Auch wenn die Entscheidung in #Hessen erst morgen gefällt wird, wie es mit #Schulen weiter geht, formuliere ich ein paar Gedanken, insbesondere hinsichtlich der Termini #Notbetreuung und #Präsenzpflicht aufheben.
#Lockdown
Vorab: Schulschließungen sind mit enormen Nachteilen für Kinder verbunden (Bildung, soziale Kontakte und Entwicklung, Verschärfung von Ungleichheiten). Das ist nur solange gerechtfertig, wie die Situation es dringend erforderlich macht. Mir geht es hier aber NICHT um das "ob".
#Notbetreuung bedeutet, z.B. das KMK legt fest, welche Kinder in die Schule kommen dürfen. Optimalerweise gibt man hier vor (und ich fasse grob zusammen): Kinder von Alleinerziehenden und Eltern in nicht-im-Homeoffice -durchführbaren Berufen.
Dabei kann man entscheiden, ob beide Eltern in diesen Berufen arbeiten müssten, oder nur ein Elternteil. Wichtig ist, diese "Ausnahmen" als solche zu kennzeichnen und Bedingungen hierfür klar zu formulieren. Diesen Brief muss JEDE:R verstehen können (kein "Beamtendeutsch").
In der 1. Welle waren bei "harten" Ausnahmekriterien nur 5-10% der Schüler:innen an einer Grundschule in FFM anwesend. Später bei etwas weiteren Ausnahmekriterien rund 20-30%.
#Präsenzpflicht aufheben bedeutet jedoch: JEDE:R Schüler:in kann zur Schule gehen. Die Entscheidung obliegt fortan den Eltern (&Schüler:in): Nehme ich die o.g. Nachteile in Kauf, aus Sorge um die eigene Gesundheit und/oder aus Rücksicht auf Entwicklung der Pandemie?
Als vor den Weihnachtsferien die #Präsenzpflicht aufgehoben worden ist, mussten Schulleitung und Lehrer:innen abfragen, wieviel Schüler kommen. Zunächst: 14/24 in einer Klasse einer Grundschule in FFM (~60%).
Nachdem die Lehrer:innen das Gespräch mit den Eltern gesucht und formuliert hatten "Schicken Sie Ihre Kinder bitte nur, wenn es nicht anders geht" waren es noch 8/24. (~33%). Das war VOR den Ferien und es ging um 2 Tage.
Jetzt geht es um 3 Wochen, NACH 3 Wochen Ferien. Es ist zu erwarten, dass bei "Freiwilligkeit" wieder mindestens 60-70% oder mehr kommen wollen würden. Schule macht Kindern Spaß, Eltern brauchen Entlastung und wenn es freiwillig ist, warum auch nicht?
Meine Sorge ist, dass 30% weniger "nicht reichen", um in Bälde Besserung zu haben und benachteiligt die Eltern und Kinder, die zurückstecken.
Ist es fair diese schwierige Entscheidung den Eltern zu überlassen?
Wir BRAUCHEN Betreuung für die, die keine Alternative haben, kein Zweifel. Aber wir brauchen klare Vorgaben. #Freiwilligkeit in der Schule, führt zu "Fast"-Voll-Präsenzunterricht. Und das eventuell dazu, dass uns das noch längerfristig beschäftigt.
Disclaimer: Natürlich ist diese empirische Aufnahme, die ich hier beispielhaft nenne, nicht repräsentativ. Ich kenne keine repräsentativen Zahlen. Andere Landkreise o. Schulen erleben vllt andere Zahlen. Ich würde mich jedoch wundern, wenn die Tendenz sich massiv unterschiede.
@UnrollHelper Unroll please.
@Andrejnalin77 und @schlechtsGwisse: Im Bezug auf unsere Diskussion =)

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