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Mar 20, 2020 15 tweets 7 min read Read on X
#Coronakrise und #Massenarbeitslosigkeit: Seit gestern Abend hat Österreich 74.000 neue #Arbeitslose in nur vier Werktagen. In Wahrheit liegt die Zahl noch viel höher: Es schon 84.000, weil das AMS nur selbst ausgegebene Anträge zählt aber nicht mitgebrachte. 1/14
Die schlagen erst mit Verspätung im System auf. Außerdem sind #AMS-Mitarbeiter mit Anträgen hinten nach, die stapeln sich schon auf den Schreibtischen. Viele Menschen kommen zudem nicht durch weil Telefon und Internet aufgrund des Andrags Ausfälle verzeichnen. 2/14
Theoretisch dürften aufgrund der Kündigungsfristen (2 Wochen oder länger) derzeit hauptsächlich Leute mit einvernehmlicher Kündigung beim AMS sein. Arbeitnehmer von Firmen, die sich daran halten, kommen größtenteils wohl erst in den kommenden Wochen. 3/14
Im März werden mit mit absoluter Sicherheit die höchste jemals gemessene Arbeitslosigkeit dieses Monats der Nachkriegszeit haben. Die Wirtschafts sperrt aktuell komplett zu. 4/14
Rechnet man die Arbeitslosigkeit im Februar weiter mit den Zahlen des AMS alleine von dieser Woche, ist der März in der #COVID19at-Krise jetzt schon schlimmer als der schlechteste Monat der Finanzkrise. 5/14 Image
Wieviele Menschen werden noch #arbeitslos (oder sind es schon, aber noch nicht beim AMS erfasst)? Seriöse Schätzung gibt es dafür keine, aber man kann sich anhand der Zahl der Beschäftigten in unterschiedlich schwer betroffenen Branchen trotzdem einmal heranwagen. 6/14 Image
Mit knapp 100.000 #Arbeitslosen schließen wir diese Woche wohl ab. Weitere 800.000 könnten betroffen sein, wenn sich die Umsatzrückgänge wie bisher in Arbeitslosen niederschlagen. Selbst wenn ein Drittel davon #Kurzarbeit macht, sind es immer noch weitere 500.000. 7/14 Image
Natürlich ist das alles nur Spekulation zu diesem Zeitpunkt. Aber vor allem wenn die Krise länger dauert, braucht es für die Nicht-Kurzarbeiter ein vernünftiges Auskommen in der kommenden #Massenarbeitslosigkeit. 8/14
Daher schlägt @mom_inst ein #CoronaAusgleichsgeld vor von mindestens EUR 1000 pro Person während der Krise. Details dazu gibt es hier: momentum-institut.at/system/files/2… 9/14
Wie setzen wir das im bestehenden System um? Im wesentlichen braucht es eine Erhöhung von #Arbeitslosengeld und #Notstandshilfe um 15%, in die zudem #Selbstständige ohne Einkommen geholt werden, die jetzt vor dem Nichts stehen. 10/14
Der Übergang von #Arbeitslosengeld in die niedrigere Notstandshilfe sollte für die Dauer der Krise ausgesetzt werden. Kein Arbeitsloser wird in behördlich geschlossenen Betrieben einen Job finden. Die Chance auf Jobaufnahme ist damit nahe null. 11/14
Nicht vergessen sollte man, dass für #Arbeitslose, #Notstandshilfebezieher, und #Geringverdiener bei einem Stillstand der Wirtschaft die Möglichkeit wegfällt, #geringfügig zu arbeiten. Viele benötigen dieses Einkommen aber um zu überleben und Rechnungen zu begleichen. 12/14
Auch Menschen im informellen Sektor suchen sich nicht immer aus, dass sie "schwarz" arbeiten - oft ist es einfach Usus in der Branche. Auch sie brauchen aber in diesen Zeiten eine minimale Absicherung, wenn ihre Einkommensquelle wegfällt. 13/14
Als letztes Auffangnetz benötigen diese Menschen dringend einen unkomplizierten Zugang in eine auf 1000 Euro erhöhte #Mindestsicherung. Ganz ohne Vermögensprüfungs-Striptease für die Dauer der Krise. Damit sich jeder ausreichend Lebensmittel, Miete, und Seife leisten kann. 14/14
Update: Wie oben vorhergesagt ist die Bilanz der desaströsesten Arbeitsmarktwoche in der österreichischen Geschichte knapp 100.000. Konkret +97.500.

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derstandard.at/story/30000002…
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