Thread by @ChaosmamaBille

Es ist wichtig, Beschränkungen und Maßnahmen zu hinterfragen. Was mir fehlt, ist die Betrachtung des Gesamtbilds. Z.B. der Langzeitschäden, die #COVID19 hervorrufen kann. #Ethikrat

Megalanger Thread, unroll unten

taz.de/Ethikraetin-Gr… via @tazgezwitscher

Denn auch diese können zu Depressionen u (lebens)langer Einschränkung d Lebensqualität führen. Wenn massive Beeinträchtigungen wie z.B. das Fatiguesyndrom o Herzprobleme die Folge sind, heißt das u.U. Behinderung auf Lebenszeit mit Bedarf an Unterstützung. Finanziell und sozial.

Frau Graumann, Ethikrätin, sagt selbst, dass wir noch zu wenig über das Virus wissen. Wir wissen nichts über Folgeschäden. Aber langsam erhalten wir eine Ahnung. br.de/wissen/corona-…

An Covid19 zu erkranken anstatt es zu vermeiden, kostet den einzelnen u die Gesellschaft, sowohl psychisch, körperlich, als auch wirtschaftlich. Das müssen Kritiker wie Befürworter der Maßnahmen mit bedenken. Z.B. der Wegfall von Arbeitskräften, die nach 4-5 Wochen o noch länger,

immer noch nicht arbeitsfähig sind, beeinträchtigen die Wirtschaft. Fehlende Arbeitskräfte belasten Unternehmen, Kliniken, Schulen etc. Interessant wäre, die Zahlen, wieviele Menschen an #LongCovid leiden werden zu kennen.

Ebenso fehlt mir der Aspekt: Ansteckungen in Alten- und Pflegeheimen.
nordkurier.de/aus-aller-welt…

Das bedeutet für die Bewohner*innen u Pflegekräfte Ängste, Stress, Leid und Trauer. Auch für Familienangehörige, die bei Großausbrüchen reihenweise ihre Liebsten verlieren. Teilw. ohne sich verabschieden zu können. Solche Erlebnisse können auch Depressionen verursachen.

Das gleiche gilt für Risikopatienten. Und wenn man durch die aktuelle Entwicklung sieht, wieviele Menschen Risikopatienten sind ohne davon zu wissen, eröffnet sich m.M.n. eine ganz andere Betrachtungsdimension.

Ein weiterer wichtiger Punkt, der in keiner Debatte bisher groß sichtbar wurde, ist der, dass es Menschen gibt, auf die ein #lockdown positiv wirkt, unabhängig davon, ob sie zur Risikogruppe gehören oder nicht. Bspw. Menschen, die sonst nicht am gesellschaftlichen

Leben teilnehme können. Vielleicht aufgrund von Behinderung oder Krankheit. Durch die stark angestiegene Frequenz von Internetkonfis, Videoschalten, etc. kurz: Digitalaustausch auf allen Kanälen, findet plötzlich Kommunikation statt, die vorher nicht möglich war.

Zu der Gruppe derer, die von einer Aussetzung der #Präsenzpflicht in Schulen profitieren, gehört ein nicht geringer Prozentsatz von Schüler*innen. Auch hier ist es sinnvoll einen Blick hinzulenken. SuS, die bei der #schulschliessung im Frühjahr aufblühten, mehr lernten u

sich dadurch besser entwickeln konnten. Die dem Mobbing u den dazugehörigen Demütigungen nicht mehr ausgesetzt waren. Die sonst nicht adäquat i d Schule gefördert wurden. Die eine Behinderung haben und #Nixklusion erleben dürfen. Auch die gibt es und auch über sie muss

gesprochen werden. Besser mit ihnen. Auch wenn in Italien derzeit Schüler*innen für die Präsenzbeschulung auf die Straße gehen, gibt es genug Kinder, die lieber zuhause blieben, u.a. weil sie Angst davor haben, Familienmitglieder anzustecken, die zur Risikogruppe gehören.

Wer immer von "den Kindern" spricht und dass sie ohne Präsenzunterricht Schaden nähmen, verkennt das Gesamtbild. Deshalb Aussetzung d #Schulpflicht. Das Schwarzweißgemälde, das verschiedene Interessensgruppen mal als Positiv, mal als Negativ an die Wand werfen, wird immer

schärfer geschliffen. Das ist kein Abbild dessen, was unsere Gesellschaft alles ist. Ich wehre mich gegen kurzfristige, von Engstirnigkeit geprägte Denkweisen, weil uns das in der Gesellschaft nur nach hinten wirft. Selbst wenn es zunächst aussieht, als brächte es uns nach vorne.

Wenn für die langfristige Lösung eine Verlängerung des #LockdownLight s nötig ist, dann ist es so. Dann sind Jammereien über ein pandemisches #Weihnachten2020 o #Silvester engstirniges Mimimi. Lasst uns lieber die Pandemie so schnell wie möglich hinter uns bringen.

@threadreaderapp unroll please