Wir sind zu wenig radikal. @SawsanChebli hat recht, und dass ihr aus der @fdp widersprochen wird, zeigt nur, wie recht sie hat. Wir Republikaner müssen endlich radikal werden, so radikal, wie es zum Begriff des Republikanismus gehört. Schluss mit Defätismus und Appeasement.
Eine Republik ist per se radikal. Im neunzehnten Jahrhundert war die Republik die radikale Alternative zu den konstitutionellen Monarchien, die den hierarchischen Aufbau der Ständegesellschaft nicht radikal verwarfen.
Radikaler Republikanismus heißt die Republik beim Wort nehmen, heißt Gleichheit ernstnehmen. Und eben daran lassen es führende Politiker unserer Republik fehlen. Sie tolerieren, dass es wieder Bürger erster und zweiter Klasse geben soll.
Einen Bürger anderer Hautfarbe, Sprache oder Religion als Gleichen anzunehmen: Das ist die Zumutung, gegen die der Mob sich zur Wehr setzt. Ermutigt von Politikern, die das Ressentiment als berechtigte Sorge verstehen wollen.
• • •
Missing some Tweet in this thread? You can try to
force a refresh
Luisa Neubauer hat Hans-Georg Maaßen keinen Antisemiten genannt. Sie hat diesen Vorwurf im Gegenteil ausdrücklich verneint. Ihr Vorwurf lautet auf Verbreitung antisemitischer Inhalte von Dritten.
Laschet hat sich verhört oder so getan, als hätte er sich verhört, und Maaßen in seinen Antworten gegen den nicht erhobenen Vorwurf in Schutz genommen.
Laschet hat Maaßen allerdings auch gegen den tatsächlich von Luisa Neubauer erhobenen Vorwurf verteidigt. Das war eigentlich sehr unvorsichtig, denn Laschet wusste ja nicht (genau), auf welche Texte Neubauer sich bezog. Aber Laschet kommt mit so etwas durch.
Fünfzehn Monate Pandemie - und die Kulturfunktionäre haben nichts dazugelernt. Der Architekturhistoriker Nerdinger muss doch Burckhardts "Cicerone" kennen, "Eine Anleitung zum Genuss der Kunstwerke Italiens". sueddeutsche.de/muenchen/muenc…
Nerdinger ist übrigens Experte für NS-Architektur. Soviel zu seinen Maßstäben in Sachen "Erschrecken" und Menschenwürde.
Suggestive Frage, unsägliche Antwort. - Der aus der Öffentlichkeit verbannte Liefers wird bestimmt demnächst in die Akademie gewählt.
Wenn @DIEZEIT einen solchen Satz unredigiert stehen lässt, sollte sie für die nächsten hundert Jahre nicht mehr von "alternativen Fakten" und "Fake News" schreiben. zeit.de/2021/12/identi…
Die nächste Legende. Es ging nicht um Befugnis. Das Argument lautete: Wenn es nicht-weiße Übersetzer mit Expertise für Spoken Word gibt, sollte sich die weiße Dichterkollegin ohne diese Expertise vielleicht nicht vordrängeln.
Und manchmal gibt es für diese Wahrnehmung auch gute Gründe. Ich nehme zum Beispiel den Autor dieses Artikels, Armin Pfahl-Traughber, primär als Angehörigen der Gruppe der Bediensteten des Bundesamts für Verfassungsschutz wahr.
Martin Mosebach über die Arbeit an seinem Roman „Krass“: „Es gibt neue Beobachtungen, es gibt alte Erfahrung.“
„Realistisches Schreiben bedeutet, die eigentliche Wirklichkeit bedeutend abzudämpfen. Wollte man sie beschreiben, würde das in der Literatur, als Erzählung, unwahrscheinlich und zu krass, zu grell und zu abenteuerlich wirken.“
„Man muss die Wirklichkeit betrachten und ganz viel wegnehmen. Dann ist es für das Buch gerade erträglich.“
"Und dieser Schuster wird gefeiert wie bei Adalbert Stifter. Er wird als ein Heiliger der Verborgenheit gekennzeichnet. 'Etwas so Banales wie die Sehnsucht nach Aufstieg kannte er nicht.' Das muss man schon lesen wie: Dritter Stand, bleib bei deinem Leisten!"
Immerhin zwei Leute haben mich heute gefragt, was ich eigentlich klug und gehaltvoll an der von mir zur Lektüre empfohlenen Rezension von Martin Mosebachs "Krass" durch Ellen Kositza finde, @JochenVenus und @Sektordrei. Vielen Dank!
(Vielleicht habe ich auch jemanden übersehen. Pardon!)
Was ist eigentlich ein Roman? Was wäre ein guter Roman im Sinne eines Musterbeispiels für die Gattung? Und wäre so ein Musterroman wirklich ein guter? Mit diesen Fragen habe ich mich herumgeschlagen, als ich meine eigene Rezension schrieb, die heute im @FAZ_Feuilleton steht.