Die „#Schweinegrippe“ wird in #Coronazeiten gerne als Beispiel für eine übertriebene Angst vor einer #Pandemie angeführt. Es sei ja viel harmloser gewesen als Experten vorausgesagt hätten. Panikmache. Und so sei es mit #Corona ja jetzt auch.
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Heute wissen wir, warum es weniger Opfer gab als befürchtet, aber auch, warum die Opfer so jung waren. Und das hat viel mit der Spanischen Grippe zu tun. Der Schweinegrippe-Erreger war nicht relativ harmlos, obwohl er der Spanischen Grippe ähnlich war, sondern weil er es war.
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Die Abbildung zeigt die Influenza-Pandemien der letzten 100 Jahre. Wir beginnen mit der Spanischen Grippe 1918. Der Erreger war vom Typ H1N1 und dieser Stamm blieb 39 Jahre lang dominierend. Wer in dieser Zeit eine Grippe bekam, den hatte mit großer Sicherheit H1N1 erwischt.
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Abgelöst wurde dieser H1N1-Stamm im Jahre 1957 von der Asiatischen Grippe - verursacht von einem H2N2-Subtyp, der wiederum dominant wurde. 1968 entwickelte sich H2N2 durch Antigen-Shift weiter zu einer H3N2-Variante („Hongkong-Grippe“), deren Nachfolger bis heute aktiv sind.
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1977 kam durch die nicht pandemische „Russische Grippe“ ein H1N1-Subtyp dazu, der H3N2 nicht verdrängen konnte, aber parallel verbreitet war.
2009 schließlich wurde dieser Subtyp von „Schweinegrippe“-H1N1 abgelöst. Aktuell sind also H3N2 und H1N1-Varianten im Umlauf.
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2009 schließlich wurde dieser Subtyp von „Schweinegrippe“-H1N1 abgelöst. Aktuell sind also H3N2 und H1N1-Varianten im Umlauf.
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Unser Immunsystem bildet gegen die Influenza-Subtypen, denen es als erstes begegnet, eine besonders gute und lang anhaltende Immunität aus. Man ist also noch nach Jahrzehnten gegen Virenstämme zumindest teilimmun, die dem der ersten Begegnung ähneln. „Genetische Ursünde“.
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Daraus ergeben sich diese (Teil-)Immunitäten, nach dem Datum der ersten Grippe, die man zu durchleiden hatte:
1918 – 1957: H1N1
1957 – 1968: H2N2
1968 – 1977: H3N2
1977 – 2009: H3N2 oder H1N1 („Russische Grippe“)
2009 – heute: H3N2 oder H1N1 („Schweinegrippe“)
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1918 – 1957: H1N1
1957 – 1968: H2N2
1968 – 1977: H3N2
1977 – 2009: H3N2 oder H1N1 („Russische Grippe“)
2009 – heute: H3N2 oder H1N1 („Schweinegrippe“)
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2009 waren also diejenigen besonders gut geschützt die vor 1957 geboren waren und ihre erste Influenza hatten, während zwischen 1957 und mindestens 1977 keine Immunität erworben werden konnte. Deshalb sind die Alten 2009 gar nicht oder nur leicht an der Schweinegrippe erkrankt.
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Die Schweinegrippe spielte sich demnach vorwiegend in der Bevölkerungsgruppe unter 52 Jahren ab und forderte dort ihre Opfer. Da Menschen in diesem Alter im Allgemeinen besser mit einer solchen Infektion klarkommen, hielten sich die absoluten Zahlen in Grenzen.
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Bei der „Schweinegrippe“ waren 80% der Opfer jünger als 65. In normalen Jahren ist es andersherum. Das Durchschnittsalter war mit 30 Jahren extrem niedrig.
Ältere sind anfälliger für H3N2, die mittleren Alters für H1N1 und bei den Jüngeren ist das nicht pauschal zu sagen.
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Ältere sind anfälliger für H3N2, die mittleren Alters für H1N1 und bei den Jüngeren ist das nicht pauschal zu sagen.
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So hat die Spanische Grippe von 1918 im Jahr 2009 eine Menge Todesopfer verhindert und bietet gleichzeitig 2020 Coronaleugnern ein falsches Argument. Dabei gilt: Corona ist nicht mit Influenza zu vergleichen und die jetzige Pandemie mit der von 2009 schon einmal gar nicht.
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Wer also in Sachen Corona mit der Schweinegrippe argumentiert, hat bereits verloren. Das gilt übrigens auch für die Diskussion um die Schweinegrippe-Impfung und ihren Nebenwirkungen. Aber das vielleicht ein anderes Mal.
