Dass Anschläge von Islamisten mit enormer Medienpräsenz und rassistischen Untertönen begleitet werden, während die zahlreichen (!) Anschläge von Neonazis zur gleichen Zeit verharmlost werden, ist eigentlich Allgemeinwissen.
Dass diesem gesellschaftlichen, politischen und medialen Phänomen ein doppelmoralisches Menschenbild zugrunde liegt, das auf Rassismus, Ungleichheit und Ausgrenzung basiert, ebenfalls.
Eine Erkenntnis, die sich mittlerweile sogar manchem erzkonservativen Republikaner erschließt.
Dass man diesen Gedanken nun mit "bewaffneten Rotarmisten" & der "chinesischen Volksarmee" entgegnet, ist bezeichnend. Man könnte meinen, der Weg zur "Corona-RAF" wäre nicht weit. Hauptsache irgendwas mit Links.
(Da helfen auch keine kriegsversehrten Milliardäre mit Privatarmee)
Dass jeder Sturm anders sei, ist im übrigen ebenfalls veritabel unsinnig. Der Sturm auf den Reichstag ist in seiner Ideologie und seinen zugrunde liegenden Verschwörungstheorien fest verdrahtet mit dem Sturm auf das Capitol.
Wie sich die CDU, die erbittert Mindestlohn & Vermögenssteuer bekämpft, sich als Partei der "kleinen Leute" darstellt, ist einfach nur bewundernswert.
Oder dass Friedrich "welches Privatflugzeug nehme ich heute" Merz der "gehobenen Mittelschicht" angehört.
Absolute Hochachtung.
Oder dass man Braunkohlekraftwerke gegen Umweltschützer verteidigt und von "Bewahrung der Schöpfung" redet!
Oder dass Bundesminister Seenotrettung verhindern (weil Ertrinkenlassen die beste Migrationspolitik ist) und dennoch schamlos ein "christliches Menschenbild" propagieren.
Oder dass diejenigen von Recht und Ordnung reden, die mit Neonazis und Terroristen gemeinsame Sache machen. Die gleichen, die trotz des Todes ihres Parteifreundes (!) noch die Gefahr durch den Rechtsextremismus verharmlosen.
Norbert Walter-Borjans ist also "feige", weil er über Drohnenmorde in fremden Ländern wenigstens noch diskutieren will, bevor er einstimmt in die unverhohlene Kriegstreiberei mancher Welt-Redakteure.
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Im Text verhöhnt der Autor Walter-Borjans Aussage, dass „Die Grenze zwischen der Verteidigung von Leib und Leben unserer Soldaten und Töten per Joystick hauchdünn ist“.
Ich frage mich, was genau daran falsch sein soll, woher diese Kriegsgeilheit mancher Menschen herrührt.
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Ist das Langeweile? Wohlstandsverwahrlosung?
Diese sagenhafte Dialektik, die den SPD-Chef drängt, sich zu entscheiden. Entweder "für den Schutz der eigenen Soldaten mit diesem Waffensystem. Oder eben an der Seite der Linken aus grundsätzlich ideologischen Gründen dagegen."
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Weil Konservative heute Willy Brandts Kniefall vor Warschau so schön glorifizieren:
Es waren Konservative, die ihm jede charakterliche Eignung absprachen, weil er als uneheliches Kind geboren wurde. Die nie aufhörten diesen Umstand auch in Wahlkämpfen gegen ihn einzusetzen.
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Es waren Konservative, die ihn nach dem Ende der NS-Diktatur als „Vaterlandsverräter“ diffamierten, weil er aus dem Exil heraus die Nationalsozialisten bekämpft hatte. Während dieselben Konservativen den Altnazis ihre Menschheitsverbrechen großzügig verziehn.
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Es waren Konservative, die den Kniefall in Warschau ablehnten, genauso wie den Warschauer Vertrag, der die spätere deutsche Einheit erst ermöglichen sollte. Konservative, die eine Politik der Versöhnung ablehnten, die lieber auf Krieg und Drohgebärden setzen wollten.
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Gauland zufolge sind „Parteien, die das Eigentum infrage stellen, ob nun durch Mietpreisdeckelungen, Kollektivierungsfantasien, Flugverbote oder Negativzinsen“ die Quelle allen Übels.
Robin Alexanders Artikel ist überschrieben mit „Ein verwerfliches Manöver der Linken“.
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Nur zur Erinnerung. Sachsen-Anhalt steckt in einer Regierungskrise, weil der dortige CDU-Chef und Innenminister - ein Mann den man getrost als „stramm rechts“ bezeichnen kann - den Sturz des Ministerpräsidenten angedeutet hat, um anschließend mit der AfD zu regieren.
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„Ich beobachte mit Sorge, dass wir zunehmend eine von einer intellektuellen Minderheit verordnete Moralisierung erleben. Diese entfernt sich völlig von dem, was das Alltagsleben der Menschen bestimmt.“
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„Niemand spricht jeden Tag über Gendersprache. Und niemand überlegt sich jeden Tag, ob das, was er sagt, politisch immer so superkorrekt ist. Es darf nicht der Eindruck entstehen, dass die Menschen das Gefühl bekommen, sie dürften nicht mehr sagen, was sie denken.“
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