Wir sind jetzt US-weit bei 3 Millionen Stimmen Vorsprung für Joe Biden und Kamala Harris. Eine 4. und 5. Million Vorsprung kommen noch aus den laufenden Auszählungen aus Kalifornien und New York. Das werden 3,5% Vorsprung. Zur Einordnung: das entspricht ungefähr dem Abstand bei
Barack Obamas Wiederwahl 2012. seine erste Wahl 2008 war doppelt so hoch: 10 Millionen Stimmen oder 7% Abstand. Bottom line: das ist ein klarer Sieg, der auch unter den ungerechten Spielregeln des Electoral College tatsächlich zu einem Sieg führt. Hillary Clintons über 3 Mio
Vorsprung haben dazu leider nicht gereicht. Aber diese „gespaltene Nation“, war an der Wahlurne seit 30 Jahren ungefähr 50/50. Das ist nicht neu. Neu ist, dass beide Seiten noch einmal je 10 Millionen neue WählerInnen gefunden und an die Wahlurne gebracht haben. Es gibt wenig
Aussicht, diese enorme Mobilisierung in Zukunft mit ein paar MeinungswechslerInnen in der Mitte rechnerisch zu schlagen. Man gewinnt in den USA Wahlen grosso modo mit WählerInnenregistrierung und mit Mobilisierung eigener WählerInnen. Das muss sich auch inkl politischen Fokus des
neuen Präsidenten niederschlagen. Wenn das nächste Mal kein Trump mehr auf dem Wahlzettel steht, dann wird die Democratic Coalition verdammt gute inhaltliche Gründe brauchen, ihre weniger politikaffinen WählerInnen in die Wahlkabinen oder zum Briefwählen zu bringen. Die erste
Station ist Georgia am 5. Jänner 2021. Das ist die letzte Chance für die DemokratInnen, das 48:50 im wichtigen Senat mit zwei Stichwahlsiegen zum 50:50 zu machen, bei dem die Vizepräsidentin alle 50:50-Abstimmungen entscheiden kann. Sonst muss Biden schon seine Regierung mit den
RepublikanerInnen verhandeln.
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