Es war einmal ein junger, gutaussehnder Virologe. Er war ein Fachmann für ein fieses Virus, das das Immunsystem befällt und über Geschlechtsverkehr und Austausch von Blut übertragen wurde. (1/10)
Er wusste, wie dieses Virus Zellen befällt und dass dieses Virus sich besonders stark in bestimmten Risikogruppen ausbreitet, die man aber auch gezielt schützen konnte. (2/10)
Er wusste auch, dass eine Epedemie dieses Virus schnell verlaufen, mit entsprechenden Massnahmen aber auch gebremst werden konnte, so dass keine neuen Wellen auftreten würden, denn seine Verbreitung war kaum von Umweltbedingungen abhängig. (3/10)
Er wusste auch, dass man die Infektion mit diesem Virus heute behandeln kann, auch wenn die unbehandelte Krankheit langwierig und tödlich war.
Und er wusste natürlich auch, dass es sehr schwierig war, gegen dieses Virus eine Immunität mit einer Impfung zu erzeugen. (4/10)
Und dann kam dieses andere, neue Virus und der Rat von Virologen war gesucht. Sofort erkannte unser Virologe die Unterschiede:
Dieses Virus war viel infektiöser, Pandemien würden schneller verlaufen und - wie bei eigentlich allen respiratorischen Viren in Wellen. (5/10)
Auch waren Risikogruppen hier viel schwerer zu definieren und wegen der Ausbreitung über Aerosole auch schwerer gezielt zu schützen.
Immerhin war ihm klar, dass gegen diese Art Viren Impfstoffe meist gut zu entwicklen waren. All das erzählte er den Menschen. (6/10)
Natürlich irrte sich unser Virologe zuweilen auch. Zum Beispiel als er eine Studie in einem Infektionshotspot untersuchte und dabei die Zeit unterschätzte, die von Infektion bis zum Tod von patienten verging. Dadurch berechnete er zuerst eine zu geringe IFR. (7/10)
Aber unser Virologe korrigierte solche Fehler immer schnell, transparent und öffentlich. (8/10)
Natürlich hätte er mit einem aggresiveren Auftreten und Verharren auf seinen Standpunkten zu einem Liebling der Medien werden können, sein Privatleben in Reportagen präsentieren und ein Buch veröffentlichen oder auch zwei. (9/10)
Aber unser Virologe wollte lieber ein verlässlicher Berater sein als ein Star.
Und als die Pandemie besiegt war, behielten ihn daher auch alle in guter Erinnerung und lebten glücklich bis an ihr Ende.
(10/10)
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* Januar: Armin Laschet gewinnt gegen Friedrich Merz die Wahl des CDU-Vorsitzenden
* Februar: Armin Laschet hält eine unsägliche Büttenrede, die aber keinen Skandal auslöst, weil Karneval nur virtuell stattfindet und er bei Zoom den Ton aushatte und so drollig aussah
* März: Die bisher unbekannte Regionalpolitikerin Friederike März gründet, unterstützt durch milliardenschwere Spenden, die Arbeitgruppe "Förderung besserverdienender Frauen in der CDU" und macht sich vehement für die Doppelspitze stark
* April: Ein vorsorglich schon mal als Aprilscherz gerechtfertigter Redebeitrag Alexander Gaulands, dass Angela Merkel sich zur Diktatorin auf Lebenszeit ausrufen lassen möchte, wird zum ersten mehrheitsfähigen AfD-Vorschlag
Wir haben jetzt über eine halbe Million Impfungen in Deutschland und über 23 Millionen weltweit.
Wirklich große Probleme? Fehlanzeige!
Aber was ist mit den paar Berichten, die derzeit durch die (digitalen) Medien geistern? Ein kurzer Blick... (1/n) zeit.de/wissen/gesundh…
Zur Erinnerung, darüber wie ich vermute, dass der Impffortschritt läuft, hatte ich ja schon einmal geschrieben und tatsächlich sind da ein paar Ideen schon drin, die ich jetzt nochmal aufgreifen und ein bisschen erläutern möchte. (2/n) publikum.net/was-mit-der-im…
Fangen wir mal mit dem einfachsten an: Warum gibt es inzwischen einige Fälle von Menschen, die nach der Impfung an Corona erkrankt sind? Kann man vielleicht sogar duerch die Impfung Corona bekommen?
Einfache Antwort: Definitiv nein, denn in den mRNA-Vakzinen ist gar kein (3/n)
Nicht alles, was die Nazis gemacht haben, war schlecht.
Und bevor Ihr mir jetzt entfolgt, lest bitte etwas weiter. Ich möchte nämlich mal über die Idee der "Volksgesundheit" reden und warum sie trotz einzelner positive Punkte noch heute so gefährlich ist. (1/n)
Schauen wir zuerst einmal auf ein paar Punkte aus der Gesundheitspolitik des dritten Reiches, dann finden wir da tatsächlich ein paar Dinge, die erstaunlich modern und positiv erscheinen.
Da wäre zum Beispiel der Arbeitsschutz, wo 1936 die Staublunge als Berufskrankheit (2/n)
bei Bergarbeitern anerkannt wurde (commons.wikimedia.org/wiki/File:Deut…) und in den Folgejahren zum Beispiel der umgang mit verschiedenen Chemikalien für Jugendliche verboten.
Da ist einiges an Gesundheitsvorsorge, gerade in der Krebsprävention - bekannt bis heute die Kampagnen (3/n)
Ich hatte überlegt, dazu was zu schreiben, Lars Fischer ist mir da zuvorgekommen und hat zu 90% das geschrieben, was ich auch geschrieben hätte.
Ein paar kleine Punkte, die ich mir noch überlegt hatte als kleine Ergänzungen: (1/n)
"Schwache Immunität" kann auch heissen, dass das Virus eine größere Chance hat, sich so zu vermehren, dass Infizierte infektiös werden, hier würde also eventuell der Selbstschutz weniger torpediert als der Schutz vor Verbreitung. (2/n)
Es geht also nicht um die eine optimale Strategie, sondern darum, mehrere Ziele gegeneinander abzuwägen:
* Schutz des Einzelnen vor schweren Verläufen
* Schutz der "Masse" vor schweren Verläufen
* Schutz der "Masse" vor weiterer Verbreitung
* Schutz des Gesundheitssystems
(3/n)
Einer der fatalsten Denkfehler der Menschen allgemein und im Zusammenhang mit Corona insbesondere ist ja, dass wir alle (!) die Verantwortung für aktive Handlungen als unverhältnismässig höher werten, als die für passive (unterlassene) Handlungen. (1/n)
Bekanntestes philosphisches Beispiel ist das Trolley-Problem (de.wikipedia.org/wiki/Trolley-P…) bei dem ein Wagen auf ein Gleis mit fünf Menschen zurast und gefragt wird, ob es ethisch sei, eine Weiche so umzustellen, dass er nur noch auf eine Person zurast. Rein rational (2/n)
sollte uns die Antwort leicht fallen, emotional würden die meisten von uns sich wohl vor allem schwer tun, eine Entscheidung zu treffen, bevor es zu spät ist.
In der Realität sieht es bei solchen Problemen natürlich noch einmal viel komplizierter aus, denn wir haben (3/n)
Okay, ihr wolltet, dass ich über positives in 2020 schreibe.
Gut! Legen wir los. Auch wenn die düstere Brille oft cool wirkt, wird sie doch auch zu leicht zur Rechtfertigung, wir könnten ja sowieso nichts machen. Also packen wir mal die rosarote aus und schauen mal in (1/n)
anderer Perspektive auf das Jahr zurück, okay?
Das erste, und ganz große ist für mich, dass wir alle 2020 enorm viel gelernt haben. Über die Aufmerksamkeit, die Wissenschaft genossen hat, zu ganz konkreten Hygieneregeln und nicht zuletzt in Sachen Digitalisierung. (2/n)
Auch wenn vieles davon nicht freiwillig war, wir haben fast alle neues Wissen und neue Fertigkeiten mitgenommen auf die wir Stolz sein dürfen.
Und auch wenn technisch in Sachen digitales "Neuland" noch viel zu tun ist, in den Köpfen ist es seit 2020 präsenter als je zuvor: (3/n)