Es gibt ein neues Interview mit Dieter #Nuhr. Dort verwendet er mal wieder eine seiner Lieblingsmethoden: Er verkauft Ignoranz und Borniertheit als Altersweisheit und Gelassenheit.
Lasst uns das kurz aufdröseln... 1/8
Es ist das ewige Lied des alten weißen Mannes, der Änderungen in seinem Umfeld als persönlichen Angriff auffasst.
Feminismus, Diskriminierung, Genderthemen, Sprachsensibilität, Klimawandel, Umweltbewusstsein?
Alles nur Modethemen und "Hysterie". 2/8
Beliebtes Beispiel: Die Situation des Walds. Damit kann man Punkte machen beim unbedarftem Publikum.
"Seit Jahren stirbt der Wald, aber überall sieht man Bäume. Har Har Har!" 3/8
Das Problem: Natürlich hängt der Waldzustand von verschiedenen Faktoren ab, aber es geht ihm derzeit so schlecht wie noch nie bzw. so schlecht wie noch nie seit Erhebung der offiziellen Waldzustandsberichte im Jahr 1984. 4/8
Aus der Ministeriumsseite: „Seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1984 sind die Anteile der Schadstufen 2 bis 4 und die mittlere Kronenverlichtung bei den Laubbäumen stark angestiegen. (…) Im Durchschnitt aller Baumarten war der Kronenzustand noch nie so schlecht wie 2019.“ 5/8
Aber das will Nuhr natürlich nicht wahrhaben...
Es ist ein Grundproblem seiner Generation, die sich eingestehen müsste, in der Vergangenheit Dinge falsch gemacht oder unterlassen zu haben. Und damit ist nicht Selbstkasteiung gemeint, sondern nüchterne Rückschau. 6/8
Doch gerade im späteren Lebensalter wollen viele Menschen sich (und ihren Kindern und Enkeln) eben nicht zugeben, etwas falsch gemacht zu haben. Also werden unangenehme Themen mit Ignoranz weggelacht und Kritik als Hysterie abgetan. 7/8
Und da setzt Dieter Nuhr mit seinem Programm an: Er ist der Ablass-Dealer, der seinem in der Regel älteren Publikum zu Ticket-Preisen von 30 Euro und höher die Sünden erlässt. Das ist der ganze Trick dabei und deswegen gehen so viele Menschen so gerne dort hin. 8/8
#Bild verfolgt in Sachen Corona eine besorgniserregende Agenda: Mit allerlei rhetorischen Tricks und dem Säen von Zweifeln werden dafür anfällige Menschen in ihrem Trotz gegen simple, aber effiziente Maßnahmen wie Maskenpflicht bestärkt. 1/13
Mal greift “Bild” zur Brechstange, mal setzt “Bild” auf das Mittel der kleinen Nadelstiche. Mal ist es Julian Reichelt mit seinen manipulierenden und suggestiven Meta- und Verschwörungsbotschaften, mal spricht z.B. Debattenchef Piatov zum Volk. 2/13
In seinem aktuellen Kommentar insinuiert Priatov einen Sinneswandel, den es nur in seiner Vorstellungswelt gibt. Schließlich sind sich alle Experten einig, dass Herbst und Winter ein weitaus größeres Ansteckungsrisiko und Erkrankungspotenzial aufweisen als der Sommer. 3/13
Der Corona-Kommentar von “Bild”-Chef Julian Reichelt ist durchsetzt von manipulierenden und suggestiven Metabotschaften. Lust auf eine kleine Textanalyse? 1/16
Schon der erste Absatz hat Einiges von dem, was man Verschwörungsgeschwurbel nennt. Eine unheimliche und - durch die grammatikalische Passivkonstruktion ungenannt gebliebene - Autorität, die die Bevölkerung diszipliniert und “Angst vor einem zweiten Lockdown schürt”. 2/16
Es entsteht das Bild des “drohenden Staates”: Auf der einen Seite wir ohnmächtigen Bürger und Bürgerinnen, auf der anderen Seite der übermächtige Staat. 3/16
Bei #Bild gibt es einen, wie ich finde, gefährlichen Kommentar zu den Corona-Regeln. Wenn Ihr Lust habt, gehen wir den mal gemeinsam durch. Wir lernen dabei verschiedene Techniken der Meinungsmanipulation durch Sprache kennen. 1/20
Hier der Kommentar im Zusammenhang. Er stammt von Christian Langbehn, einem Mitglied der “Bild”-Chefredaktion. Ein Kommentar, der „nur Fragen stellt“, jedoch ganz Anderes im Sinn hat.
Wir gehen das gleich - wie gewohnt - Stück für Stück durch. 2/20
“Bild” hat erkannt, dass wir schwer mit scheinbaren Widersprüchen umgehen können und uns nach einfachen Antworten sehnen. Dies gilt insbesondere in Krisenzeiten. Corona ist eine solche Krise. “Bild” nutzt die Krise, um Auflage und Stimmung zu machen. 3/20
Bei @dlfkultur erschien heute ein Pro & Contra zu #Moria mit einer verstörenden Argumentation. Lasst uns das Ganze mal sortieren. Ich habe dazu fünf Gedanken vorbereitet:
1. Zur Zeit gibt es keinerlei Beweise, wer für das Feuer bzw. wer für die Feuer verantwortlich ist. 1/12
Als Brandursache kommen die verschiedensten Dinge in Betracht: Es kann sich um Brandstiftung durch überforderte und genervte Inselbewohner handeln. Die dort herum vagabundierenden „Nazi-Touristen“ könnten Feuer gelegt haben. 2/12
Der Brand kann auf einen Koch-Unfall zurückzuführen sein, der durch die katastrophale Enge befördert wurde. Und ja, es ist auch denkbar, dass Geflüchtete Feuer gelegt haben. 3/12
Die FDP-Bundestagsabgeordnete Marie-Agnes Strack-Zimmermann wütet heute in unzähligen Kommentaren und einem Thread gegen einen Tweet an, der ihr Abstimmungsverhalten im Bundestag thematisiert. 1/11
„Herr Breuer“ sei ein "Paradebeispiel für Hetze, Halbwahrheiten & Lügen“, so Strack-Zimmermann. Er möge sich schämen, sie derart zu diskreditieren...
Nun ist es aber so, dass ihr Abstimmungsverhalten unter abgeordnetenwatch.de bestens dokumentiert ist. 2/11
Es ist also recht leicht zu prüfen, ob Breuer mit seinen Vorhaltungen Recht hat. Ich habe das mal eben gemacht…
Wenn Ihr wollt, gehen wir einfach Punkt für Punkt ihr Abstimmungsverhalten durch. 3/11
Auf Instagram erinnert Bayerns Ministerpräsident Markus #Söder (CSU) heute an Franz Josef #Strauss: „Er bleibt unvergessen als politischer Visionär, rhetorisches Kraftwerk und Mitbegründer des modernen Bayern.“
Das bedarf der Kommentierung… 1/15
Söder ist seit frühester Jugend Strauß-Fan. In seinem Jugendzimmer hing über dem Bett sogar ein Strauß-Plakat, wie er stolz auf FB mitteilte. Strauß sei sein Vorbild und der Grund, warum er in die CSU eingetreten sei. 2/15
Das ist - nun ja - bemerkenswert, denn Franz Josef Strauss (FJS) war in unzählige Affären, fragwürdige Rüstungsgeschäfte und Schmiergeldzahlungen verstrickt.
Außerdem ist er für sein beispielloses „Amigo-System“ aus Abhängigkeiten, Zuwendungen & Verbindlichkeiten bekannt. 3/15