Wo ich "Sportunterricht" trenden sehe, wird mir gerade was klar. Vielleicht sollte es uns nicht verwundern, dass wissenschaftliche Erkenntnisse zu Covid-19 gerade von den Kultusministerien ignoriert werden.
Sie ignorieren wissenschaftliche Erkenntnisse seit Jahrzehnten gekonnt.
* Sportunterricht bringt in der Form nichts, gegen Übergewicht und Bewegungsarmut im Erwachsenenleben? Egal, lass uns die Faulenzer mal übers Feld treiben und den Unsportlichen das Leben richtig zur Hölle machen.
* Teenager würden besser lernen, wenn man sie nicht in der Früh entgegen dem jugendlichen Chrono-Rhythmus aus dem Bett reisst? Die Scheisser sollen gefälligst lernen früh um 7 stramm zu stehen. Lass mal noch ne nullte Stunde einführen.
* Frontalunterricht ist in der Form ineffektiv? Egal, so haben wir es immer gemacht?
*Schulen müssen vernetzt werden, damit der Unterricht zeitgemäß ist? Ne, dann daddeln die nur mit ihren Smartphones im Unterricht.
* Schüler brauchen Unterricht in Medienkompetenz und mit neuen Medien? Bloß nicht, die hängen schon in der Freizeit genug im Internet rum. Am Besten kein elektronisches Gerät bis zum 18. Geburtstag.
Ich muss in letzter Zeit viel über Cargo-Kulte im Zusammenhang mit der Pandemie nachdenken. Einfach weil so vieles, was abläuft, sich jeder rationalen Erklärung entzieht.
Cargo-Kult im Sinne von symbolischen und oft sinnlosen oder gar kontraproduktiven Ersatzhandlungen, die die Pandemie beenden sollen.
Nehmen wir die Masken- und Lockdown-Gegner. Beiden Maßnahmen zusammen ist erst mal gemein, dass sie eine Umstellung des eigenen Lebens erzwingen, neu sind und dass sie einem aufgezwungen werden.
Das ist das faulste, das unmenschlichste, das visionsloseste und auch kurzsichtigste Konzept zum Umgang mit der Pandemie.
Kurz: es ist Aufgeben.
Und zwar aufgeben, bevor man überhaupt wirklich angefangen hat zu kämpfen.
Es ist beschämend, es ist empathielos, wenn sich die Gesellschaft, die Politik einfach hinstellt und sagt "Was sollen wir denn machen?". Wenn ein Teil der Bevölkerung als überflüssig deklariert wird. Wenn ein Teil der Bevölkerung von der Gesellschaft abgekoppelt werden müsste.
Und zwar auch nur der Teil der Bevölkerung, der nun schon in Heimunterbringung ist, bzw. wenn andere vulnerable Teile der Bevölkerung aus den Familien hinaus und in Heimsettings gezwungen würden, wenn das berühmte "Risikogruppen schützen" nur diese Wohnformen schützt.
Diese Erleichterung, wenn Du nach dem Gespräch mit der Psychiaterin den Eindruck hast, dass doch noch andere* vernünftige Menschen auf diesem Planeten existieren.
*abgesehen von meinem Mann, meiner Schreibgruppe, meinen Bekannten, meinen Twitter-Kontakten & anderen selbst gewählten Bezugspersonen
Das ist auch etwas, das Verschwörungsmythen mit einem machen. Obwohl man natürlich weiß, dass man recht hat und, dass man kritisch und bewusst Fakten bewertet …
… es schleicht sich immer mal wieder der Gedanke ein, ob man nicht doch die Person ist, die nicht mehr klar sieht.
Nochmal zu der Doktorarbeit-Sache. Der Angriff auf Drostens Doktorarbeit ist Teil eines größeren Bildes. Einer "Strategie" von der ich ausgehe, dass sie keine ausgeklügelte Strategie in dem Sinne ist, sondern einfach das natürliche Verhalten von Menschen, die gewinnen wollen. 1/
Und zwar auch dann, wenn sie definitiv nicht recht haben und das gewinnen Nachteile für uns alle mit sich bringen würde. (Ja, Menschen sind nicht logisch und ich tu mir echt immer wieder schwer, derartiges Vorgehen zu verstehen.)
Es geht um "Flooding the Zone with Bullshit". 2/
Wie gesagt, ich halte diese Strategie oft nicht für planvoll eingesetzt, sondern eher instinktgesteuert.
Man versucht einfach alles, irgendwas, gegen eine Person, eine Idee, ein Vorhaben vorzubringen, ganz egal wie abwegig.
3/
Ein kurzer Thread über die Fixierung der Pandemie-Leugner auf Christian Drostens Doktorarbeit.
Daran hat mich nämlich von Beginn an irgendwas gestört, ich konnte nur nicht den Finger drauf legen.
Inzwischen denke ich, ich kann es. 1/
Das erste Mal ins so richtig ins Bewusstsein der Öffentlichkeit ist das Thema "Plagiatsjäger" wohl durch Karl-Theodor zu Guttenberg gekommen. Bzw. dort wurde auch zum ersten Mal sowas wie für das Kernproblem sensibilisiert: Doktortitel als Karrierehelfer. 2/
Nicht nur in der Politik, aber eben auch. (Es ging eine Weile das Gerücht, dass beispielsweise SAP jeden einstellt, der einen Doktortitel hat. Egal welche Fachrichtung. Weil es sich gut macht, Consultants mit Dr. Titel zu haben. Allerdings in diesem Fall echte - schätze ich.) 3/
Ich schreibe eine Produktrezension unter ein "Kindle eBook" dass es sich dabei a) um kein eBook handelt und b) Amazon einen Button einführen muss, um falsch zugeordnete Produkte zu melden.
Und ich bekomme eine Nachricht von Amazon, dass meine Rezension nicht veröffentlicht wird, weil sie gegen die Regeln verstößt. Die Regeln sind:
Ich habe kommentiert, dass es kein fuckin' eBook ist und das geht ja sehr wohl auf die spezifischen Eigenschaften des Produkts ein. Und ja, ich hatte sogar die "Leseprobe" angefordert. (Die "Leseprobe" besteht aus einem Bild der Masken.)