der erste sachverständigenbeitrag kommt von laura adamietz und ist leider aufgrund technischer probleme kaum zu verstehen 😬 ihre stellungnahme ist hier: bundestag.de/resource/blob/…
kalle hümpfner vom @bv_trans: dass es jetzt gleich mehrere anträge zum thema gibt, unterstreicht die wichtigkeit und dringlichkeit für ein #selbstbestimmungsgesetz.
hümpfner: das tsg ist in der logik von fremdbestimmung und pathologisierung verhaftet. trans personen sollen für außenstehende nachweisen, was aber ein inneres wissen darstellt. hümpfner zählt länder wie malta, island oder argentinien auf, wo #Selbstbestimmungsgesetz schon da ist
hümpfner ergänzt: trans personen haben ein erhöhtes armutsrisiko, erfahren enorme diskriminierung am arbeitsplatz und sind stark von gewalt betroffen. auch deshalb muss ein #Selbstbestimmungsgesetz zur antidiskriminierung beitragen.
korte sieht angeblich so viel argumente für beibehaltung des tsg, dass es keine zeit gäbe sie alle aufzuzählen, weil er kindern nicht zutraut, das ausmaß ihrer entscheidung über transition etc. zu erkennen. also basically ein "what about the children?!?" argument 😒
und zum schluss setzt er noch schönheitsoperationen mit geschlechtsangleichenden maßnahmen gleich, wtf.
jetzt ulrike lembke: das bundesverfassungsgericht hat mit der entscheidung zu dritten option vollkommen zu recht einen geschlechtsbegriff als grundlage genommen, der der aktuellen forschung entspricht. wissenschaft ist längst dort angekommen, dass geschlecht ein spektrum ist.
lembke: diskriminierung des geschlechts beruht auch auf der sanktionierung bei abweichungen von der norm. dies ist die der heteronormativität, die geschlechterbinarität und heterosexualität für alle menschen voraussetzt.
lembke: die ängste, die in manchen stellungnahmen geäußert wurden, sind befremdlich und haben keine verfassungsrechtliche grundlage, sondern lassen auf ressourcenkämpfe schließen.
THIS: "solidarisches handeln führt weiter, als der kampf um knappe ressourcen." <333
lembke ergänzt: änderungen im familien- und abstammungsrecht sind seit 2013 fällig. die eingliederung von trans und inter personen in die regelversorgung muss erfolgen.
die entwürfe von grünen und fdp nehmen die bedürfnisse der betroffenen ernst, wie sie schon seit jahrzehnten eingefordert werden – @feministconlaw. #selbstbestimmungsgesetz
die verwendung der begriffe männer und frauen im grundgesetz hindert nicht daran, das personenstandsgesetz zu ändern. – @feministconlaw sie kritisiert außerdem noch direkt korte mit seiner bevormundung durch die medizin.
jetzt fragen der ausschussmitglieder und bellatrix von storch versucht @feministconlaw anzugreifen ("sind sie eine frau oder ein mann? wie soll ich sie ansprechen?"), aber mangold trollt zurück und lobt einfach die sensibilität, dass sich storch darum gedanken mache 😂💜
ansonsten keine plattform hier für den menschenfeindlichen scheiß den diese person absondert. #NoAfD
was allerdings im blick bleiben muss: wenn sich die aussagen/argumente rechter parteien mit denen von (vermeintlich) feministischen organisationen decken, dann brauchen wir keine ausreden, sondern klare abgrenzung gegen trans- und interfeindlichkeit.
becker gerade ein klassischer fall von "ich hab zwar keine ahnung, aber sage trotzdem was dazu", WHY?? (es ging um die lage in argentinien).
hümpfner (@bv_trans): die anhaltende pathologisierung druch das tsg schreckt trans personen ab, weil sie sich zu recht nicht als krank abstempeln lassen wollen.
außerdem erinnerte hümpfner, dass die hürde des früheren tsg – wo menschen sich zwangsterilisieren lassen mussten, um ihr geschlecht anerkennen zu lassen – lange auch trans personen davon abhielt, ihre eigentliche identität zu leben und z.b. eine transition anzustreben.
korte einfach nur offen eklig queerfeindlich jetzt und greift ulrike lembke an. this is fine. 🙃
lembke: bei geschlechterverhältnissen haben wir es mit komplexen verhältnissen zu tun, die sich ohnehin nicht auf etwas wie "biologisches geschlecht" - was auch immer das sein soll - reduzieren lassen. BÄMM!
außerdem räumt sie nochmal damit auf, dass dieses befürchtete erschleichen von jobs über die frauenquote absurd ist und lädt die kollegen dazu ein, das einfach mal selbst ein jahr ausprobieren zu wollen, lol <3
lembke: schutzräume für betroffene geschlechtsspezifischer gewalt sind in deutschland eh so vernachlässigt und unterfinanziert, dass sich eine diskussion darüber, wem sie überhaupt zugestanden werden, verbietet. die frage ist: geht's um geschlechterdiskriminierung oder um geld?
lembke: wenn's um geschlechtsidentität geht, ist das vertrauen in ärzt_innen aufgrund anhaltender menschenrechtsverletzungen (z.b. durch zwangs-op an inter kindern) zu recht erschüttert.
sie betont: wenn marginalisierte gruppen nur den hauch einer chance auf verbesserung haben, wird ~immer~ von missbrauch geschrien. war auch bei früheren antidiskriminierungsmaßnahmen zu beobachten. am ende ist missbrauch nicht vorhanden & selbst wenn, wird er schnell korrigiert.
auch @feministconlaw betont: dieses ausspielen von marginalisierten gruppen ist ein inszeniertes. der sinn, frauen zu fördern und zu schützen, hat nichts damit zu tun, wie der geschlechtseintrag rechtlich geregelt ist.
die bundesrepublik muss sich sagen lassen, dass sie beim thema trans und inter bisher nicht die menschenrechte umsetzt, die eigentlich festgelegt sind. – @feministconlaw und: auch in einem selbstbestimmten rechtssystem liegen die rückänderungen von transitionen unter 1%.
mangold appelliert nochmal an die bundesregierung, diese menschenrechtsverstöße proaktiv abzustellen, statt sich am ende wieder nur vom bundesverfassungsgericht dazu verpflichten zu lassen. #selbstbestimmungsgesetz
mangold über auswirkungen wenn tsg abgeschafft wird: betroffene würden empowert, könnten sich entfalten, hätten keine finanziellen lasten. das empowerment käme auch, weil dann endlich anerkannt würde, dass die vergangene praxis zutiefst menschenrechtswidrig war.
lembke: der verfassungsrechtliche begriff von geschlecht ist maßgeblich gekoppelt an den der geschlechtsidentität und an die freie persönlichkeitsentfaltung. #Selbstbestimmungsgesetz
wtf, hat korte jetzt wirklich behauptet, dass die zahl der rücktransitionen nur deshalb so gering sei, weil die hürden für transitionen so hoch seien? wie erklärt er sich das dann für ländern, in denen es eben schon #selbstbestimmungsgesetz gibt??
hümpfner: geschlecht ist nicht diagnostizierbar, es gibt einen hohen druck für gutachter_innen etwas nachzuweisen, das so nicht nachweisbar ist. vor allem trans frauen wird z.b. nicht geglaubt eine frau zu sein, wenn sie sich nicht schminken oder feminin codierte kleidung tragen.
hümpfner (@bv_trans) zitiert eine studie: die überwältigende mehrheit von 99,5% an trans personen ist zufrieden mit ihrer transition. hümpfner regt außerdem an, die medizinischen bedingungen getrennt vom rechtlichen geschlechtseintrag zu betrachten. #selbstbestimmungsgesetz
so, die anhörung zum #selbstbestimmungsgesetz ist vorbei. danke an alle, die mitgelesen haben. my fellow cis people: informiert euch unbedingt weiter und schaut auf allegutendinge.jetzt was zu tun ist. es braucht sämtlichen support und vor allem klare abgrenzung gegen TERFs!
auf bundestag.de gibt's den livestream dazu. und unter dem link im ersten tweet könnt ihr die stellungnahmen nachlesen. darunter findet sich allerdings furchtbar viel transfeindliche scheiße, für die frauenrechte instrumentalisiert werden. #SelbstbestimmungJetzt
zum beispiel vom deutschen chapter der uk-basierten @DeclarationOn. wer den trans diskurs in uk nur ein bisschen verfolgt (und das meint nicht nur the author who shall not be named), weiß wie extrem transfeindlich dieser ist. das gibt auch der transfeindlichkeit hier futter.
in berlin wurde gerade erst das leer stehende sogenannte #papageienhaus von der polizei geräumt, nachdem obdachlose menschen es besetzt hatten - jetzt vor der erneuten verschärfung der #corona-maßnahmen sind sie wieder auf der straße: neues-deutschland.de/artikel/114377…
in hannover wurde mitte oktober das naturfreundehaus geschlossen, das zu beginn der pandemie als notunterbringung für wohnungs- und obdachlose eingerichtet wurde. und das, obwohl es binnen kurzer zeit enorm positive effekte auf die bewohner_innen hatte: ndr.de/nachrichten/ni…
ob ich jetzt den rant über einen gewissen hetzblogger posten soll, der noch von der letzten großen diskussion über ihn in meinen drafts ist🙃
so, ich habe nun sehr lange darüber nachgedacht, ob ich auch noch etwas zu diesem hetzblogger sage. warum das länger gedauert hat, kann man sich bei den bekannten konsequenzen ja denken.
während es einerseits natürlich super ist, dass ~endlich~ mehr darüber gesprochen wird, löst es bei mir trotzdem immer erst mal frust aus. denn: SO VERDAMMT VIELE FRAUEN HABEN EUCH DAS SCHON LANGE VORHER GESAGT!
wenn ignoranz der abstandsregelungen am anfang der hiesigen coronakrise auch ein „fuck you” der jüngeren generation an die älteren war, sind dann die jetzigen bemühungen schüler_innen schnellstmöglich wieder zur leistung zu bringen das „fuck you“ der älteren an die jüngeren? 🤔
ok man verzeihe mir diese kleine zuspitzung, aber ich frage mich schon, wo in solchen entscheidungen wie der schulöffnung die derzeit so oft beschworene solidarität steckt? wenn alleine schon klar ist, dass unsere schulstrukturen schutz vor corona ziemlich unmöglich machen?
davon abgesehen, dass auch jugendliche unter den psychischen folgen der aktuellen lage leiden (von vorheriger belastung durch leistungsdruck ganz zu schweigen) und jetzt aber schön ohne unterstützung bei der verarbeitung wieder ins hamsterrad zurück sollen. (same: lehrpersonal.)