1⃣ Heute ist ein großer Tag für #MECFS-Betroffene auf der ganzen Welt. Im Vereinigten Königreich hat das National Institute for Health and Care Excellence (@NICEcomms) einen Leitlinienentwurf zu #MECFS veröffentlicht.
- #MECFS-Patienten darf nicht zu körperlicher Aktivierung geraten werden, weil dies ihren Zustand verschlechtert.
- Verhaltenstherapie darf nicht kurativ, sondern allenfalls unterstützend eingesetzt werden.
3⃣ Und weiter:
- Gegenwärtig gibt es keine erfolgversprechenden kurativen Behandlungsoptionen bei #MECFS.
Sofern es bei diesen Eckpunkten bleibt - noch handelt es sich nur um einen Entwurf (!) - würde das in der Sache einen großen Erfolg bedeuten:
4⃣ Einen Erfolg allerdings nur im Kampf gegen wissenschaftlich unhaltbare psychische/psychosomatische Krankheitsmodelle und daraus abgeleitete "Therapien" für #MECFS, die in der Vergangenheit großen Schaden und viel Leid verursacht haben.
5⃣ Weiter warten müssen wir #MECFS-Betroffene dagegen auf einen Erfolg im Kampf gegen die Krankheit, die uns allen unser zuvor gewohntes Leben genommen hat und in das wir alle so sehr zurück wollen.
6⃣ Ich weiß nicht, ob es eine andere Krankheit gibt, bei der die Betroffenen über eine Leitlinie mit der zentralen Aussage "Es gibt keine Therapie" mit Recht so froh und erleichtert sind wie es bei #MECFS der Fall ist.
Das unterstreicht noch einmal, WIE schlimm unsere Lage ist.
7⃣ Ist es daher nicht spätestens JETZT so, dass Medizin, Politik und Gesellschaft erkennen MÜSSEN, welche Fehler in der Vergangenheit gemacht worden sind? Und MUSS JETZT nicht endlich mit Entschlossenheit gehandelt werden, um diese Fehler zu korrigieren?
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Heute ist mein dritter #Geburtstag, seit ich nach einer Virusinfektion so krank geworden bin, dass ich die eigene Wohnung kaum mehr verlassen kann. Man sagt, Kranke hätten nur einen Wunsch; ich habe aber sogar sehr viele. Und mindestens einer davon wäre sofort erfüllbar.
Natürlich wünsche ich mir, wieder gesund zu sein. Wieder mein Leben führen zu können, wieder meinen beruflichen Plänen nachgehen zu können, meiner Familie, meinen Freunden und vor allem @loyal_isabella auch außerhalb der Wohnung begegnen zu können.
Aber bis dahin wünsche ich mir z.B. auch, einen Arzt zu haben. Der meine Krankheit #MECFS wenigstens in Grundzügen versteht, der die Schwere der Krankheit erkennt und mir wenigstens dort, wo es geht unterstützend zur Seite steht, wenn schon sonst keine Hilfe möglich ist.
Die übliche Darstellung der Verläufe von #COVID19 ist zu zweidimensional: am Ende ist man NICHT entweder gesund oder tot.
Viele Pathogene können zu schweren chronischen Leiden wie #MECFS führen: Diese Patienten überleben den akuten Infekt, verlieren aber trotzdem ihr Leben. 1/
Eine 2006 in Australien durchgeführte Studie hat gezeigt, dass ganze 11% der an Pfeifferschem Drüsenfieber, Q-Fieber oder Ross-River-Fieber Erkrankten sechs Monate nach der akuten Infektion an #MECFS litten. 2/
Nach dem Ausbruch von SARS in 2003 entwickelten viele Patienten ein sog. "post-SARS-Syndrom", das symptomatisch weitgehende Übereinstimmung mit #MECFS aufweist. 3/