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Mar 14, 2022, 26 tweets

Update #Ukraine .
Im Überblick:
- Truppenstützpunkt in West-Ukraine vernichtet, offensichtlich westliche Kämpfer getroffen;
- schwerer Raketenangriff auf #Donetsk ;
- #Kadyrow besucht Truppen nahe Kiew;
- russ. Truppen setzen Kampfdrohnen und "Krasnopol" ein.
Thread 👇
(1/25)

In der Nacht zum 13. März haben russische Truppen den ukrainischen Truppenstützpunkt #Jaworiw , der sich in der Nähe des westukrainischen Stadt #Lwiw befindet, vernichtet.
Dutzende Kämpfer wurden dabei getötet. Die genaue Zahl schwankt je nach Quelle zwischen 35 und 180.
(2/25)

#Jaworiw wurde offensichtlich mit Marschflugkörpern vom Typ "Kalibr" getroffen.
Nach ukr.Angaben wurden 30 Raketen auf den Stützpunkt abgefeuert, wobei die meisten davon durch die ukr.Flugabwehr abgeschossen wurden.
Nach russ.Angaben wurden insgesamt nur 7 Kalibr abgefeuert.
(3/)

Es ist nicht der erste ukr. Militärstützpunkt, der mit Marschflugkörpern vernichtet wird, aber vermutlich der Brisanteste.
In #Jaworiw waren vor dem Kriegsausbruch westliche Ausbilder aktiv und bildeten die ukrainischen Truppen aus.
#UkraineRussiaCrisis
(4/25)

Kurz nach dem verheerenden Raketenangriff suggerierte der ukr.Verteidigungsminister Reznikow sogar, die Raketen hätten auch diese westlichen Ausbilder getroffen. Dies wurde allerdings sofort aus Washington dementiert.
Man habe alle Ausbilder schon vor Wochen abgezogen.
(5/25)

Die Intentionen der beiden Erklärungen sind klar.
Kiew tut alles, um die USA/NATO irgendwie zu einem Eingreifen im Krieg zu bewegen, und sei es "nur" mit einer Flugverbotszone.
Washington tut alles, um eben NICHT in einen direkten Konflikt mit Russland hineingezogen zu werden.
6/

Zugleich hatte Reznikow in dem Sinne recht, als dass sich zum Zeitpunkt des Raketenangriffes in der Tat westliche Kämpfer in #Jaworiw befunden haben.
Allerdings keine "offiziellen" US-Militärs, sondern Freiwillige und/oder Söldner.
#Ukraine #UkraineConflict
(7/25)

In #Jaworiw befand sich nämlich der Sammelpunkt für ankommende westliche Kämpfer, die in eine Art "Fremdenlegion" organisiert und in den Krieg gegen russ.Truppen geschickt werden sollten.
Der Raketenangriff hat anscheinend auch zahlreiche dieser Kämpfer getötet oder verletzt
(8/)

Laut Medienberichten wurde die Aufstellung dieser "Fremdenlegion" im Moment gestoppt.
Dies liege auch daran, dass zahlreiche der westlichen Freiwilligen (die den Angriff überlebten) zügig die #Ukraine wieder verlassen hätten.
Screenshots: Aufnahmen eines US-Kämpfers vom Angriff.

Das Ironische dabei ist, dass die westlichen Söldner für diesen verheerenden Raketenangriff in gewisser Weise selbst verantwortlich waren.
Teilweise posteten sie in sozialen Netzwerken, wie sie in #Jaworiw angekommen sind, untergebracht werden und demnächst an die Front gehen.

In anderen Worten:
russ.Armee wusste genau, dass die westlichen Kämpfer in #Jaworiw versammelt sind.
Dafür brauchte es nicht mal eine Aufklärung oder einen Geheimdienst, man musste nur die sozialen Netzwerke aufmachen.
Hier als Bsp. ein Post eines bras. Söldners NACH dem Angriff.

Die Folgen der Zerstörung von #Jaworiw könnten in der Tat gravierender sein, als auf den ersten Blick ersichtlich.
Ausländischen Freiwilligen/Söldnern könnte auf Dauer die "Motivation" vergehen, in der #Ukraine zu kämpfen, wo man mit solchen Raketenangriffen rechnen muss.
(12/25)

Die ersten Anzeichen für diese Tendenz kamen übrigens schon vor einigen Tagen.
Die SUN veröffentlichte ein Interview mit einem Briten, der als einer der ersten westlichen Freiwilligen in die #Ukraine ging..und diese auch schnell verließ mit den Worten: I didn’t go there to die.

Womöglich als eine Art Vergeltungsschlag für #Jaworiw führten ukrainische Truppen heute Vormittag einen schweren Raketenangriff mit einer ballistischen Rakete vom Typ "Totschka" auf #Donetsk aus.
#UkraineKrieg #Ukraineconflict
(14/25)

Je nach Quelle wurden dabei zwischen 16 und 20 Menschen getötet.
Es ist der erste solche ukrainische "Totschka"-Angriff auf #Donetsk seit dem Beginn der russischen Invasion.
Vorherige Raketen gingen meist Richtung Russland👇
#UkraineRussiaCrisis
(15/25)

Nach Angaben der Donezker Stadtverwaltung habe die Rakete Cluster-Munition getragen.
Aufnahmen von vor Ort scheinen dies zu stützen. Zu sehen sind zahlreiche Splitter-Treffer auf einer großen Fläche. Autos sind durchsiebt.
Augenzeugen sprachen von mehreren Explosionen.
(16/25)

Unklar bleibt die Rolle der Flugabwehr.
Es heißt, die Flugabwehr habe die Rakete erst in der Endflugphase über der Stadt getroffen, sodass laut der DVR ein Teil der Streumunition noch gestreut habe sowie auch die Trümmerteile der Rakete auf die Stadt niedergingen.
#Donezk
(17/25)

In anderen Worten:
auf manchen Portalen wird darüber gestritten, was nun überwiegend die Opfer verursachte - die teilweise entfaltete Streumunition oder die runterfallenden Raketenteile.
Pro-LDVR-Quellen betonen das Erste, pro-Ukraine-Quellen heben eher das Zweite hervor.
(18/25)

Der tschetschenische Machthaber #Kadyrow ist unterdessen anscheinend in den Vororten von #Kiew angekommen, um seine Truppen persönlich auf den Sturm der ukr. Hauptstadt einzustimmen.
Ukrainische Vertreter versprachen, den tschetschenischen Machthaber zu vernichten.
(19/25)

Interessanterweise hat sich die tschetschenische Gruppierung mittlerweile auf zwei große Stoßtrupps aufgeteilt.
Die eine befindet sich bei Kiew und soll offensichtlich den Sturm von #Kyiv machen. Die andere, angeblich 5000 Mann stark, soll demnächst #Mariupol stürmen.
(20/25)

Die russischen Truppen gehen derweil zu einem immer massiveren Einsatz von Kampfdrohnen sowie von sog. "Krasnopol"-Munition über.
Man will die Drohnen offensichtlich für "präzisere" Luftschläge einsetzen, als dies etwa mit Artillerie möglich ist.
Hier einige Screenshots.
(21/25)

Des weiteren wird auch immer häufiger die sogenannte "Krasnopol"-Munition eingesetzt.
Es handelt sich dabei um ein Artilleriegeschoss, das per Laser ins Ziel navigiert werden kann - also eine Art Hybrid zwischen Artillerie und Rakete.
#UkraineKrieg #Ukraine
(22/25)

Zuvor hatten Russen die "Krasnopol"-Munition fast ausschließlich in #Syrien eingesetzt, um Stützpunkte der bewaffneten Gruppierungen auszuschalten, ohne dabei zu den "klassischen" Luft- oder Raketenangriffen greifen zu müssen.
Hier mehr dazu 👇
(23/25)

Derweil ist auch die vierte Runde der russisch-ukrainischen Verhandlungen angelaufen.
Diesmal finden die Verhandlungen im Online-Format statt.
Große Hoffnungen, dass die Seiten zu irgendeinem Kompromiss kommen, gibt es allerdings nicht wirklich.
#Ukraine #UkraineWar
(24/25)

Die Forderungen der jeweiligen Seiten widersprechen sich im Moment weiterhin diametral.
Eine Annäherung wird wohl erst dann kommen, wenn sich die Lage auf dem Schlachtfeld für eine der Seiten kritisch verschlechtert.
Mehr zu den Forderungen hier👇
(25/25)

Korrektur zum 16. Tweet.
Praktisch zeitgleich zu Donezk ging auch in Kiew eine Rakete nieder. Vermutlich auch abgeschossen.
Durch die zeitliche Überschneidung gab es anschließend Verwirrung um die Bilder.
Die Richtigstellung:
Fotos 1-3 sind aus Donezk.
Foto 4 ist aus Kiew.
26/25

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