Es ist betrüblich zu sehen, dass die Zahlen der #Covid_19 -Infektionen so ansteigen. Das müssten sie nicht! Wir könnten viel besser sein!! Thread
1)Die Eigenschaften des Virus würden eine #Extinktion möglich machen! Die Überdispersion bedeutet nämlich, dass man vor allem die Superspreader Ereignisse eindämmen muss, um das Infektionsgeschehen insgesamt einzudämmen. Das ist einfacher, als wäre κ größer, wie bei der Influenza
2)Wir wissen sehr genau, in welchen Kontexten das Virus übertragen wird! Wir müssen wegkommen von den starren Distanzregeln, da 1 Meter Abstand in vielen Situationen nicht ausreichend ist!
3)Es muss auch das Bewusstsein steigen, dass mehr virushaltige Aerosole entstehen, wenn wir laut sind. Leider ist das bisher zu wenig thematisiert.
4)Das #ContactTracing tracing ist neben Distanz und Masken die wichtigste Maßnahme. Da 50% der Übertragungen aber noch vor Symptomenbeginn passieren, muss beim CT sofort eine Isolierung von möglichen Infizierten erfolgen.
Zudem muss eine rückwärtsgewandte Suche nach einem superspreading event erfolgen.
6)Wenn die Kapazitäten des contact tracing erschöpft sind, wird es zu einem sprunghaften Anstieg der Infektionen kommen, dann haben wir wirklich Probleme
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(1) Ich möchte hier die Debatte um #Spitalsbetten einordnen. Ich wurde von einem Journalisten um meine Einschätzung gebeten, ob es die große Zahl an Spitalsbetten war, die unseren Erfolg in der #Coronakrise bewirkt hat. Diese Einschätzung halte ich für falsch.
(2) Es gibt keine Korrelation zwischen der Zahl der Akutbetten und den „erfolgreichen“ Ländern. Weder Dänemark noch Singapur, Hongkong oder Taiwan zeichnen sich durch viele Spitalsbetten aus.
(3) Und zwar deshalb, weil Länder, die in der Krisenbewältigung erfolgreich waren, das nicht mit vielen Spitalsbetten geschafft haben, sondern mit einem gut aufgestellten öffentlichen Gesundheitsdienst, der von vorneherein verhindert, dass Situationen wie in Tirol passieren.
@c_drosten Erläuterungsthread:
Weil es mehrfach gefragt wurde, was wird hier gezeigt:
Es wurden bei 3127 Personen Proben entnommen. Aus jeder Probe wurde mittels quantitativer PCR bestimmt, wieviele Viren sich in der Probe befunden haben. Die Proben wurden in Altersgruppen aufgeteilt.
@c_drosten Jeder Punkt in der Grafik stellt eine Probe dar, und zwar die Menge an Virus auf einer logarithmischen Skala. Die Grafik ist etwas irreführend, weil weniger Kinder als Erwachsene getestet wurden, deswegen sind die „Christbäume“ bei den jüngeren dünner.
@c_drosten Es kommt aber auf die Verteilung vertikal an. Vergleicht man diese Gruppen statistisch paarweise, zeigt sich, dass KEIN Unterschied in der Viruslast zwischen Kindern und Erwachsenen besteht.