1/ Da die täglichen Zahlen nur die neu gemeldeten Todesfälle darstellen, bleibt unklar, wann die Individuen verstorben sind.
Jeden Dienstag veröffentlicht das RKI glücklicherweise eine Übersicht in welcher Woche (früher: An welchem Tag) wie viele Infizierte verstorben sind.
2/ Diese Daten werden von @destatis freitäglich in den Sonderauswertungen zur Sterbefällen als Vergleichswert verwendet.

Die in den letzten 7 Tagen gemeldeten Todefälle vom @rki setzen sich aus Todesfällen der vergangenen Wochen zusammen.

Meldung 01 : ~6000
davon aus 01: 2600
3/ Farblich codiert die jeweils in einer KW neu gemeldeten Todesfälle, nach Sterbewoche.

Oben/unten jeweils umgekehrte Sortierung der Stapel.

Interessant (unten) in 51,orange wurden in 51 mehr Fälle gemeldet, als in 52,pink für 52.

Die bisherige Gesamtzahl ist für KW52 höher.
4/ Vollständiger (unteres Panel): in 51,52,53 wurden in der ersten Woche jeweils 2500 Todesfälle gemeldet (unterster Ebene), die Anzahl der eine Woche später gemeldeten Todesfälle in den Wochen steigt von Woche 51 (2. Ebene, pink, ~1000) auf 1500 in KW53 (2. Ebene, blau).
5/ Der Meldeverzug bei den Todesfällen hat in den vergangenen Wochen zugenommen.
Gleichzeitig scheint das Maximum wöchentlicher Todesfälle noch nicht erreicht. KW01 (blau) liegt mit ~2600 über dem Niveau der in der gleichen Woche gemeldeten der vergangen Wochen von 2300-2400.
6/ @destatis wird am Freitag mindestens 4300 Covid-Sterbefälle für KW51 vermelden.

Vergangene Woche waren es "nur" 3595 für KW50 (mittlerweile knapp 3700 beim RKI)
7/ Vor zwei Wochen hatte ich ausgehend von den damaligen Zahlen ~4500 Sterbefälle für KW51 hochgerechnet.

Und 4800-5000 für KW52, aktuell bekannt sind 4450 Todesfälle für KW52. 300 kommen nächste Woche wahrscheinlich noch dazu.

8/ Der Vollständigkeit halber hier noch ein Overlay meiner freihand-Einzeichnung mit der aktuellen Graphik von vergangenem Freitag.

9/ Ob sich die Lage über Weinachten in 80+ entspannt oder weiter verschärft hat, kann man mit Verweis auf Meldeverzug der Todesfälle erst in zwei Wochen gut bewerten.

Der Anstieg der in der gleichen Woche gemeldeten scheint jedenfalls gebrochen (Tweet 3&4).
10/10 Trotzdem legen 2600 in KW01 für KW01 gemeldeter nahe, dass 5000 Todesfälle pro Woche im Rahmen des möglichen liegen.
Diese Individuen wären bereits verstorben, nur noch nicht gemeldet.

In der ersten Welle lag das Maximum bei unter 2000 in KW15. Seit KW47 liegen wir drüber.
11/10 In der Hoffnung, dass diese Zahlen nicht an Bedeutung verlieren und wir uns jede Woche weiter an ein neues "Normal" gewöhnen:

Nicht alle wären vermeidbar gewesen, trotzdem ist jeder Todesfall einer zu viel.

Vor 2 Monaten her:
12/11 Korrektur, da fehlt ein "nicht".

... Hoffnung, dass ... nicht und wir uns NICHT ... gewöhnen.

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More from @matthiaslinden

31 Dec 20
1/ Kurz vor Jahresabschluss noch das Update zu den dienstäglichen Zahlen.

Methodik wie in den letzten Wochen.
Sowohl KW52 Fälle, als auch Todesfälle sind niedriger, als in der Vorwoche. Image
2/ Meine Prognose: 1000 Todesmeldeungen pro Tag vor Weihnachten ist glücklicherweise nicht eingetreten, dafür lag die Anzahl der Todesfälle in KW51 deutlich über der Prognose.

Abweichung vom linearen Trend war erst für KW52 erwartet, siehe KW52 Prognose.

3/ Wenn der Meldeverzug vor Weihnachten zugenommen hat, gilt die angenommene Verzögerung zwischen Todesfall und Inf-Meldung von 2 Wochen nicht.

Zeitverzug Sterbedatum-Meldung hat sich in den letzten Wochen kaum geändert, 50% sind in 1 Woche beim RKI.

Read 7 tweets
15 Dec 20
1/ Kurzes Update, Erläuterung folgt morgen.

Der Trend in 80+ ist gebrochen, leider in die falsche Richtung. Zuletzt schneller als lineare Zunahme (violett o.l.)

In KW52 ist mit >4000 Todesfällen zu rechnen (im Mittel 570/Tag).

1000/T als Maximum wahrscheinlich vor Weihnachten.
2/ Die Entwicklung der Todesfälle in 60-79 folgt ebenfalls einem linearen Trend und ist seit drei Wochen von den bekannten Fällen (pos. getestet) entkoppelt.

Auch 40-59 folgen einem linearen Trend. Hier hatte das Modell zuletzt deutlich überschätzt.
3/ Quelle des Überschätzens ist wahrscheinlich die größere Zeitspanne zwischen Meldung und Todesmeldung in den jüngeren Altersgruppen.

Vielen Dank an @icestormfr für die Zusammenstellung.
Read 9 tweets
9 Dec 20
1/ Zeit für das Update der Prognose:

In KW50 und KW51 ist mit 3000 und 3500 COVID-Todesfällen zu rechnen.
Die Individuen haben sich jetzt bereits infiziert.

Und wenn wir den Trend in 80+ und 70-79 nicht brechen werden es KW52 4000 Todesfällen sein, im Mittel(!) 570 am Tag.
2/ Wie bereits Dienstag angedeutet unterschätzt das Modell die Todesfälle der vergangenen zwei Wochen.
60-69 tragen weniger zu dieser Abweichung bei, als 70-79 jährige. Beide Altersgruppen liegen jedoch, genau wie 80+ oberhalb der Prognose.
3/ Vor zwei Wochen sah es so aus, als ob nur die über 80 jährigen weiterhin steigenden Fallzahlen haben.
Ausgehend von den beobachteten Todesfällen ist davon auszugehen, dass in 60-79 die Tests nicht ausreichen um die Verbreitung des Virus zu vermessen.
Read 5 tweets
8 Dec 20
1/ Vor zwei Wochen wurden in KW47 ~1500 COVID-Todefälle gemeldet.
In KW49 (Di-Di,RKI), zwei Wochen später, sind es ~2700.

Fast doppelt so viele und ein Ende des Anstiegs ist NICHT in Sicht.

2/ Im Mittel 380 Todesfälle am Tag sind doppelt so viele am Tag, wie Mitte Oktober in einer ganzen Woche.

Beim Stand 150 Todesfälle pro Woche hatten wir darauf hingewiesen, dass der Schutz von Risikogruppen möglicherweise zu kurz kommt.

aerzteblatt.de/archiv/216526/…
3/ Diese Entwicklung, vermehrte Ansteckung in der älteren Bevölkerung, war an den Fallzahlen in der Altersgruppe 80+ bereits im September sichtbar.
Das RKI hatte bereits Anfang Oktober bei 100 Todesfällen pro Woche darauf hingewiesen.

Read 11 tweets

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