die Psychiatrie erspart, in der viele sowj. Dissidenten weggesperrt wurden. Die Parteiführung verbannte ihn 1980 in die damals geschlossenen Stadt Gorki (heute Nischni Nowgorod). Sein Gefängnis war als Wohnung im Plattenbau getarnt/3
Für alle, die noch Unklarheiten über #Putin/s Absichten in der #Ukraine haben und nicht verstehen (wollen) wie und warum #Russland diesen Krieg führt: Die Rede des russ. Politikers, Schauspielers und orthodoxen Priesters (!) Iwan.I. Ochlobystin /1
gehalten am 30. September 2022 auf dem Roten Platz in Moskau, unmittelbar nach Putins Verkündung über die "Annexion" der besetzten Territorien der Ukraine durch Russland. Meine Übersetzung: "Früher oder später passiert das, was wir alle erwarten – wir werden siegen/2
Aktuell gibt es die Idee die „Spezialoperation“ umzubenennen in eine „antiterroristische Operation“, manche sagen es wird ein vaterländischer Krieg. Ich glaube es ist nicht ausreichend - es sollte richtig heiliger Krieg genannt werden, heiliger Krieg! /3
Zar Alexander III. erlässt am 15. Mai 1882 die Maigesetze/Временные правила (Vorläufigen Gesetze), die das jüdische Leben im Zarenreich sehr stark einschränkten. Es begann eine Periode der Repressionen und Paranoia, die Nachwirkungen bis ins heutige #Russland hat, Thread/1
Hintergrund war das Attentat auf den „Reformzaren“ Alexander II. durch Revolutionäre der „Narodnaja Wolja“ Volkswille. Obwohl Juden nicht beteiligt waren, rollte eine Welle von Pogromen durch das Zarenreich. Verschwörungstheorien und Antisemitismus verbreiteten sich rasend/2
Alexander III. ungebildet, streng konservativ u. von „krankhaften Antisemitismus“ (so der sowj. Historiker P.A. Zajončkóvskij) getrieben, ging mit Gesetzen gegen Juden vor. Die Maigesetze schränkten u.a. die Freizügigkeit von Juden im Zarenreich stark ein, v.a. auf dem Land/3
Die Dumabgeordnete Irina Jarowaja fordert eine Verschärfung des Gesetzes gegen "#Russophobie". Künftig soll diese in #Russland strenger bestraft werden. Die Abgeordnete war früher Teil der liberalen Oppositionsplattform "Jabloko" ist aber später zur #Putin- Hardlinerin mutiert/1
Sie gehört inzwischen zu den aktivsten Dumabgeordnete u. ihre Gesetzesinitiativen laufen immer auf eine Einschränkung von Freiheitsrechten hinaus. Hintergrund ist u.a. die Ankündigung Polens künftig nicht mehr #Kaliningrad sondern die polnische Bezeichnung Królewiec zu nutzen/2
#Putin/s Sprecher Peskow sprach von "Russophobie an der Grenze zum Wahnsinn" - was nun genau diese "#Russophobie" sein soll, ist völlig unklar. Bereits jetzt kann so ziemlich jede kritische Äußerung als "Diskreditierung der russischen Armee" bestraft werden./Ende
10. Mai 1940: Deutschland startet den Westfeldzug, die Wehrmacht überfällt Luxemburg, Belgien, die Niederlande und Frankreich. Wie üblich bezeichnet sich #Hitler selbst als Opfer: Frankreich und Großbritannien würden versuchen "Deutschland in Schwäche und Ohnmacht zu halten" /1
Schuld am Krieg seien die "britischen Weltherrscher", die erst Polen "vorgeschickt" und dann den Norden (Dänemark, Norwegen) gegen das Reich mobilisiert hätten: "Deutschland soll zerschlagen und in lauter kleine Staaten aufgelöst werden". Die "Westmächte" hätten Deutschlands/2
"Friedensversuche zurückgewiesen" und den Krieg erklärt. "Das deutsche Volk hat keinen Haß und keine Feindschaft gegen das englische oder französische Volk" so Hitler - doch es ginge für Deutschland um die Frage "ob es leben oder ob es untergehen soll" so Hitler/3
#tagderbefreiung - #TagDesSieges: 8. oder 9. Mai? 1939 oder 1941? Die symbolische Auseinandersetzung um die Erinnerung an den #ZweitenWeltkrieg ist zentral, um #Russland/s Krieg gegen die #Ukraine zu verstehen. Für #Putin geht es um die Deutungshoheit über die Vergangenheit/1
#Russland hat aus der Erinnerung an den deutschen Überfall 1941 einen Staatskult gemacht, der die Vorgeschichte - v.a. den Pakt mit Hitler - ignoriert. Er baut auf der sowjetischen Deutung auf, die vor allem Breschnew nach 1965 prägte und die Entstalinisierung beendete/2
"Der große vaterländische Krieg" bekam nach der russ. Unabhängigkeit 1991 eine fast ausschließlich russ.-nationale Deutung. #Selenskyj brach heute endgültig damit, in dem er den Gedenktag - wie im Westen - vom 9. auf d. 8. Mai verschob. Den Tag als die Wehrmacht kapitulierte/3