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5 Oct, 20 tweets, 5 min read
Anscheinend wird gerade aus CDU-Kreisen meine Entlassung vom NDR gefordert, weil irgendeine Superspürnase "nd" und "NDR" miteinander verwechselt hat.

Kannste Dir nicht ausdenken sowas.

Und was meine kolportierte Nähe der CDU zur AfD angeht, eine kleine Zusammenstellung:

/1
"Thüringer CDU-Politiker fordern Gespräche mit AfD"

/2

spiegel.de/politik/deutsc…
Chef der sächsischen CDU-Landtagsfraktion "schließt ein Bündnis mit der AfD nach der Landtagswahl 2019 nicht aus, denn "das gebietet der Respekt vor den Wählern"".

/3

zeit.de/2018/41/wahlka…
"CDU-Politiker aus Sachsen-Anhalt fordern Debatte über Koalition mit der AfD"

/4

zeit.de/politik/deutsc…
"AfD und CDU machen in Penzlin gemeinsame Sache"

/5

nordkurier.de/mueritz/afd-un…
"Die klammheimliche Vernetzung von CDU und AfD"

/6

"Einbeziehen oder ausgrenzen - Wie hält es die Lokalpolitik mit der AfD?"

/7

"CDU stimmt mit AfD gegen Gedenkstätte für NSU-Opfer"

/8

spiegel.de/panorama/leute…
"AfD, NPD und CDU in Velten einig - Keine neuen Wohnungen und bitte keinen S-Bahn-Anschluss"

/9

tagesspiegel.de/berlin/afd-npd…
Weitere Beispiele für die Zusammenarbeit zwischen CDU und AfD hat die @boell_stiftung mal zusammengetragen.

/10

kommunalwiki.boell.de/index.php/Beis…
Wer verstehen möchte, warum ich die CDU in dieser Sache derart hart kritisiere, soll meinen @krautreporter-Artikel lesen (das sage ich jetzt schon zum tausendsten Mal).

Aber vielleicht sind das ja alles auch nur "Einzelfälle". Wer weiß...

/11

krautreporter.de/3247-hanau-thu…
Wer mir all das nicht glaubt, kann auch CDU-Mitglied und Vertrauensmann in Geheimdienstfragen Hans-Georg Maaßen interviewen. Oder sich umschauen und überlegen, wer oder was eigentlich diese ominöse Werteunion ist.

/12

zeit.de/politik/deutsc…
Ich verstehe übrigens den Frust und all den Ärger innerhalb der Union - darüber, dass irgendwelche "Linksradikalen" und "übelsten Hetzer" (beides ich) diese Fälle an's Licht zerren und die CDU zu einer Auseinandersetzung zwingen. Aber sorry Leute: Anders geht es nicht.

/13
Das gilt übrigens auch für alle anderen Parteien. Für "Liberale", die die Holocaustleugnung entkriminalisieren wollen, für Sozialdemokraten, die mit NS-eugenischer Hetze auf Bücherreise gehen oder grüne Tübinger Oberbürgermeister, die mit Nichtweißen nicht klarkommen.

/14
All diese Dinge auszugraben, zu recherchieren, Zusammenhänge herzustellen, in Verhältnis zu setzen und die Gefahr für unsere Demokratie und unser gesellschaftliches Zusammenleben zu artikulieren ist übrigens keine "linksextreme Hetze", sondern Journalismus.

/15
Wer hingegen in seiner Lektüre der politischen Berichterstattung nicht über die die Kommentarspalte der BILD hinauskommt, der sollte sich nicht wundern, dass es andere anders machen.

Glückauf!

/16
Eine letzte Sache noch: In welchem Umfeld sich Journalist*innen teilweise bewegen müssen, kann man in der Studie der @OBSFrankfurt nachlesen: "Wenn Sie das schreiben, verklage ich Sie!".

/17

otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsp…
Besonders prominent vertreten ist dort das CDU-Mitglied und der ehemalige Pressesprecher der Werteunion, ein gewisser Ralf Höcker. Der findet es okay Journalisten zu bedrohen und einzuschüchtern, um negative Berichterstattung zu verhindern.

/18

uebermedien.de/39316/wie-ralf…
Das alles führt zu der absurden Konstellation, dass diejenigen, die besonders laut eine "Cancel Culture" beklagen, dieselben sind, die Journalist*innen bei ihren Arbeitgebern und Auftraggebern anschwärzen und deren Entlassung fordern.

/19
In meinem Fall war es übrigens ein Mensch, der sich selbst als "Journalist" bezeichnet und in seinem Twitter-Handle das Wort "Reporter" stehen hat.

Es ist ein weites Feld. Ein sehr weites Feld.

/20

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Stephan Anpalagan Profile picture
4 Oct
Ein Einzelfall.

Polizisten sollen schwarze Männer rassistisch beleidigt und körperlich misshandelt haben. Es gibt Gerüchte über Scheinhinrichtungen, Geschichten darüber, dass Polizisten Gefangene gezwungen haben sich nackt auszuziehen, um sie mit Insektenspray zu besprühen.

/1
Ehemalige Polizisten berichten von Rassisten und Rechtsextremen in Uniform.

Die Polizeiführung und das Innenministerium reagieren so, wie sie immer reagiert haben: Gar nicht. Als der Polizeiskandal immer größere Kreise zieht, kommt Bewegung in die Sache.

/2
Man einigt sich auf dieselbe Wortwahl, die man immer schon gebraucht hat, um Rassismus und Rechtsextremismus in der Polizei zu beschreiben:

Ein Einzelfall.

Das war vor 25 Jahren. Die Geschehnisse sind als “Hamburger Polizeiskandal” in die Geschichtsbücher eingegangen.

/3
Read 17 tweets
Stephan Anpalagan Profile picture
4 Oct
Naja...

Anbei ein kleine Auflistung warum sich eher die Junge Alternative über den Zusammenhang mit der Jungen Union empören sollte.

/1
„Junge Union: Die Nazi-Party und die viel zu späte Reue“

/2

bz-berlin.de/berlin/junge-u…
„Ausgerechnet zum 80. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November singen Mitglieder der Junge Union ein Wehrmachtslied - und schimpfen über „Schwuchteln““

/3

tagesspiegel.de/berlin/berlin-…
Read 6 tweets
Stephan Anpalagan Profile picture
3 Oct
Na gut, dann lasst uns mal über das "fehlende Fürsorgesystem" sprechen. Über die fehlende Fort- und Weiterbildung in der Polizei und über die eklatante Mangelwirtschaft, die absurderweise von ebenjener CDU verursacht wurde, die nun all das beklagt.

Ein Thread.

/1
In Sachen Fortbildung gibt es 3 vorherrschende Situationen:

1. Es gibt keine Angebote.

2. Es gibt Angebote, aber die Beamten werden aus Mangel an Einsatzkräften nicht für die Weiterbildung freigestellt.

3. Es herrscht Unverständnis über die richtige Priorität der Angebote.

/2
Alle diese Verhältnisse sind bereits in sich eine Katastrophe. Denn, und dies ist eine Binsenweisheit, jede Stärkung von sozialer und interkultureller Kompetenz, von Deeskalation und Kommunikation verbessert die alltägliche Arbeit der Polizei mehr als jedes Sturmgewehr.

/3
Read 17 tweets
Stephan Anpalagan Profile picture
29 Sep
Eine interessante Kolumne von @NikolausBlome, die mich zum Nachdenken gebracht hat.

Ich finde sie lesenswert, weil sie das Spannungsfeld zwischen gesellschaftlichem Fortschritt und dem Aushalten der Rückständigkeit Einzelner beleuchtet.

/1

spiegel.de/politik/deutsc…
Auch wenn ich nicht allem zustimme: Wir müssen uns gesamtgesellschaftlich die Frage stellen, an welchen Stellen wir die Grenze dessen ziehen, was sagbar, was aushaltbar, was hinnehmbar ist.

Demokratie bedeutet eben auch Pluralismus, Vielfalt und Meinungsverscheidenheit.

/2
Was dem Text fehlt ist der kurze Hinweis, dass in unserer Gesellschaft immer schon die Rückständigen den Ton angegeben haben. Diejenigen, die die Furcht vor dem Neuen, dem Anderen, dem Fremden geschürt haben. Das gilt ja nicht nur für die CDU und Friedrich "Leitkultur" Merz.

/3
Read 8 tweets
Stephan Anpalagan Profile picture
25 Sep
Zwei Seelen wohnen, ach! in meiner Brust.

Einerseits freue ich mich, dass die Polizei nun die Nazi-Kollegen in ihren Reihen verfolgt.

Andererseits möchte ich am liebsten ihre Köpfe in dieselbe Jauche tauchen, die sie uns jahrzehntelang vorgesetzt haben.

Ein Thread:

/1
Man kann das nicht oft genug, intensiv genug und hart genug formulieren.

Seit den 1990er Jahren höre ich trotz aller offensichtlichen und gegenteiligen Erkenntnisse, dass es keinen Rechtsextremismus, keinen Rassismus und keine Neonazi-Terroristen in der Polizei gäbe.

/2
Dass Polizist*innen nicht gesetzeswidrig handeln würden, dass sie keine unverhältnismäßige Gewalt gegen Obdachlose, Linke, Grüne einsetzen würden. Dass sie vor Gericht nicht lügen würden. Dass es keine #Copculture gäbe. Dass keine strukturellen Probleme existierten.

/3
Read 40 tweets
Stephan Anpalagan Profile picture
21 Sep
Die #BILD ist wieder da. Anbei ein Rekonstruktion, wie sie, gemeinsam mit Friedrich Merz, Medien & Politik vor sich hertreibt.

Ein Thread:

Die BILD stellt verloren gegangenes Vertrauen wieder her. Und nein, damit ist nichts gemeint, was „Kinder betrifft“ (Stichwort: Solingen).
Gemeint ist vielmehr das verloren geglaubte Vertrauen in ihre Fähigkeit politische Kampagnen lautstark in den öffentlichen Diskurs zu überführen - und nebenbei Wahlkampf für ihre Lieblingspolitiker zu machen.

In diesem Fall: Friedrich Merz.
Merz und BILD teilten in der jüngeren Vergangenheit dasselbe Schicksal. Beide machten ihre Inhalts- und Konzeptlosigkeit durch krachlederne Reminiszenen an die „gute alte Zeit“ wieder wett.

bildblog.de/104902/bild-am…
Read 31 tweets

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