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16 Oct, 11 tweets, 3 min read
Eigentlich wollte ich titeln: "Neues aus der Hauptstadt der Bewegung". Oder: "Die bittere Pointe der SZ: Pünktlich zum Schabbat". Und dann wollte ich Wagner zitieren, vielleicht mit einem der Ausgangspunkte seiner abstoßenden Betrachtungen, hier mal als Screenshot. Image
Vielleicht hätte ich mich auf den Antisemiten Theodor Fritsch bezogen, der meinte, alles zu wissen, was es da zu wissen gibt, aber ich mache nur mal einen Screenshot. Sie sind ja aufgeklärte Menschen und wissen das alles besser als ich. Image
Oder, dachte ich, ich suche mal nach "Opferanspruchsideologie", mal sehen, wer das Unwort noch verwendet, und siehe da: keiner. Aber so ungewöhnlich ist das nicht. Lauschen Sie mal Höcke, der erfindet so Wörter wie "Feindzeuge" und "Renovation" (und das hat es wirklich in sich).
Natürlich könnte auch den Text auseinandernehmen, aber das haben andere schon gemacht (ist ja auch viel Arbeit, was für ein Glück).
Und dann sah ich auf den Anfang des Artikels und dachte, ich fange mit einer Kleinigkeit an.
Sie behaupten, ihr Ziel sei nicht die "Verunglimpfung einer Person", was eher eine abenteuerliche Interpretation eines Textes ist, wo der eine der gute, der tiefsinnige Junge ist, und der andere mehr schlecht als recht neben Twitterkram auch noch Musik macht, ohne sie wie der
gute Junge verstanden zu haben, noch überhaupt befähigt, das Instrument richtig zu bedienen. Nicht, dass Sie verunglimpfen würden, darauf käme ich nicht, aber dann ist da diese Bildunterschrift.
Sie lautet: "Zwei Wege führen zum Ruhm". Image
Und da die Unterschrift eine Variation der Wege nach Rom ist, muss der Ruhm für beide der gleiche sein. Er kann es nur nicht, weil allein der gute Junge alle Eigenschaften hat, die ihn zu einem begnadeten Musiker machen. Der andere hat sie nicht, also muss er zu anderen Mitteln
greifen: Twitterkram. Sie lesen das in den ersten beiden Absätzen.
Also geht es nicht um Ruhm als Musiker, Interpret, sondern irgendwie allgemeinen Ruhm, was auch immer der ist.
Und damit ist das von vornherein keine Musikkritik, sondern eine Abrechnung. Es lässt sich mutmassen,
dass Igor Levit nur das Ventil für eine Erregung ist, die andere in die Arme des Antaios-Verlas getrieben hat.
Sie behaupten, Sie wollen niemanden verunglimpfen, machen aber genau das schon mit den ersten beiden Absätzen und der Bildunterschrift.
Im Grunde genommen behaupten sie
ja, Levit hätte sich, ruhmestechnisch gesehen, den falschen Beruf ausgesucht. Das ist schon perfide genug.
Und ob sie die ganzen unerfreulichen Umnachtgedanken in Beziehung zu einem Horrorwort wie "Opferanspruchsideologie" setzen, ich hätte es mir doppelt und dreifach überlegt,
für München 1972 (das Altersheim, nicht verwechseln), für Erlangen 1980, für Halle 2019 (ich könnte erhöhen).

Und ich ahne was kommen wird: Noch ein bis zwei solcher Texte, Zerknirschung, vielleicht macht einer den Hanitzsch; und mir geht's wie Igor, dem Piano Man, ich bin müde.

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18 Oct
Wer S sagt, muss auch R sagen,

dachte ich mir, nachdem ich dieser Rede gelauscht hatte. es ist roundabout der 14.10. in Bregenz,, wo der Corona-Star-Bus von Schiffmann und Eckert hielt. Der Mann ist Wolfgang Greulich, Christ und "Tourmanager". Nun redet er gelegentlich: Von
"Event 201", WHO, Gates und Soros.
S hatte er gesagt, aber wo war R?
Einen Tag zuvor, selber Bus, aber in Bautzen. Wird er R sagen?
Nein, die Rechten meinte ich damit nicht, aber - nebenbei - ich konnte dort keinen Mittelstand erkennen.
Von seiner Radikalisierung hatte er bereits im ersten Clip gesprochen, sie verlangt den Leuten viel ab: YT-Video um Video, und ständig ist der Akku leer. Dass man dann vom Aufwachen spricht, wen wundert's?
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17 Oct
Die QAnon-Sekte vom Alten Markt

hat geladen. Es heisst, es kämen Besucher aus dem ganzen Land. Trotz Hinweisen auf mangelnde finanzielle Mittel scheint die Kasse diesmal großzügiger, wie das Bild der Bühne zeigt. Image
Keine MNS weit und breit. Dafür Anreise per Kaden-Reisen. ImageImage
Manuel Zieber ist back und eröffnet. Liest Auflagen vor, "obwohl ich die für Schwachsinn halte". Ordner müssen MNS- tragen, alle anderen 1,50 m Abstand halten.
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27 Sep
Neues vom Alten Markt - und aus Plauen

Die QAnon-Sekte vom Alten Markt breitet sich inzwischen zweigeisig aus. Die alte "Orga" hatte das Handtuch für Magdeburg geworfen und beklagt, man hätte ihr "faschistoide Tendenzen" vorgeworfen. Denn sie wolle sich der Vernetzung widmen und
nun bei "Mitteldeutschland steht auf und bewegt sich" vorsingen und sprechen. Man heißt in Magdeburg nun auch offiziell "Mitteldeutschland - MD", nach #b2908 wollte man nicht mehr zu Querdenken gehören.
Manuel Zieber gehörte nun zum Reisekader, war aber bei den letzten
Veranstaltungen nicht mehr dabei; vielleicht konzentriert er sich wieder darauf, mit medizinisch wenig sinnvollen Methoden anderen Leuten das Geld aus der Tasche zu ziehen.
Die Veränderungen in MD selbst führen dazu, dass die Versammlungen nun von Christian oder auch Manfred
Read 46 tweets
27 Sep
Da es hier Debatten gibt und ich gerade etwas prokrastiniere, hier meine 50 ct.

Zuerst dürfen wir uns die Bedeutung des Begriffs in Erinnerung rufen. Pogrom bezeichnet gemeinschaftlich begangene, häufig schlagartig auftretende Feindseligkeiten gegen jüdische Personen, verbunden
mit hemmungsloser Ausübung von Gewalt, völliger sozialer und zivilisatorischer Entgrenzung, die für die Betroffenen mit Verletzung, Tod und Vertreibung endete, häufig mit dem Abfackeln ihrer Quartiere. Die Ausübung von Gewalt gegen einen einzelnen Juden ist kein Pogrom. Es geht
immer um eine Gruppe von Personen der Mehrheitsgesellschaft gegen eine Gruppe von Personen der Minderheit.
Der Begriff stammt aus dem zaristischen Russland des ausgehenden 19. Jahrhunderts und wurde bald in Vergangenheit und Gegenwart projeziert.
Read 22 tweets
27 Sep
Ich will Sie einmal beim Wort nehmen und sehen, was herauskommt. Da es viele verschiedene Wissenschaftler und Überzeugungen gibt, halte ich mich an den fleissigen Erkenntniszuträger Irenäus E.-E., der sich besonders gut eignet, da er selbst mit seltsamen Aussagen auffiel, als
er seine Erkenntnisse in einem Spiegel-Interview in die Gegenwart übertrug.
Sie dürfe zunächst einiges über die Neuroethologie der menschlichen Freiheit nachlesen. Wesentlich ist, dass wir Menschen im Gegensatz zum Tierreich über eine außerordentliche Freiheit von den
Triebkräften verfügen, die wir durch Erziehung, Kultur und eigenes Denken erreichen können. Hätten Sie recht, es hätte weder Galizien gegeben noch die Aufnahme schwarzhäutiger Männer aus Alexanders Alpenüberquerung in die damaligen, sagen wir Alpenbergvölker, die uns schon
Read 17 tweets
27 Sep
Als das Osmanische Reich sich zum "kranken Mann am Bosporus" entwickelte, holte es deutsche Finanziers und Ingenieure, um zunächst die Anatolische Bahn (finanziert durch Überlassen anatolischer Getreideernten ganzer Jahre), dann die Bagdadbahn und schließlich die Hedschasbahn zu
bauen. Das gigantische diente im WW I verschiedenen Kriegsparteien, auch der Deportation armenischer Bürger, und fand seine Fortsetzung danach, freilich ohne die Deutschen. Grenzziehungen und WW II führten dazu, dass Teile des Netzes verödeten. Zu jener Zeit stand das Projekt für
Entwicklung, Aufbruch und Zivilisation. Es wäre schön, wenn diese alten Hoffnungen doch noch Realität würden.

de.wikipedia.org/wiki/Bagdadbah…
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